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Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land

Titel: Rolf Torring 049 ~ Zum Groß-Nama-Land
Autoren: Hans Warren
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„die Tiere sind offenbar sehr gereizt. Ich weiß wirklich nicht, was wir machen sollen. Leider habe ich die Tür verriegelt, so kann nicht einmal der junge Wronker hereinkommen, wenn er uns weckt."  
      Ich überlegte einige Minuten. Die Schlange hatte es sich bequem gemacht, Ihr Kopf hatte sich direkt zwischen meine Finger geschmiegt, deren Wärme ihr offenbar äußerst wohl tat. Da faßte ich einen Entschluß, den nur unsere gefährliche Lage hervorbringen konnte.  
      „Rolf," flüsterte ich wieder, „ich könnte die Schlange, die auf mir liegt, sehr gut packen, da ihr Kopf auf meinen Händen liegt. Ich fürchte nur, daß die andere Schlange bei dir dann unruhig wird, wenn hier der Kampf beginnt."  
      Rolf überlegte genau, denn es dauerte geraume Zeit, ehe er zurückflüsterte:  
      „Ich glaube nicht, daß die Schlange hier mich angreifen wird. Sehr wahrscheinlich ist es doch ein Pärchen, und ich vermute, daß sie sofort von meinem Bett hinabgleiten wird, zu dir hinüber. Na, ich lasse sie natürlich nicht hinkommen. Glaubst du wirklich, daß du ohne Gefahr für dich das gefährliche Reptil packen kannst?"  
      Ich glaube ja," gab ich zurück, obwohl mein Herz etwas schneller schlug, wenn ich an dieses Wagnis dachte, „es ist mir nur um dich zu tun!"  
      „Probiere es," sagte Rolf jetzt fest, „ich habe meine Hände ja frei, und wenn sich die Schlange hier aufrichtet, kann ich sie vielleicht ebenfalls packen. Aber, Hans, die Bestien sind sehr stark, du mußt zupacken, daß dir fast die Finger brechen. Ein sekundenlanges Versagen bringt den Tod mit sich."  
      „Nun, wir haben dem Tod so oft ins Auge geblickt, daß ich mit aller Zuversicht ans Werk gehe. Ah, ihr Hals liegt direkt in meiner rechten Hand, sie hat soeben den Kopf etwas weiter vorgeschoben. Paß auf, Rolf, ich packe jetzt zu!"  
      Im nächsten Augenblick schlossen sich meine Finger mit allen Kräften, die durch die Verzweiflung noch gesteigert waren, um den Hals der Schlange. Gleichzeitig stieß ich meine Arme vor und stieß das furchtbare Reptil von meinem Körper ab.  
      Dann begann der Kampf. Die fast zwei Meter lange Schlange entwickelte unheimliche Kräfte, die ich kaum geahnt hätte. Ihr Leib wand sich und schnellte herum, aber mochte sie noch so toben, ich biß die Zähne zusammen und krampfte meine Finger immer fester in ihr glattes Fleisch.  
      Ich kämpfte ja mit dem entsetzlichsten Tod, da durfte ich keine Schwäche kennen. Der rasende Schlangenleib schlug dröhnend gegen die Wand und die Pfosten meines Lagers. Das mußten ja Pongo oder der Wirt hören.  
      „Halt sie fest," erklang Rolfs keuchende Stimme, „ich habe die Bestie hier auch gepackt! Donnerwetter, hat sie Kräfte!"  
      Das Getöse verstärkte sich, denn jetzt fing es auch an Rolfs Lager zu schlagen und zu krachen an. Auch dort tobte das furchtbare Reptil, das Rolf gepackt hatte.  
      Da klopfte es stark an die Tür, und eine besorgte Stimme rief:  
      „Meine Herren, was gibt es?"  
      „Schnell hereinkommen," rief Rolf, „Tür eintreten!"  
      „Oh, Massers in Gefahr," erklang da Pongos Stimme draußen, „Pongo kommen."  
      Mit schmetterndem Krach flog die Tür auf. Pongo stürzte herein. Sein mächtiges Haimesser funkelte in seiner rechten Faust, einen kurzen Blick auf uns, dann stieß er einen unartikulierten Laut aus und schnellte auf Rolfs Bett zu, das ihm am nächsten stand.  
      Nur einige Sekunden später stand er schon neben mir.  
      „Masser ganz fest halten!" flüsterte er, legte seine riesige linke Hand um meine Hände und preßte sie noch mehr zusammen. Dann blitzte sein Messer, und der schwere Körper der Schlange fiel auf meine Schlafdecke. Unschädlich wand er sich dort hin und her, während der Kopf in meinen Händen noch immer den Rachen öffnete und schloß.  
      Pongo hatte in richtiger Erkenntnis der Lage den Schlangenkörper hinter dem Hals durchgetrennt, damit der Kopf nicht in den letzten Zuckungen noch einen tödlichen Biß anbringen konnte.  
      Endlich erstarrten die Bewegungen des scheußlichen Kopfes. Pongo löste seine Hand von meinen Händen, und tief aufatmend warf ich den Kopf der Schlange ins Zimmer.  
      Pongo hatte schon den mächtigen Körper gepackt und warf ihn jetzt ebenfalls hinab. Auch die andere Schlange lag schon auf den hellen Dielen.  
      „Na, Hans, das war mal wieder ein sehr gemütliches Abenteuer," rief Rolf aus, „das Schicksal meint es gut mit uns. Ah,
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