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Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas

Titel: Rolf Torring 032 - In den Urwaeldern des Amazonas
Autoren: Hans Warren
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Bewohner der Stadt bestanden nur aus Mischlingen, Indios und Negern.
    Da wir am nächsten Morgen sofort weiterfahren wollten, holten wir am Abend unser Gepäck, das der Zugbegleiter mit dem nächsten Zuge mitgebracht hatte. Wir befragten den liebenswürdigen französischen Wirt, wie wir wohl am besten nach Macapa, der Stadt an der Mündung des Amazonas kämen.
    Er empfahl uns, einen Dampfer zu benutzen, auf dem wir viel bequemer fahren würden, wir wären dann in zwei Tagen an Ort und Stelle, die Eisenbahn brauche noch länger.
    Da in den Morgenstunden ein Dampfer abfuhr, belegten wir sofort Plätze, schliefen die Nacht aber noch im Hotel und gingen bei Tagesanbruch auf den ziemlich großen Dampfer.
    Er gehörte einer großen, südamerikanischen Binnenschiffahrtsgesellschaft. Zwar war es ein älterer Bau, aber sehr bequem eingerichtet. Der Kapitän und alle Angestellten waren Mestizen, während Neger die Kessel bedienten.
    Die Fahrt war sehr interessant. Hier merkten wir schon den regen Verkehr, der auf dem breiten Flußbett herrschte. Personen- und Frachtdampfer begegneten uns sehr häufig, und auch vor und hinter uns hörten wir oft die Dampfpfeifen anderer Dampfer, die ebenfalls der Mündung zustrebten.
    Wir beratschlagten am ersten Tag, was wir nun beginnen sollten. Der Professor hatte sich entschlossen, das nächste Schiff nach New York hinaufzunehmen, während wir uns den besten und schnellsten Weg nach Indien überlegten. Halb waren wir schon entschlossen, die Reise um Afrika herum auszuführen, da trat ein Ereignis ein, das unseren weiteren Weg bestimmte.
    Ich erwähnte schon, daß der Dienst im Kesselraum von Negern ausgeführt wurde. Die bedauernswerten Leute, die da unten in der entsetzlichen Glut arbeiten mußten, durften nur abends an Deck kommen und sich nur auf dem Vorderdeck aufhalten.
    Wir spazierten an diesem ersten Abend rund um das Schiff, als Pongo plötzlich einen erschreckten Ruf ausstieß und einen der schwarzen Heizer anstarrte.
    Auch der Mann schien aufs heftigste erschreckt zu sein, als er unseren treuen Begleiter erblickte, sprang dann aber plötzlich auf und verschwand durch eine Luke ins Innere des Schiffes.
    Pongo wollte sofort hinterher stürzen, doch Rolf hielt ihn zurück und sagte:
    „Pongo, immer ruhig sein. Wer war dieser Mann?"
    „War Kubang, Sohn meiner Schwester," stieß der Riese hervor. Er war so aufgeregt, wie ich ihn noch nie gesehen hatte und zitterte förmlich am ganzen Körper.
    Sollten wir jetzt endlich hinter das Geheimnis kommen, das sein früheres Leben umgab? Bisher hatte er ja immer geschwiegen, und wir hatten es auch vermieden, ihn auszufragen. Vielleicht teilte er uns jetzt selbst sein Geheimnis, das ihn in die Welt getrieben hatte, mit.
    „Ah, also Dein Neffe, wie wir sagen," meinte Rolf ruhig, „weshalb ist er denn fortgerannt? Und weshalb warst Du so erschrocken, als Du ihn sahst?"
    „Pongo nachher erzählen," sagte jetzt der Riese etwas ruhiger, „erst mit Kubang reden. Nicht gut, daß er hier ist!"
    Damit wandte er sich ab und verschwand ebenfalls in der Luke, durch die sein Neffe geflohen war.
    „Ich glaube, daß wir jetzt wohl nach Afrika hinüberfahren werden," sagte Rolf ruhig, irgend etwas wird in Pongos Heimat nicht stimmen, und wenn er zurück will, werden wir ihn natürlich begleiten. Er hat uns bisher so unterstützt, daß wir ihm hoffentlich jetzt auch helfen können".
    „Natürlich," stimmte ich bei, „wir können ja Afrika durchqueren und dann von Sansibar aus nach Indien zurückfahren. Sehr schön, vielleicht gibt es neue Abenteuer, denn Afrika haben wir bisher sehr wenig kennen gelernt."
    „Mit Ausnahme der Buschklepper, die uns von den Fliegen auffressen lassen wollten," schaltete Rolf ein. „Nanu, was ist denn los?"
    Aus der Luke, die sich wenige Meter vor uns befand, schnellte plötzlich ein schwarzer Körper heraus, rannte über das Deck und sprang ohne Besinnen über die Reling in den Fluß.
    In der nächsten Sekunde erschien auch Pongo der, ohne uns zu beachten, dem Flüchtling sofort nachsetzte.
    Noch während sein Körper durch die Luft flog, rannten wir nach hinten zur Kommandobrücke, auf welcher der braune Kapitän stand.
    „Halten Sie," rief Rolf ihm entgegen, „zwei Mann über Bord."
    „Ach Sie meinen die beiden Neger, die soeben hineingesprungen sind?" sagte der Mestize ruhig, „deshalb werde ich doch meinen Dampfer nicht stoppen. Sollen sehen, wie sie an Land kommen!"
    Wir waren einen Augenblick starr, dann riß
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