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Rolf Torring 030 - Im wirren Land

Rolf Torring 030 - Im wirren Land

Titel: Rolf Torring 030 - Im wirren Land
Autoren: Hans Warren
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Ware," versicherte er, „Sie können sich völlig auf die Tragfähigkeit verlassen."
    „Ich danke Ihnen sehr," sagte Rolf und händigte ihm eine Banknote aus. .Jetzt habe ich aber noch eine Bitte. Können Sie uns aufs Dach führen? Ich möchte jetzt bei Tag gern sehen, welchen Fluchtweg wir einschlagen können."
    „Aber gewiß, meine Herren," rief der Geschäftsführer eifrig, „bitte, folgen Sie mir."
    Wir stiegen hinter ihm leise die Treppen des Hotels empor. Es war nicht nötig, daß wir von Gästen oder vom Personal gesehen wurden, denn es hätte leicht ein Verräter unter ihnen sein können.
    Wir gelangten auch glücklich oben an und stiegen die Leiter zur abschließenden Dachklappe empor.

    4. Kapitel. In der Höhle des Löwen.

    Vorsichtig betraten wir das flache Dach, aber unsere Befürchtung, daß wir von unten gesehen werden könnten, erwies sich als grundlos. Das Hotel war das höchste aller Gebäude ringsum, und das Dach war so breit, daß wir unbesorgt aufgerichtet auf ihm entlang gehen konnten.
    Rolf spähte aufmerksam umher, dann deutete er auf ein mächtiges Gebäude, das ungefähr sechzig Meter entfernt uns gegenüber lag.
    „Das muß doch der Palast der Zentralregierung sein," meinte er.
    „Ganz recht, mein Herr," sagte der Geschäftsführer „dort ist jetzt das Hauptquartier des Generals."
    Rolf schritt nun nach links fast bis an den Rand des Daches und betrachtete die Nebenhäuser. Er schien von dem Ergebnis sehr befriedigt zu sein, denn er nickte, trat zurück und sagte:
    „So, jetzt weiß ich völlig Bescheid. Wir haben großes Glück und werden unbemerkt entkommen können,"
    „Das freut mich außerordentlich," versicherte der Geschäftsführer, fügte aber sofort hinzu: "Natürlich in Ihrem Interesse."
    „Aber selbstverständlich," lachte Rolf, „doch jetzt könnten wir bald unser Abendessen einnehmen. Dann müssen wir uns langsam zur Flucht rüsten. Hoffentlich kommt uns nicht ein neuer Besuch dazwischen."
    „Das hoffe ich allerdings auch nicht," sagte der Geschäftsführer sofort erschrocken, „denn Cordova hat die Verhaftung ja auf Mitternacht angeordnet."
    „Nun, dann werden wir schon herauskommen."
    In unseren Zimmern packten wir unsere Sachen und legten die Windjacken zurecht Wir mußten ja sofort nach Einbruch der Dunkelheit unsere Flucht antreten. Was Rolf vorhatte, wußte ich noch nicht, aber er schmunzelte manchmal und gab mir dadurch die Überzeugung, daß er sich etwas ganz Besonderes ausgedacht hatte.
    Wieder begleitete der Geschäftsführer den Zimmerkellner, der das Abendessen brachte, kassierte die Rechnung und flüsterte:
    „Meine Herren, die Posten rings ums Hotel sind verstärkt Und soeben fragte mich der Unterführer Cordovas, ob Ihre Zimmer Verbindungstüren hätten, was ich natürlich bejahte. Das schien ihm in einer Beziehung gar nicht angenehm zu sein, er dachte wohl, Sie einzeln in den Zimmern überwältigen zu können. Dann fragte er auch noch, ob Sie oben wären, worauf ich ihm sagte, daß Sie bereits das Essen bestellt hätten. Also wird der Spaß um Mitternacht losgehen."
    „Nun, dann werden wir schon in Sicherheit sein," lachte Rolf. "Ich befürchte nur, daß Sie vielleicht Schwierigkeiten bekommen könnten."
    „Ausgeschlossen," lachte der Geschäftsführer, „in dieser Nacht bin ich beurlaubt und schlafe zu Hause. Ich entferne mich sofort und überlasse meinem Kollegen den Posten, und er weiß überhaupt nichts und ist auf jeden Fall völlig unverdächtig."
    „Ah, das ist etwas anderes," lächelte Rolf, „dann wollen wir uns gleich von Ihnen verabschieden. Ich danke Ihnen für Ihre bereitwillige Hilfe."
    „Aber, bitte, meine Herren, das ist doch sehr gern geschehen Ich freue mich, daß ich die Herren vor einer Verhaftung durch Cordova bewahren konnte. Ich kann ihn nämlich auf den Tod nicht ausstehen, weil er sämtliche Offiziere in sein Stammhotel, das sein Schwager leitet, gezogen hat. Also, ich wünsche Ihnen alles Gute, meine Herren."
    Wir lachten herzlich, als der Geschäftsführer sich entfernt hatte. Dann bedachten wir aber wieder unser Glück. Hätte der Geschäftsführer nicht aus Konkurrenzneid einen Haß gegen Cordova gehabt dann hätte er uns sicher nicht gewarnt
    Die Dunkelheit brach herein. Wir schnallten unsere Rucksäcke und Büchsen ganz fest, damit sie uns bei der bevorstehenden Kletterpartie nicht stören konnten. Dann schlichen wir auf den Flur, lauschten einige Augenblicke und huschten schnell die Treppen hinauf.
    Zum
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