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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten
Autoren: Hans Warren
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bisher hatte unser Plan ganz gut geklappt. Als der Wirt zurück kam, den der Kellner mit dem Essen begleitete, nickte er nur unauffällig. Hier waren wir also gut aufgehoben.
    Während wir uns das vorzügliche Essen gut schmecken ließen, wollte Voigt über unsere Abenteuer sprechen, doch Rolf wehrte lachend ab, indem er erklärte, daß Voigt das ja schon alles in den Zeitungen gelesen hätte. Er möchte lieber etwas über die Stadt und ihre Bewohner hören, denn wir wollten bald wieder abfahren. Und ganz offen — zu meinem Schreck, wie ich gestehen muß — fragte er nach Jim Town.
    „Ah, das ist ja so ziemlich der reichste Mann unserer Stadt," rief Voigt sofort, „woher kennen Sie ihn?"
    „Ich habe von ihm gehört," wich Rolf aus, „natürlich interessiert mich ein solcher Mann. Hat er sein Vermögen geerbt?"
    „Nein, das hat er sich vor einigen Jahren, anscheinend durch äußerst gute Spekulationen, erworben," berichtete Voigt, „jetzt wohnt er in einer mächtigen Villa am Yerba Buena Park, ganz in der Nähe hier. Er ist, glaube ich, von Chicago gekommen, wenigstens war er vorher in der Stadt gar nicht bekannt. Soll ein ziemlich unzugänglicher Herr sein, wie die meisten Millionäre."
    „Nun ja," lachte Rolf, „sie befürchten wohl stets, daß andere Leute ihnen das schöne Geld fortnehmen wollen. Das kann man schon verstehen. Dann hat er wohl auch eine tüchtige Leibgarde, die über sein kostbares Leben wacht?"
    „Aber natürlich", versicherte Voigt eifrig, „seine Diener sind Leute, die bei uns in Deutschland früher den Stolz eines Garderegiments gebildet hätten. Alle haben Figuren wie beinahe Ihr Pongo. Im Bösen möchte ich nicht mit ihnen anfangen. Außerdem bewachen natürlich mächtige, dressierte Wolfshunde die Villa. Oh ja, gegen Einbruch und Überfälle hat sich Jim Town schon gut geschützt, aber das ist ja auch sehr richtig!"
    „Gewiß, gewiß," stimmte Rolf bei, „solche Leute sind ja stets bedroht. Aber jetzt müssen wir uns leider verabschieden, Herr Voigt, wir wollen zum Hafen, um uns nach dem nächsten Dampfer zu erkundigen. Indien lockt wieder. Vielleicht sehen wir uns heute Abend wieder."
    Nach herzlichem Abschied von dem netten Ehepaar verließen wir das Restaurant und betraten die Straße. Wenige Sekunden später erschien natürlich unser Schatten.
    Wir nahmen eine Autotaxe und fuhren zum Hafen. In einem der vielen Schiffahrtsbüros erkundigten wir uns nach einem Dampfer, der Honolulu berührte. Von dort aus wollten wir nach Jokohama, um dann einen Küstendampfer nach Indien zu besteigen.
    Wir erfuhren, daß erst in acht Tagen ein solcher Dampfer fällig sei, nahmen deshalb aber doch vier Karten und kehrten in unser Hotel zurück. Bis dorthin folgte uns der Beamte. Von unseren Fenstern aus beobachteten wir, daß er mit einem anderen Mann sprach, der dann in der Nähe des kleinen Hotels umherschlenderte.
    Wir waren also unter regelrechter Polizeiaufsicht. Natürlich würde sich jetzt der erste Beamte im Schiffsbüro erkundigen, und dann hatten wir vielleicht Ruhe, wenn Preston erfuhr, daß wir bereits Fahrkarten genommen hatten.
    „Jetzt befinden wir uns wieder in einer unangenehmen Lage." meinte Rolf, „wir müssen schon die acht Tage bis zur Abfahrt des Dampfers in diesem Hotel bleiben, sonst fällt es zu sehr auf, wenn wir plötzlich verschwunden sind."
    „Aber du hast doch schon mit Herrn Voigt irgend eine Vereinbarung durch deinen Zettel getroffen?" meinte ich. Jetzt mußt du wohl umdisponieren?"
    „Allerdings, ich hatte vereinbart, daß wir vier Zimmer bei ihm bekamen. Das geht jetzt auf keinen Fall, wenigstens während der nächsten acht Tage nicht Wir müssen uns einen anderen Weg überlegen."
    „Halt, ich habe es vielleicht," rief ich, „wie wäre es, wenn einer von uns erkrankt? Er muß hier das Bett hüten, wir bedienen und verpflegen ihn, in Wirklichkeit aber ist er bereits bei Voigt und kann sich mit dem Bürgermeister besprechen."
    „Sehr gut," meinte Rolf nach kurzem Besinnen, „wirklich gut, du hast einen ganz vortrefflichen Gedanken gehabt. Aber vielleicht ist noch besser, wenn wir beide zusammen erkranken, an Grippe oder irgend einer ähnlichen Sache. Dann können wir unsere Nachforschungen in aller Ruhe und unbemerkt beginnen."
    „Das ist mir natürlich noch angenehmer," freute ich mich, „denn sonst wärst du allein auf Abenteuer gegangen, während ich hier Krankenpfleger hätte spielen können. Wollen wir uns sofort hinlegen?"
    „Ja, und durch den
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