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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten
Autoren: Hans Warren
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bestiegen den sehr eleganten Wagen, wobei ich aber wieder bemerkte, daß der Fahrer beim Anblick Pongos ein schiefes Gesicht schnitt. Deshalb fuhr ich ihn sofort scharf an:
    „Wenn Sie keine Lust haben, uns zu fahren, dann verzichten wir gern. Aber ich werde ihr Benehmen dem nächsten Polizisten melden."
    Der Chauffeur entschuldigte sich zwar sofort, aber mit einem Gesicht, das alles andere als freundlich war. Langsam fuhren wir dann durch die Stadt, betrachteten interessiert die in der Mitte gelegene Siedlung der Chinesen und gelangten endlich zum Yerba Buena Park. Diesen Namen (Yerba Buena bedeutet „Gutes Kraut") trugen bereits im Jahre 1776 die wenigen Häuser, die gleichzeitig mit einem Militärposten damals gebaut wurden. Aus diesen primitiven Anfängen ist das heute so gewaltige Frisco entstanden.
    In der Nähe des großen Rathauses ließen wir halten und lohnten den Wagen ab; dabei bemerkte ich zufällig, daß kurz hinter uns eine zweite Taxe hielt, deren Insasse sehr umständlich mit dem Fahrer abrechnete. Ich hatte sofort ein unangenehmes Gefühl und machte Rolf leise auf den Mann aufmerksam.
    Unser Wagen fuhr weiter, und wir blieben ruhig an der Bordschwelle stehen. Der mir Verdächtige beeilte sich aber absolut nicht mit dem Zahlen, endlich aber fuhr der Wagen an, und jetzt betrachtete der Ausgestiegene aufmerksam das Haus, vor dem er stand. Dann schüttelte er den Kopf, zog ein Notizbuch hervor und blätterte eifrig darin.
    Das sah ja wirklich ganz harmlos aus, es konnte irgend ein Geschäftsmann sein, der die richtige Adresse nicht fand, aber ich flüsterte leise Rolf zu:
    „Mir ist es so, als hätte ich diesen Mann auf dem Korridor des Polizeiamtes gesehen."
    „Ah, dann ist es sicher eine kleine Aufmerksamkeit des Colonels, der sich vergewissern will, ob wir uns tatsächlich nicht mehr um Jim Town kümmern. Hm, dann müßten wir dem guten Mann irgend einen Streich spielen, damit er unsere Spur verliert."
    „Wir wollen ruhig das Rathaus aufsuchen," schlug ich vor, „uns dem Bürgermeister vorstellen, und, wenn er ein aufrichtiger, gerader Mann ist, offenbaren wir ihm die ganze Sache und bitten um seine Unterstützung Er wird uns sicher unbemerkt aus dem Gebäude herauslassen können."
    „Dein Vorschlag ist gut," gab Rolf zu, „wir wollen jetzt ruhig weitergehen und dann schnell das Rathaus betreten. Selbstverständlich dürfen wir uns beim Portier nicht nach dem Bürgermeister erkundigen, denn unser Verfolger wird sicher nachfragen. Ich werde mich nach der Bibliothek erkundigen und erst unterwegs nach dem Zimmer Pattersons fragen. Kommt."
    Wir schlugen plötzlich ein scharfes Tempo an, gelangten bald an das Rathaus und schlüpften hinein. Ich bemerkte aber noch, daß der Verfolger ebenfalls in schneller Gangart nachkam.
    Auf Rolfs Frage nach der Bibliothek wies uns der Pförtner in den zweiten Stock. Wir betraten schnell den Paternosteraufzug, eine der kleinen offenen Kabinen, die ständig langsam hinauf und hinablaufen.
    Unser Verfolger betrat gerade die große Eingangshalle, als wir langsam nach oben verschwanden, wir sahen aber noch, daß er eifrig auf den Portier losstürzte.
    „Jetzt steigen wir bereits im ersten Stock aus," schlug Rolf vor, „und laufen schnell in einen Seitengang. Dann mag er uns oben in der Bibliothek suchen."
    Gesagt, getan. In der ersten Etage sprangen wir schnell aus der Kabine heraus, erspähten einen Seitengang und liefen eiligst in denselben hinein. Der Flur war ganz menschenleer, so daß niemand unsere merkwürdige und auffällige Eile bemerken konnte.
    Aufmerksam lauschten wir dem dumpfen Rasseln des nahen Paternosteraufzuges. Es war ja möglich, daß unser Verfolger dieselbe Idee hatte und erst einmal die Gänge der ersten Etage nachprüfte, ehe er sich in die Bibliothek begab.
    Doch befriedigt mußten wir nach einiger Zeit feststellen, daß keine Schritte sein Aussteigen anzeigten. Jetzt hieß es nur für uns, möglichst schnell den Bürgermeister zu finden.
    Wir hatten diesmal wirklich Glück. Neben uns öffnete sich eine Tür, und ein junger, smarter Mann trat heraus; erstaunt musterte er uns, um dann sofort nach unseren Wünschen zu fragen.
    Als Rolf sich ihm vorstellte, schien er sehr erfreut "Ah, Herr Torring," rief er, „ich habe bereits viel von Ihnen gehört, nicht nur Ihr letztes Abenteuer in Alaska und auf der einsamen Insel, sondern auch Ihre Erlebnisse in Indien Ich freue mich sehr, daß ich Sie kennen lerne. Womit kann ich Ihnen dienen? Ich bin
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