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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten
Autoren: Hans Warren
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sich mit Sachen befassen, die Sie nicht kennen? Kriminalistik ist doch nicht so leicht."
    „Oh, es macht aber deshalb gerade Spaß. Doch jetzt, meine Herren, ist es für uns bald Zeit. Ich habe hier einen Stadtplan Friscos, vielleicht sind Sie so liebenswürdig, Herr Oberst, und zeigen mir genau den Weg, denn ich möchte nicht einen Wagen nehmen und auch nicht fragen."
    „Sehr richtig," nickte Rory, „also passen Sie auf."
    Er zeichnete genau die Straßen und Punkte an, wo sich die Lokale befanden. Als aber Rolf die Karte schon zusammenlegen wollte, sagte er plötzlich:
    „Halt, Herr Torring, da ist noch ein Lokal, das zwar sehr zweifelhaft erscheint, in dem wir aber nie direkte, uns schon bekannte Verbrecher getroffen haben. Es gehört einem gewissen James Oulton und liegt in der Nähe der Bai. Vielleicht ist der Weg unnütz, vielleicht jedoch finden Sie dort auch etwas. Ich sehe, daß Sie gehen wollen, also Gott befohlen."
    Patterson und der Oberst verabschiedeten sich sehr herzlich. Ich hatte das Gefühl, daß sie nicht glaubten, uns wiederzusehen.
    „Glaubst du denn tatsächlich, daß wir irgend einen Erfolg in den Verbrecherkneipen haben können?" fragte ich.
    „Ob nicht doch die geschulte Kriminalpolizei bessere Resultate erzielen wird?"
    „Das kann schon sein", meinte Rolf ruhig, „aber du hast ja gesehen, daß jetzt schon die beiden wichtigsten Personen verschwunden sind. Und offenbar doch nur durch einen Verrat von polizeilicher Seite aus."
    „Oder es müßte sein, daß wir im Polizeiamt von einem Unbefugten belauscht wurden, als wir dem Sergeanten die Sache so ausführlich erzählten."
    „Das wäre nun die letzte Möglichkeit. Nein, nein, Ich verlasse mich lieber auf meine eigene Arbeit"
    „Na, dann wollen wir gehen," rief jetzt Sundgreen, „Ich glaube, es wird ganz interessant werden."
    Behutsam verließen wir das Zimmer, schlichen die Treppen hinab und betraten die Straße. Trotz schärfsten Umblickens konnten wir aber niemand entdecken, der den Eindruck eines Detektivs machte. Offenbar dachte also Preston doch, daß wir entweder krank seien oder vielleicht vorgelogen hätten, überhaupt zu verschwinden.
    Die Straßen waren von brausendem Leben erfüllt, elf Uhr ist ja für eine Hauptstadt noch nicht spät. Das war uns in einer Beziehung ganz angenehm, denn in leeren Straßen wären wir viel eher aufgefallen. Trotzdem trennten wir uns auf Rolfs Rat, er schritt mir jetzt voraus, während Sundgreen und Pongo in kurzem Abstand folgten.
    Es konnte ja leicht sein, daß wir in dem Menschenstrom plötzlich auf einen der Beamten stießen, die uns schon kannten. Dann hätten wir wohl in kürzester Zelt mit einem neuen Attentat rechnen können.
    Ungefähr nach zwanzig Minuten erreichten wir das erste der bezeichneten Restaurants, das äußerlich einen ganz harmlosen Eindruck machte, aber als wir den vorderen, großen Raum betraten, merkten wir doch, daß die zahlreichen Besucher wohl zum größten Teil auf dunklen Pfaden durchs Leben wandelten. Es mochten wohl einige neugierige Bürger anwesend sein, die vielleicht die Verbrecherwelt Friscos kennenlernen wollten und ihren eigenen Mut bewunderten, auch einige Detektive mochten unter der bunt zusammengewürfelten Menge stecken, aber in der Hauptsache entdeckte ich Gesichter, denen nichts Gutes zuzutrauen war.
    Unser Eintritt erregte gar kein Aufsehen, wie ich im geheimen befürchtet hatte. Es gab hier in der großen Hafenstadt zu verschiedene Typen, als daß jemand aufgefallen wäre, selbst nicht durch das kurioseste Aussehen.
    Einzig und allein Pongo bekam manchen verwunderten Blick aus verschiedenen Augenpaaren, seine mächtige Riesengestalt, der man die furchtbaren Kräfte sofort ansah, erregte wohl den Neid einiger Besucher.
    Der Wirt, der in einer Ecke hinter dem mächtigen Ladentisch thronte und die beiden Schankgehilfen beobachtete, war genau das Gegenteil des kleinen, freundlichen Voigt, von dem wir uns vor kurzer Zeit getrennt hatten.
    Er hatte eine massige, vierschrötige Gestalt mit richtigem Stiernacken, und sein Bulldoggengesicht mit dem vorgeschobenen Kinn ließ auf alles andere, denn auf Freundlichkeit schließen. Er erinnerte mich im ersten Augenblick an den Colonel Preston.
    Wir verlangten und erhielten auch Zitronenlimonade, obwohl ich überzeugt war, daß alle anderen Gäste alkoholische Getränke in ihren verschiedenen Trinkgefäßen hatten. Aber wir verstanden nicht die Zeichen, mit denen man wohl seine Bestellung begleiten mußte, um
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