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Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten

Titel: Rolf Torring 029 - Unterirdische Gewalten
Autoren: Hans Warren
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zurückgekehrt. Und dann ist noch eine zweite Person verschwunden, ebenfalls heute, nämlich Evelyn Richardson, die mutmaßliche richtige Erbin des Riesenvermögens. Nun, meine Herren, was sagen Sie dazu?"
    Durch diese Nachrichten waren wir erschüttert, das war direkt eine furchtbare Arbeit der Bande. Ob die beiden armen, unschuldigen Menschen ermordet waren?
    Rolf sprach diese Befürchtung, die mich ebenfalls erfaßt hatte zögernd aus, doch der Oberst sagte sofort:
    "Das ist ganz ausgeschlossen, meine Herren, denn sonst wären sie schon längs, beseitigt worden. So brutal wird nun doch kaum gemordet. Nein, die beiden Verschwundenen werden wohl nur solange gefangen gehalten, bis Gras über die Sache gewachsen ist."
    "Das heißt, bis wir ermordet sind oder das Land verlassen haben" schaltete Rolf trocken ein. "Doch dürfte ich fragen, wo sich die Büroräume des Notars und auch die Arbeitsstätte des jungen Mädchens befanden?"
    „Ganz in der Nähe des Chinesenviertels," war die Antwort.
    Rolf notierte sich die genauen Adressen und sagte nur: Das hatte ich mir gedacht. Jetzt muß ich noch dringender die Lokale aufsuchen, in denen ich alles erfahren kann."

    4. Kapitel.
    Im unterirdischen Frisco.

    Lebhaft sprachen der Bürgermeister und der Oberst wieder auf Rolf ein, um ihn von seinem verwegenen Plan abzubringen, aber mein Freund bestand ganz fest darauf.
    Mitten in dem Wortgeplänkel klopfte es wieder, und der Wirt brachte die Kleider für Sundgreen und Pongo. Für Sundgreen hatte er einen leichten, grauen Anzug, für Pongo aber nur eine weiße Hose und weißes Hemd. Das genügte unserem treuen Gefährten vollkommen. Er verschwand mit dem Kapitän im Nebenzimmer, und bald kamen sie in einfacher, aber doch unauffälliger Kleidung zurück.
    „Also. Sie wollen sich wirklich nicht von Ihrem verwegenen Vorhaben abhalten lassen?" fragte Rory zum Schluß, „nun, meine Herren, dann wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen einen guten Erfolg und vor allen Dingen ein gesundes Wiederkommen. Ich werde die ganze Nacht in großer Sorge um Sie sein."
    »Herr Oberst,' sagte Rolf wann, „Sie können ganz beruhigt sein, wir haben uns schon in ernsteren Lagen befunden. Wir fürchten uns vor nichts, aber wir sind auch stets äußerst vorsichtig, um auf jeden Fall zum Ziel zu gelangen."
    „Nun, das mag ja sein, Herr Torring," sagte der Oberst, „aber ganz ruhig bin ich trotz Ihrer Versicherung nicht. Sie kennen die Verbrecher unserer Stadt zu wenig. Sie haben ja vielleicht einen kleinen Begriff heute schon bekommen, aber das war wirklich noch nicht das Schlimmste. Sie müssen erst einmal die furchtbaren Kampfmittel solcher Banden kennen, dann würden Sie vielleicht doch anders denken."
    „Oh, ich habe schon oft genug davon gehört und gelesen," lächelte Rolf, „aber Ähnliches habe ich auch schon erlebt, also ist es mir wirklich nichts Neues. Ich denke, daß die beste Zeit für uns ungefähr um elf Uhr sein wird, dann werden sich die Lokale schon ziemlich gefüllt haben?"
    „Ganz recht," gab der Oberst zu, „elf ist eine gute Zeit. Am liebsten würde ich Sie ja persönlich begleiten, meine Herren, denn ich weiß genau, daß ich aus der Unruhe nicht herauskommen werde."
    „Das hat wirklich keinen Zweck, Herr Oberst," protestierte Rolf, „Sie sind doch zu bekannt, während wir unter Umständen als Leute auftreten können, die mit dem Gesetz nichts mehr zu tun haben wollen. Wenn wir sagen, daß wir aus einer anderen Stadt geflohen seien, dann haben wir vielleicht eine sehr gute Aufnahme."
    „Hm, das allerdings ein ganz guter Ausweg," gab Rory zögernd zu, „aber äußerst gefährlich bleibt Ihr Unternehmen doch auf jeden Fall."
    „Darüber sind wir uns auch keinen Augenblick im Zweifel," sagte Rolf, „und deshalb sind wir vorsichtig Wenn man eine Gefahr erst kennt, ist sie nur halb so schlimm."
    „Sie haben stets eine gute Entgegnung," rief der Oberst etwas unmutig, „es sollte mir wirklich sehr leid tun, wenn wir uns nicht mehr wiedersehen. Jedenfalls wissen wir aber dann, daß Sie in einem dieser Lokale verschwunden sind, und dann verschwinden auch diese Häuser von der Bildfläche."
    „Um an anderer Stelle neu wieder zu erstehen," lachte Rolf, „und dann müssen Sie erst mühsam suchen."
    „Ich sage ja, mit Ihnen ist nicht zu reden," rief Rory, „können Sie nicht die ganze Sache der Polizei überlassen? Wir haben doch wirklich noch Leute, die ehrlich und in ihrem Fach äußerst tüchtig sind. Weshalb wollen Sie
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