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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen
Autoren: Hans Warren
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doch reichlich komisch vor. Es wäre ja.. . ."
    Er brach kurz ab und schüttelte den Kopf, als wäre ihm der Gedanke, den er hatte aussprechen wollen, selbst unfaßbar. Ich mochte ihn nicht weiter fragen, hatte ich doch jetzt selbst genug mit meinen Gedanken zu tun.
    Sollten wir wirklich außer dem Indianer auch noch von Bären bedroht sein? Dann würde unser Auftrag doch vielleicht noch abenteuerlicher werden, als wir es uns gedacht hatten.
    Allein der Weg hierher hatte uns ja allerlei an Überraschungen und Gefahren gebracht, vielleicht sollte das nur ein Auftakt gewesen sein, um uns an die noch kommenden Abenteuer zu gewöhnen.
    Schweigend schritten wir weiter. Von Zeit zu Zeit drehte ich mich schnell um und musterte die Kämme der verschiedenen kleinen Hügel, die wir passierten, aber jetzt konnte ich keinen Bären mehr erblicken Und so neigte ich immer mehr der Meinung zu, daß ich mich doch getäuscht hatte.
    Vielleicht zwei Stunden vor Einbruch der Dunkelheit machte Rolf Halt und erklärte, daß wir jetzt die Vorbereitungen zu einem Nachtlager treffen müßten. Ein Weitergehen hätte doch keinen Zweck.
    Wie am Mittag wählten wir eine windgeschützte Stelle zwischen zwei der regelmäßig wiederkehrenden Hügel; Pongo holte aus dem nahen Wald genügend Mengen trockene Äste, damit wir das Feuer die ganze Nacht hindurch unterhalten konnten, und wir machten es uns wieder bequem, indem wir vor allen Dingen die Rucksäcke ablegten.
    Auf unserer bisherigen Wanderung waren wir auch verschiedentlich auf klare Quellen gestoßen und hatten vorsichtshalber unsere Thermosflaschen gefüllt. So konnten wir uns jetzt Tee bereiten, ohne nach Wasser suchen zu müssen.
    Ich hatte mich gerade über meinen Rucksack gebeugt, um die Teebüchse herauszunehmen, Rolf beschäftigte sich mit Konservenbüchsen, während Pongo mit seinem mächtigen Messer einige Äste zerkleinerte.
    Da klang ein Ton auf, so unheimlich und drohend, daß ich erst einige Augenblicke wie erstarrt über meinem Rucksack gebeugt stehen blieb. Dann schnellte ich herum und erblickte ein entsetzliches Bild.
    Dicht vor Pongo stand ein Alaska-Riesenbär. Er hatte sich hoch aufgerichtet, überragte mit seinen drei Metern unseren schwarzen Riesen bedeutend und streckte beide gewaltige Vorderpranken nach ihm aus.
    Pongo hatte sein Messer erhoben und machte Miene, sich gegen dieses Ungetüm zu verteidigen, gegen das selbst seine furchtbare Kraft ein Nichts war. Von links her aber kamen in schnellem Trab noch zwei der Riesentiere den Hügel herab.
    Rolf griff nach seiner Pistole und sprang auf Pongo und seinen entsetzlichen Gegner zu. Der Bär hatte seine rechte Pranke bereits auf die Schulter unseres schwarzen Freundes gelegt, Pongo stemmte sich dagegen und holte noch weiter zum Stoß aus.
    Ich ergriff schnell meine Büchse. Vielleicht konnte ich unseren treuen Freund noch durch eine wohlgezielte Kugel retten. Und dann hieß es ja auch noch den Kampf gegen die beiden anderen Ungetüme aufzunehmen, die inzwischen bemerkenswert nahe herangekommen waren.
    Plötzlich gellte irgendwo zwischen den Hügeln hervor ein schriller Pfiff. Und im gleichen Augenblick, als Pongo zustieß, warf sich der gewaltige Bär mit katzenartiger Geschmeidigkeit zurück, ließ sich hinabfallen und verschwand in eiligem Trab hinter dem Hügel. Und auch die beiden anderen Bären hatten sofort kehrt gemacht, und strebten der Kuppe des linken Hügels zu.
    Ich wollte schießen, aber Rolf legte mir die Hand auf den Arm und sagte ernst:
    „Hans, das war wirklich ein wunderbares Erlebnis. Herrgott, ich gab für das Leben unseres Pongo nicht mehr viel. Hättest du erwartet, solche enormen Bestien hier gezähmt vorzufinden?"
    „Nein, das hätte ich allerdings nie gedacht," gab ich ehrlich zu, während ich auf Pongo zutrat und ihm auf die Schulter klopfte. "Armer Pongo, das war wohl nicht angenehm?" fragte ich ihn.
    „Oh, Pongo glauben, jetzt zu Vätern gehen, war die ruhige Antwort des Riesen, die mich im Augenblick etwas verblüffte, war sie doch ein Beweis, daß unser Pongo dereinst irgend eine Missionsschule besucht haben mußte.
    Doch darüber nachzudenken, war im Augenblick keine Zeit. Ich fragte jetzt Rolf, der ebenfalls herangetreten war:
    „Glaubst du, daß wir hier sicher sind? Ob die Bestien nicht vielleicht in der Nacht einen Angriff auf uns machen?"
    „Das glaube ich nicht," meinte Rolf, „denn wenn der Herr dieser Riesen das beabsichtigt hätte, dann brauchte er soeben seine Bestien nicht
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