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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen
Autoren: Hans Warren
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möglich", gab ich zu, „ah, sieh' einmal, er scheint auch Pferde gehalten zu haben"
    Ich deutete dabei auf ein ziemlich großes Stallgebäude, das in einiger Entfernung zwischen den Bäumen sichtbar war. Aber Rolf schüttelte verwundert den Kopf und meinte:
    "Ich glaube nicht, daß er in so hohen, nördlichen Breiten Pferde gebrauchen kann. Hier sind mehr Hunde für die Schlitten am Platze. Nein, dieser Stall wird wohl sein Magazin gewesen sein."
    „Ja," gab ich zu, „damit wirst du wohl recht haben." Rolf wandte sich jetzt direkt an Kuskwag.
    „Nun, siehst du," sagte er scharf, „daß wir doch richtig gegangen sind? Wären wir dir gefolgt hätten wir unser Ziel nie erreicht."
    „Hier wohnte der Mann," sagte der Indianer trotzig, „er kann dort hinunter gezogen sein." Er zeigte dabei nach Westen.
    „Das glaubst du ja selbst nicht," gab Rolf zurück, „dort gibt es nicht soviel Pelztiere, daß er sich mit ihrer Jagd ernähren kann. Du wolltest uns irre führen, und ich werde schon herausbekommen, aus welchem Grunde."
    Der Indianer wagte keinen Ton zu erwidern, aber der Blick, den er Rolf verstohlen zuwarf, den ich aber bemerkte, glühte vor Haß. Ich teilte es leise Rolf in deutscher Sprache mit aber er lachte nur und meinte:
    „Das schadet nichts, lieber Hans. Laß ihn ruhig wütend sein. Jedenfalls hat jetzt unser Verdacht gegen den Advokaten noch mehr Berechtigung erhalten. Denn nur er kann dem Indianer den Befehl gegeben haben, uns irre zu führen, natürlich nur, damit wir nicht mit Gallagher zusammentreffen sollten."
    „Na, dann freue ich mich nur auf sein Gesicht wenn er Gallagher plötzlich vor sich sieht. Ich glaube, sehr angenehm werden seine Gefühle dann bestimmt nicht sein."
    „Ihm wird jetzt schon nicht sehr angenehm zu Mute sein," lächelte Rolf, „denn er hat anscheinend viel über uns gelesen und weiß, daß wir den Dingen stets auf den Grund gehen. Das schadet aber nichts, er hat Strafe genug verdient."
    „Na, dann können wir ja jetzt weitergehen," schlug ich vor. "vielleicht finden wir das neue Heim Gallaghers noch, bevor es Mittag ist"
    „Nanu, du hast wohl schon wieder Hunger?" lachte Rolf.
    „Das nicht aber Durst. Der Wein war zwar sehr gut, dafür aber auch schwer. Jetzt eine Tasse Tee wäre gar nicht zu verachten."
    „Siehst du, dasselbe wollte ich auch schon vorschlagen," lachte mein Freund, „wir können ja hier den Herd gleich benutzen, dann brauchen wir kein offenes Feuer zu entfachen. Wasser wird sicher in der Nähe sein, sonst hätte sich kein Mensch hier angesiedelt."
    Während wir die beiden Indianer mit dem Zusammensuchen von trockenem Holz beauftragten, mußte Pongo nach Wasser suchen. Seinem wunderbaren Instinkt konnten wir am meisten trauen.
    Wirklich dauerte es auch nicht lange, als er auch schon unsere Aluminiumkessel mit klarem Wasser zurückbrachte. Auch die Indianer erschienen mit reichlichem Feuerungsmaterial und bald dampften die Kessel auf dem Herd.
    Ich hatte die Zubreitung des Tees übernommen. Da es noch eine Zeitlang dauern würde, bis das Wasser kochte, trat ich inzwischen in die Nebenstube, in der wir solange unsere Rucksäcke und Waffen abgelegt hatten, um die Büchse mit Tee zu holen.
    Als ich in die Küche zurückkehrte, fiel mir ein ganz eigenartiger Geruch auf, der aus einem der Kessel stieg. Es war nur sekundenlang, nur eine leichte Dunstwolke, die sofort wieder verschwand, aber ich war nun einmal mißtrauisch, nahm den Kessel vom Feuer und prüfte das Wasser im Licht der Fensteröffnung.
    Da entdeckte ich einen kleinen, dunkelgrünen Blätterzweig, der ähnlich wie unser Thymian aussah. Im Grunde genommen war das harmlos, vielleicht war er Pongo beim Schöpfen des Wassers hineingekommen, aber jetzt war mein Mißtrauen noch mehr erwacht. Schnell rief ich Rolf und zeigte ihm den Zweig, den ich mit meinem Messer aus dem heißen Wasser herausgefischt hatte.
    „Er riecht aber absolut nicht," meinte mein Freund, „du wirst dich schwer geirrt haben, als du glaubtest, einen Geruch zu bemerken. Doch wir können ja einmal Ugala fragen. Er wird ja die Kräuter des hiesigen Waldes genau kennen."
    Als der junge Indianer hereintrat und Rolf ihm den Zweig zeigte, erschrak er sichtlich. Dann flüsterte er:
    „O, Herr, großes Gift. In kleinen Mengen bringt es langen Schlaf, in großen, so wie hier, Vergessen für immer. Herr, Kuskwag schlich draußen vorbei, als Herr Warren den Tee holte."
    „Ah, sieh da," sagte Rolf grimmig, „also damit wollte uns
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