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Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen

Titel: Rolf Torring 025 - Der Herr der Riesen
Autoren: Hans Warren
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dieser saubere Herr ausschalten. Hättest du nicht zufällig den Geruch bemerkt, lieber Hans, wärest du nur einige Sekunden später gekommen, dann wäre es mit uns aus gewesen. Ein Gegenmittel gibt es wohl nicht?" fragte er den jungen Indianer.
    „Doch, Herr," antwortete Ugala, „das kennen aber nur sehr wenige Leute unter allen Stämmen, die das Land bewohnen. Ich weiß es von meinem Großvater."
    „Ah, das ist sehr gut, vielleicht können wir es bei dem armen Gallagher gebrauchen So jetzt werde ich mir erst einmal den Herrn Kuskwag vornehmen. Hans, der andere Kessel scheint ja unverdächtig zu sein; koche darin den Tee, er wird schon reichen."
    Er nahm den Zweig und verließ das Blockhaus. Selbstverständlich folgte ich ihm sofort, denn der Tee hatte jetzt für mich Zeit, erst wollte ich sehen, was Rolf mit dem hinterlistigen Kuskwag beginnen würde.
    Aber der schlaue Indianer hatte entweder das Mißlingen seines Anschlages beobachtet oder er hatte von vornherein, nachdem er den Zweig in den Kessel geworfen hatte, vorgezogen, zu verschwinden.
    Er mußte direkt in den Wald geflohen sein, denn wir konnten ihn nirgends erblicken. Eine Verfolgung hatte auch keinen Zweck, denn es wäre zu zeitraubend gewesen, nach den schwachen Spuren zu suchen, die er eventuell hinterlassen hatte.
    Mißmutig kehrten wir ins Blockhaus zurück. Sehr wahrscheinlich würde Kuskwag uns jetzt folgen, um einen nochmaligen, hinterlistigen Anschlag in Szene zu setzen. Das war eine Gefahr im Rücken, die wirklich nicht sehr angenehm war.
    Aber es half nun einmal nichts, wir mußten sehr auf der Hut sein und vor allen Dingen nachts stets abwechselnd wachen. Trotzdem wäre es mir lieber gewesen, wenn der heimtückische Bursche eine wohlverdiente Kugel zwischen die Rippen bekommen hätte.
    Ich kochte jetzt schnell unseren Tee fertig, und nach kurzer Ruhepause setzen wir unseren Marsch fort. Es war jetzt ungefähr neun Uhr vormittags, und im Stillen hoffte ich, daß wir bald auf die neue Wohnung Gallaghers stoßen würden. Aber Stunde auf Stunde verrann, ohne daß wir auf Spuren einer menschlichen Ansiedlung stießen. Endlich war es Mittag, und wir machten zwischen zwei mäßig hohen Hügeln Halt, um einige Konserven zu wärmen. Trockenes Gras und Gestrüpp zum Feuer war reichlich vorhanden, Tee hatten wir noch in unseren Thermosflaschen, und bald waren wir gesättigt und bei frischen Kräften.
    Unsere Rucksäcke hatten wir abgelegt, ebenso die Büchsen, denn jagdbares Wild reizte uns im Augenblick nicht, und gegen eventuelle Feinde genügten ja unsere Pistolen vollkommen.
    Zum Wald hin hatten wir guten Ausblick, nur von dort konnte ja Kuskwag kommen, wenn er uns wirklich gefolgt sein sollte. Wir beschlossen, noch zwei Stunden zu ruhen, bei je vierzigminütiger, abwechelnder Wache.
    Ich zog das erste Los, setzte mich bequem auf meinen Rucksack, während die Gefährten die ihren als Kopfkissen gebrauchten, und dachte, nun über den ganzen Fall nach, während Rolf und Pongo bald eingeschlafen waren,
    Gewiß würde es vielleicht nicht so einfach sein, an den verbitterten Gallgaher, dessen Geist noch durch das heimtückische Gift gelitten hatte, heranzukommen, aber wir mußten auf jeden Fall wenigstens mit Maud sprechen. Sie konnte ihrem Vater vielleicht den Heiltrunk beibringen, dann mit ihm sprechen, und alles konnte sich zum Guten wenden.
    Aber es konnte auch sein, daß wir das junge Mädchen überhaupt nicht zu Gesicht bekamen, daß der Vater es vielleicht versteckt hielt, wenn er einen Menschen nahen sah.
    Es mußte ja irgend eine sehr große Schwierigkeit vorhanden sein, sonst hätte uns Lord Bird nicht so dringend diesen Auftrag erteilt Sonst hätte es ja genügt wenn er den Behörden in Andreieffski Bescheid geschrieben hätte.
    Allerdings wäre es vom Lord nicht richtig gewesen, wenn er uns irgendwelche Gefahren verschwiegen hätte, denn er konnte wissen, daß sie für uns kein Hindernis, sondern mehr einen Ansporn gebildet hätten. Und ich sagte mir im gleichen Augenblick auch schon, daß er nichts gewußt haben konnte, denn er hätte es uns schon aus Klugheit, um unser Werk nicht mißlingen zu lassen, mitgeteilt.
    Soweit war ich in meinen Überlegungen, als ich meinen Blick, den ich bisher stets zum Wald gerichtet hatte, völlig absichtslos über die Hügel zu beiden Seiten schweifen ließ.
    Und da erblickte ich etwas, das mir einen eisigen Schreck einjagte. Ich glaubte im ersten Augenblick zu träumen, starrte scharf hin, um dann doch zu
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