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Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Titel: Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen
Autoren: Hans Warren
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Minister warten bereits zum Vortrag."
    Wir verließen das Zimmer und gingen langsam unseren Räumen zu.
    „lch glaube, dieser Fall ist gar nicht so einfach," meinte ich harmlos, um Rolf zum Sprechen zu bewegen. Er aber lächelte, zuckte die Schultern und sagte nur:
    „Ja, es kann sein."
    „Hast du denn schon einen ganz bestimmten Verdacht?" forschte ich jetzt.
    „Ich glaube es, Hans," sagte er sehr ernst. „Aber ich kann natürlich nichts Bestimmtes sagen. Vielleicht, ja sehr wahrscheinlich, werden wir in den nächsten Tagen verschiedene Überraschungen erleben, oder ich müßte mich sehr irren."
    „Dann wäre es vielleicht richtiger, wenn wir morgen nicht mit auf die Jagd gehen?" meinte ich.
    „Wir müssen es schon tun, sonst ist der Fürst vollkommen schutzlos. Und gerade jetzt schwebt er vielleicht in größter Gefahr. Wie ich schon sagte, scheint sich die Krisis zu nähern."
    „Ah, du meinst durch das geheimnisvolle Übersenden der kleinen Tigerfigur?"
    „Ja. Und besonders komisch finde ich es, daß die Figur gerade ankam, als wir eingetroffen waren."
    Erstaunt blickte ich Rolf an.
    „Du meinst also, daß die Gegner des Fürsten genau wußten, er würde uns um Hilfe bitten?"
    „Etwas Ähnliches vermute ich allerdings. Wenigstens schreitet die Angelegenheit durch unsere Anwesenheit zur Katastrophe. Und da es die Vernichtung Bima Sahi's gilt, werden wir natürlich auch davon betroffen."
    „Das ist ja sehr nett. Und was willst du dagegen tun?"
    „Wir müssen abwarten, bis sich die Gegner bemerkbar machen. Jetzt habe ich ja nur eine Idee, kann daraufhin aber nichts unternehmen."
    „Sehr nett, denn ihr 'Bemerkbar machen' wird wohl darin bestehen, daß wir unschädlich gemacht werden sollen. Also heißt es für uns, sehr auf der Hut zu sein."
    „Ja, das müssen wir, denn unsere Lage ist meiner Ansicht nach sehr gefährlich."
    Wir hatten jetzt unsere Zimmer erreicht und traten ein. Pongo stand am Fenster, drehte sich bei unserem Eintritt um und kam uns langsam entgegen.
    „Massers," flüsterte er, als wir in der Mitte des Zimmers zusammentrafen, „nicht gut hier, Massers aufpassen."
    „Was hast du bemerkt, Pongo?" fragte Rolf gespannt.
    Pongo zog ein Tuch vom Tisch. Und da lagen drei kleine Schlangen mit zerschmetterten Schädeln. Es waren Kraits, diese höchst gefährlichen Giftschlangen, denen in Indien jährlich fast ebenso viele Menschen zum Opfer lallen wie den Cobras.
    „Donnerwetter, wo waren sie?" flüsterte Rolf erregt.
    Pongo deutete auf das Bett, wies dann mit dem Kopf nach den Nebenzimmern — wir hatten Rolfs Zimmer betreten, das in der Mitte lag — und entgegnete:
    „In Lager von Masser Torring, Masser Warren und Pongo."
    Das war allerdings eine nette Überraschung. Also wir sollten gleich am ersten Tag durch die Bisse der gefährlichen Nattern erledigt werden,
    „Wie hast du es bemerkt?" forschte Rolf.
    Pongo nickte wieder zum Bett hinüber.
    „Hat sich bewegt. Pongo dann alles nachsehen."
    Das war wenigstens ein Trost, denn unser schwarzer Freund hatte bestimmt keine Schlange übersehen, wenn noch weitere in den Zimmern verborgen waren,
    Rolf war sehr ernst. Er sann einige Zeit und meinte dann:
    „Unter diesen Umständen ist es ratsamer, wenn wir uns den Palast nicht ansehen. Wir könnten dabei zu leicht verunglücken. Und wir dürfen außerdem unsere Zimmer nicht ohne Aufsicht lassen."
    „Aber morgen?", warf ich ein. „Wir sind doch zur Tigerjagd eingeladen."
    „Wir werden den Fürsten bitten, einen zuverlässigen Mann diese Zeit über bei uns einzuquartieren. Ich werde ihm die Sache mit den Schlangen hier natürlich erzählen."
    „Das wird für ihn vielleicht eine hübsche Überraschung sein," lachte ich. „Aber für uns ist es eigentlich eine Art Anerkennung seitens der Herren Gegner. Wenn sie es so eilig haben, uns zu erledigen, dann sind wir ihnen anscheinend doch sehr unbequem."
    „Selbstverständlich," nickte Rolf. „Ebenso wie der Fürst, haben sie natürlich auch von unseren Abenteuern gehört und wissen, daß wir bisher bei unseren Unternehmungen stets großes Glück gehabt haben. Und sie wollen es natürlich verhindern, daß wir gegen sie ebenfalls Glück haben."
    „Na, mit den Schlangen haben wir ja schon Glück gehabt," lachte ich. „Jetzt bin ich aber wirklich neugierig, was nun weiter folgen wird."
    „Die Gegner werden vorsichtiger und in ihren Mitteln entschieden gefährlicher werden." Rolf schien sich über diese Aussicht sehr zu freuen, denn er machte
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