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Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Titel: Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen
Autoren: Hans Warren
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trugen bis zur Lichtung, auf der sie das Loch auswarfen und nachdem sie ihn hineingestellt hatten, entfernten sie den Knebel, und Maha höhnte, daß er jetzt seine Retter herbeirufen könnte.
    Bima Sahi knirschte bei dieser Erzählung oft mit den Zähnen. Und ich wußte, daß der Tod Mahas furchtbar sein müsse, wenn er in die Gewalt des Fürsten fallen würde.
    Endlich sahen wir in der Ferne die Häuser Kathmandus. Noch eine halbe Stunde warteten wir in einem nahen Hain, bis die Dunkelheit hereingebrochen war, dann ging es vorsichtig vor.
    Auf den Straßen schien die Menge in großer Erregung zu sein. Wir drängten uns wortlos hindurch, stets bemüht, nicht in den Schein der wenigen Straßenlampen und erleuchteten Fenster zu kommen.
    Zu aller Erstaunen hatte Rolf die Fürsten gebeten, ihn zum Hause des Atja, des Kommandeurs der Leibwache zu führen. Zwar hatten die Fürsten verwundert den Kopf geschüttelt aber diesen Wunsch natürlich erfüllt.
    Jetzt standen wir vor dem prächtigen Haus. Rolf lies zwei der Schikaris hineinschicken, die den Kommandeur in einer sehr wichtigen Sache in die Diele seines Hauses bitten sollten.
    Durch die Scheiben der Haustür sahen wir den hochgewachsenen Inder in seiner prächtigen Uniform die Treppe herunterkommen. Da stieß Rolf die Haustür auf und bat die Fürsten einzutreten. Erstaunt taten sie es, denn sie glaubten vielleicht, daß mein Freund sie jetzt dem Verdächtigten überliefern wollte.
    Als aber Atja die Herren erblickte, eilte er mit Freudenrufen auf sie zu und warf sich dann auf den Boden. Und seine Freude war so echt, daß Bahadur und Bima Sahi meinen Freund ganz erstaunt anblickten.
    „Ich wußte, meine Herren, daß Atja treu ist," lächelte Rolf, „der Verräter ist leider — Dschang."
    Entsetzt prallten die Fürsten zurück. Aber ehe sie noch fragen konnten, bestätigte Atja Rolfs Worte, indem er traurig sagte:
    „Dschang hat in Verbindung mit Siga und dem alten Maha die Herrschaft an sich gerissen. Ich persönlich hätte wohl nicht mehr gelebt, wenn meine Soldaten nicht so treu zu mir gehalten hätten."
    „Nun, das hatte ich auch gehofft," lächelte Rolf, „daher meine Fragen an Sie, Hoheit. Und jetzt wollen wir die Herren im Palast überraschen. Vielleicht kann Herr Atja seine Truppen alarmieren."
    Ich glaube, so freudig hat noch nie eine Truppe ihren Dienst ausgeführt. In wenigen Minuten war der Fürstenpalast von den treuen Truppen besetzt, und die beiden Fürsten stiegen unter ihren Ehrenbezeugungen die breite Treppe hinauf.
    Als wir den großen Saal betraten, in dem Dschang mit den Ministern saß, gab es vor Schreck erstarrte Gesichter. Dann aber zeigte es sich, daß die meisten Minister doch den alten Fürsten treu waren.
    Nur wenige hatten sich beeilt, dem neuen Herrn zuzujubeln. Sie wurden nach wenigen Tagen zusammen mit Dschang, Siga und dem alten Maha hingerichtet. Und zu meiner großen Freude hatte Fürst Bahadur auf alle persönlichen Rachegefühle verzichtet und ließ die Verräter enthaupten.
    Noch einige Tage blieben wir Gäste der dankbaren Fürsten. Dann zog es uns aber nach neuen Abenteuern. Und wir sollten sie sehr bald erleben.

    Im nächsten Band habe ich sie beschrieben:

    Band 18: „Die Dschungel-Fürstin".
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