Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Titel: Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
ein ganz vergnügtes Gesicht.
    „Na, mir soll es recht sein," gab ich zurück. „Doch was beginnen war jetzt? Wollen wir den ganzen Tag hier im Zimmer bleiben?"
    „Es handelt sich ja nur noch um den Nachmittag," entgegnete Rolf, „und es ist entschieden besser, wenn wir hier bleiben. Oder möchtest du am Abend vielleicht wieder einige Schlangen oder ähnliche Überraschungen in deinem Bett finden?"
    „Nein, aber Pongo wird schon aufpassen."
    „Das schon, aber was willst du im Palast? Ich sagte ja schon, daß uns bei einer Besichtigung leicht ein Unglück zustoßen kann. Wenn wir in irgendeinem entlegenen Raum des großen Gebäudes verschwinden, wird uns nie ein Mensch finden."
    „Aber Rolf, dann müßten sich doch die Gegner in der nächsten Nähe des Fürsten befinden."
    Rolf deutete nur ernst auf die Schlangen.
    „Na ja, allerdings," gab ich zu, „das ist ja der beste Beweis. Weißt du, mir gefiel der eine Minister, der zwei Plätze rechts von dir saß, absolut nicht. Er hat ein direkt abstoßend finsteres Gesicht und seine Augen haben einen ausgesprochen hinterlistigen Ausdruck. Und dann blickte er auch oft den Fürsten von der Seite an. Dieser Mann kommt mir direkt verdächtig vor."
    „Das ist Siga, die rechte Hand Dschangs in der Heeresleitung. Ich habe mich beim Fürsten über ihn erkundigt und Bima Sahi konnte sich nur lobend über ihn aussprechen."
    „Der Fürst scheint sehr vertrauensselig zu sein," warf ich ein. „ich würde nun an seiner Stelle alle Minister verdächtigen."
    „Damit käme er auch nicht weiter. Er kann sie doch schließlich nur auf seinen Verdacht hin nicht alle einsperren oder hinrichten lassen."
    „Und wir kommen mit unserem Reden auch nicht weiter," lachte ich. „Ich werde jetzt lieber in mein Zimmer gehen und unser letztes Abenteuer beschreiben."
    „Gut, und ich werde mir in aller Ruhe meine nächsten Schritte überlegen."
    Ich war bald so in meine Arbeit vertieft, daß mir die Stunden nur so dahinschwanden. Und ich war ganz erstaunt, als plötzlich ein Diener des Fürsten kam, der uns zum Abendessen bat. Als ich in Rolfs Zimmer trat, war es mit dichtem Tabakrauch gefüllt. Mein Freund selbst saß am Fenster und starrte unentwegt hinaus.
    Er schreckte zusammen, als ich ihm die Hand auf die Schulter legte, lachte dann und meinte:
    „Jetzt habe ich tatsächlich die Zeit verträumt, ohne zu irgendeinem Ergebnis zu kommen. Ich habe zwar viele Pläne geschmiedet, aber es taugt keiner."
    „Nun, dann habe ich aber realere Arbeit geleistet," lachte ich, „meine Arbeit ist beendet. Nun komm, der Fürst hat uns zum Abendessen bitten lassen."
    Wir sagten schnell Pongo Bescheid und traten auf den Flur hinaus. Der Diener wartete noch, um uns in den Speisesaal zu führen, und gerade kamen zwei andere Diener mit den Speisen für unseren Pongo. Rolf blickte ihnen nach, als sie im Zimmer verschwanden, machte eine Bewegung, als wolle er ihnen folgen, schüttelte dann aber den Kopf und folgte dem Diener, der uns gerufen hatte.
    Sein Gebahren war zwar sonderbar gewesen, ich legte ihm aber weiter keine Bedeutung bei. Der Diener führte uns jetzt nicht in den großen Saal, sondern in ein europäisch eingerichtetes Eßzimmer. Am Abendessen nahmen außer Bima Sahi nur noch Dschang und der erste Minister Thappa teil.
    Erst gegen Schluß des Essens erzählte Rolf lachend von den Giftschlangen in unseren Betten. Die Überraschung und der Zorn der drei Inder waren unbedingt echt, denn ich beobachtete sie scharf. Dschang macht« seiner Empörung zuerst in ziemlich kräftigen Worten Luft, und versprach den Tätern alle möglichen Todesarten, unter denen das Vierteilen noch harmlos war.
    Bima Sahi winkte ihm endlich zu und sagte leise:
    „Meine Herren, Sie werden mir wohl auch ohne meine Versicherung glauben, wie unangenehm mir dieser Vorfall ist. Da ich aber auch daraus ersehe, wie gefährdet Ihr Leben ist, möchte ich Sie. bitten, mich zu verlassen. Ich möchte nicht, daß Sie die mir zugesagte Hilfe vielleicht mit dem Leben bezahlen müssen Wenn es Ihnen recht ist, bestelle ich sofort die Wagen zur Rückfahrt."
    Das war allerdings ein sehr feiner Zug des Fürsten, der ihm alle Ehre machte, und wir standen sofort auf, verbeugten uns, und Rolf erklärte:
    „Hoheit, Sie haben es wirklich sehr gut gemeint, wir danken Ihnen dafür. Aber wir haben Ihnen unsere Hilfe zugesagt und lassen uns nicht durch solche Kleinigkeiten abschrecken. Ich muß Ihnen, auch im Namen meines Freundes, erklären, daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher