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Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen

Titel: Rolf Torring 017 - Das Geheimnis des Radschputen
Autoren: Hans Warren
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sein, so kühn mein Gedanke auch ist." gab Rolf zu. „Und ich werde wenigstens auf diesem Weg weitersuchen. Hoffentlich leitet er zum Erfolg."
    „Das wäre allerdings sehr erstaunlich," rief Bima Sahi, „ja, fast unglaublich. Das würde ja ans Wunderbare grenzen."
    „Der Gedanke lag mir aber sehr nahe, da ich gänzlich vorurteilslos die Angelegenheit betrachte. Selbstverständlich wird es mir sehr schwer fallen, den Beweis zu erbringen, selbst wenn mein Gedanke sich als richtig erweisen sollte."
    „Und . . . und was wollen Sie jetzt beginnen?" forschte der Fürst.
    „Beobachten." lächelte Rolf. „Vielleicht ist der Täter unvorsichtig und gibt mir selbst den Beweis. Und dann verstehe ich zuzupacken."
    „Das glaube ich gern." stimmte der Fürst begeistert zu. „Es ist mir wirklich eine sehr große Beruhigung, daß Sie mir helfen wollen, Herr Torring. Ich habe das Gefühl, daß ich bald von jedem Verdacht gereinigt sein werde."
    „Hoffentlich," lächelte Rolf. „Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen."
    „Ah, da fällt mir etwas ein," rief Bima Sahi plötzlich. „Würde Ihre Aufgabe Ihnen Zeit lassen, mich morgen auf die Jagd zu begleiten? Mir wurde gemeldet daß in der Nähe eines kleinen, alten Tempels sich Tiger gezeigt hätten. Das ist auch leicht möglich, weil der Tempel seit Jahren verlassen mitten im Dschungel steht"

    2. Kapitel
    Eine sonderbare Jagd.

    „Was, du willst zum Tempel Mahas?" fragte sein Vetter Dschang fast erschreckt.
    „Ja," sagte der Fürst verwundert, „weshalb soll ich es nicht tun?"
    „Ich bin besorgt," entgegnete Dschang zögernd, „der Tempel liegt so einsam. Wie leicht könnte dir dort auf der Jagd ein Unglück zustoßen."
    Bima Sahi lachte.
    „Ein Unglück kann mir überall auf der Jagd zustoßen. Und ich möchte gern einmal den alten Tempel wiedersehen. Es ist sehr schade, daß er seit dem Tode Mahas verlassen ist."
    Dschang überlegte kurze Zeit, dann meinte er achselzuckend:
    „Nun ja, du hast recht. Überall kann dir etwas zustoßen. Und wenn die Herren dich begleiten, stehst du ja unter dem besten Schutz. Ich kann leider nicht mitkommen, da ich morgen eine Besichtigung angesetzt habe."
    „Das ist mir auch lieber," meinte der Fürst, „denn wenn du auch fort bist, könnten meine Feinde irgendeinen Gewaltstreich ausführen."
    „Ganz recht,' pflichtete sein Vetter bei. „Das werden sie aber kaum wagen, wenn ich anwesend bin. Nimmst du deinen Jagdelefanten?"
    „Nein, ich werde heute noch meine Schikaris hinschicken und zwei Madjams bauen lassen. Die Tiger werden sicher zu dem kleinen Weiher, der hinter dem Tempel liegt, kommen. Dann haben wir die beste Gelegenheit, sie abzuschießen."
    „Nun, diese Jagdart wird den Herren sehr harmlos erscheinen," lächelte Dschang, „ich glaube, sie sind es mehr gewöhnt, Tiger zu Fuß anzugreifen."
    „Oh nein," widersprach Rolf, „wir haben nie die Gefahr aufgesucht. Alles Großwild, das wir aus nächster Nähe erlegt haben, hatte uns angegriffen, bevor wir Zeit fanden, Deckung zu nehmen. Ich freue mich sogar auf die Jagd von der Madjam aus, denn da habe ich Gelegenheit, den Tiger vorher zu beobachten."
    Dschang lächelte etwas spöttisch, erwiderte aber nichts. Ich hatte das Gefühl, daß wir durch Rolfs ehrliche Erklärung in seiner Meinung etwas gesunken waren. Aber das brauchte uns nicht weiter zu berühren, denn wir würden bestimmt noch genügend Gelegenheit bekommen, unseren Mut zu beweisen.
    „Also abgemacht," sagte der Fürst jetzt, und erhob «ich „Morgen früh bei Tagesanbruch fahren wir ab. Für Proviant werde ich reichlich sorgen, denn es kann sein, daß wir bis übermorgen ausharren müssen, Ihr Pongo kommt wohl auch mit?"
    „Ja, er wird sich eine Tigerjagd nicht entgehenlassen.'
    „Sehr gut, dann möchte ich bitten, daß er zu mir auf die Madiam kommt. Ich möchte mich gern mit ihm unterhalten."
    Das war für unseren schwarzen Freund wirklich eine sehr große Auszeichnung, und ich freute mich darüber, wenn auch Dschang eine erstaunte, ja, etwas spöttische Miene zeigte.
    „Meine Herren," fuhr der Fürst fort, „Sie können sich natürlich im Palast überall bewegen. Ich vermute, daß Ihnen das angenehm ist, da Sie ja, wie Sie sagten, spähen und horchen wollen."
    „Ich danke Ihnen, Hoheit," sagte Rolf liebenswürdig, „das ist allerdings meine Absicht, und ich freue mich, daß ich mich völlig ungehindert bewegen kann."
    „Jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen, bat Bima Sahi, „die
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