Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra
Autoren: Hans Warren
Vom Netzwerk:
abseits gekommen sein, aber zu laut wollte ich aus Furcht, daß die Bewohner der wandernden Insel es hören könnten, auch nicht rufen.
    Jetzt glaubte ich schon ein hohes, dunkles Gebäude auf dem treibenden Eiland erkennen zu können, — da brauste uns plötzlich ein gewaltiger, warmer Windstoß entgegen. Sofort war uns die Gefahr eines Unwetters, mitten auf dem See im leichten Boot, klar und wir versuchten schleunigst zu wenden.
    Aber immer noch zog die Strömung so stark, daß wir den Bug kaum einen halben Meter aus der alten Fahrtrichtung bekamen. Da kam plötzlich der zweite Windstoß, und er half uns, indem er das Boot herumwarf. Zwar schwankte es heftig, als es quer zum Strom und zum Wind stand, aber durch einige kräftige Ruderschläge bekamen wir es doch herum.
    Nun hieß es aber, gegen die Strömung zu rudern, und obwohl wir uns aufs äußerste anstrengten, schien es mir, als kämen wir nicht einen Zentimeter vom Fleck. Plötzlich kam ein dumpfes Heulen näher und näher, es steigerte sich zu kreischendem Pfeifen, und dann wurden wir wie von gewaltiger Faust gepackt und in rasender Fahrt dem Ufer zu geschleudert. Und gleichzeitig zuckten ringsum Blitze hernieder, zehn, zwanzig auf einmal, und der Donner dröhnte, das unser Trommelfell zu springen drohte.
    Weit, weit vor uns sahen wir zwei winzige Lichtpunkte, die sich in schnellen Kreisen bewegten. Es waren Jim und John, die uns Zeichen mit ihren Blendlaternen gaben. Wir konnten die Richtung unseres Bootes noch etwas ändern und hielten nun gerade auf diese Punkte zu, da kam der Regen.
    Und Hoddge hatte recht gehabt, vor diesen Wassermassen, die da herabstürzten, konnten wir die Lichtscheine nicht mehr sehen. Ja, wir konnten nicht einmal mehr mit unseren Rudern steuern, so eifrig mußten wir arbeiten, um mit den Händen das Wasser aus dem Boot zu schöpfen.
    Ich blickte manchmal umher, ob ich Keine Spur vom Boot des Lords erblicken konnte, aber die grellen Blitzbündel blendeten mich zu sehr, und schnell mußte ich weiter schöpfen, denn das war kein Regen mehr, das war eine Wasserwand, die auf uns herabfiel.
    Immer tiefer ging unser Boot, denn wir konnten mit den bloßen Händen die Massen nicht so schnell herausbringen, und unsere Fahrt verlangsamte sich immer mehr. Noch konnten wir gut einen Kilometer vom rettenden Ufer entfernt sein Ebenso schnell, wie es gekommen, zog das Gewitter über uns hinweg. Bald sahen wir fern über dem Strand die Blitzgarben sprühen, aber der Regen und der Sturm dauerten mit unverminderter Heftigkeit an.
    Wir arbeiteten wie die Rasenden, aber unser Boot faßte immer mehr Wasser, und seine Fahrt wurde immer langsamer. Ich dachte an das riesige Krokodil, das Rolf gesehen hatte, und schauderte unwillkürlich bei dem Gedanken zusammen, daß vielleicht mehrere dieser Bestien schon in allernächster Nähe sein konnten. Wenn der Regen so weiter fiel, würden wir bald von ihren furchtbaren Zähnen zerrissen werden.
    Der Sturm schien sich noch zu verstärken, und jetzt fing unser halb gesunkenes Boot an, schwer zu schwanken. Ungeheuere Wellen liefen hinter uns her und drohten, das Boot zum Kentern zu bringen. Doch als ich schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, hörte der Regen plötzlich auf. Jetzt konnten wir das gefährliche Wasser schnell ausschöpfen, und in der neu erwachten Hoffnung verdoppelten wir unsere Anstrengungen.
    Da tauchte plötzlich dicht hinter uns der helle Schein wieder auf, der uns beinahe ins Verderben gelockt hatte. Gebannt starrten wir hin und erkannten die gesuchte, wandernde Insel, die gemächlich hinter uns vorbeizog. Der helle Schein kam aus dem Innern einer hohen Mauer, die dicht am Rande des geheimnisvollen Eilandes sich erhob. Riesige Feuer mußten dort brennen, um einen derartigen Schein empor werfen zu können.
    Höchstens zwanzig Meter war die Insel von uns entfernt, und ich bemerkte, daß sie trotz der gewaltigen Wogen gar nicht schwankte; säe schien also sehr tief ins Wasser zu ragen. Zurückfahren konnten wir leider nicht, denn gegen die gewaltigen Wellen und den wütenden Sturm war nicht anzurudern.
    Plötzlich öffnete sich in der dunklen Mauer eine breite Tür, und in dem hellen Schein, der herausfiel, stand eine grauenvolle Gestalt Ich wußte zuerst nicht, ob es ein 20
    Mensch oder ein unbekanntes, schreckliches Tier war. Gut zwei Meter groß war dieses aufrecht stehende Geschöpf, völlig mit langen, fast weißen Haaren bedeckt, die im Feuerschein silbern schimmerten. Auch um den ganzen Kopf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher