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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra
Autoren: Hans Warren
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meine Pistole, aber die unheimliche Gestalt schien diese Bewegung zu kennen, denn mit blitzartiger Bewegung verschwand sie hinter den nächsten Stämmen.
    Ich ging zu den Zelten und rief Rolf, der sofort herauskam.
    „Ich habe ihn gesehen,' flüsterte ich, „es muß der Wächter von der Insel sein, der sich jetzt in ein schwarzes Fell gehüllt hat. Nur auf der Brust schimmerte ein heller Fleck. Als ich zur Pistole griff, verschwand er zwischen den Bäumen. Es muß also ein Mensch sein, der den Griff zur Pistole genau kennt."
    „Es hat ja doch keinen Zweck, ihm jetzt folgen zu wollen," meinte Rolf nach kurzem Besinnen, „wir setzen uns nur der Gefahr eines hinterlistigen Überfalles aus, wie wir ja an Jim gesehen haben. In zwei Stunden ist der Morgen da. dann wollen wir den Wald genau durchsuchen. Lege dich jetzt ruhig hin, meine Wache ist gekommen."
    „Rufe mich aber, wenn irgend etwas Auffälliges passiert," bat ich und kroch ziemlich zögernd unter uns« Zelt. Die dunkle, rätselhafte Gestalt beschäftigte mich noch lange, aber endlich. siegte doch die Natur, und ich fiel in tiefen, traumlosen Schlaf.
    Durch die Stimmen der Gefährten wurde ich geweckt Schnell kroch ich aus dem Zeit und richtete mich auf. Es war Tag Ruhig und still lag die Fläche des riesigen Sees, blinkend und glitzernd in den ersten Sonnenstrahlen, die vom jenseitigen, für unsere Augen nicht erkennbaren Ufer herüber fielen. Wie eine breite, goldige Bahn lag der Sonnenschein auf der stillen Flut.
    Die Gefährten standen dicht am Ufer und bückten angestrengt in diese blinkende Helligkeit. Ich trat neben Rolf und fragte ihn, was es gäbe.
    „Pongo behauptete, er hätte weit draußen einen kleinen, schwarzen Punkt entdeckt. Jetzt spähen wir danach, denn es könnte vielleicht das Boot des Lords sein. Aber es hätte schon längst näher kommen müssen, wenn es nicht die Strömung hindert."
    " Da, Massers, da Punkt," rief Pongo im gleichen Augenblick aufgeregt und beutete auf den See hinaus. Aber für uns war die Entfernung noch zu groß, und selbst Rolf, der über sehr scharfe Augen verfügte, schüttelt« endlich mißmutig den Kopf und meinte:
    „Ich kann nichts sehen. Aber wenn Pongo es so fest behauptet, dann wird es schon der Fall sein. Also entweder ist es der Lord oder die wandernde Insel."
    „Dann ist es doch am besten, wenn wir sofort hinfahren," schlug ich vor. „John wird inzwischen Tee bereiten, und Jim kann auf seinen nächtlichen Feind aufpassen. Nach dessen Spuren können wir später suchen."
    „Natürlich," stimmte Rolf zu, „das ist das einzig Richtige. Vorwärts, bringen wir unser Boot schnell wieder zu Wasser."
    Schnell schoben wir das leichte Fahrzeug vom Strand hinab, stiegen ein und ruderten mit wuchtigen Schlägen in den See hinaus. Als wir schon weit vom Strand entfernt waren, meinte ich verwundert:
    „Nanu, wir haben ja jetzt gar keine Strömung? Gestern abend wurden wir in dieser Entfernung vom Ufer doch schon kräftig hinausgezogen."
    „Ja, ich habe darüber auch schon nachgedacht," gab Rolf zu. „es scheint beinahe so. als hätte der See selbst auch seine Geheimnisse. Vielleicht spielen da unterirdische Quellen mit, die nur periodenweise eine Strömung hervorrufen."
    „Massers jetzt sehen können," rief Pongo und deutete i;ach vom, „Punkt jetzt groß."

    Angestrengt starrten wir in die Sonnenstrahlen, und wirklich schien es mir, als hätte ich einen winzigen Punkt auf der Wasserfläche entdeckt. Aber bald schmerzten meine Augen durch das blendende Sonnenlicht so stark, daß ich sie einige Sekunden schließen mußte. Auch Rolf mußte es so ergangen sein, denn er sagte unwirsch:
    „Gesehen habe ich einen winzigen Punkt, aber Ich mußte bald die Augen schließen. Nun, sei es das Boot, sei es die Insel, hin müssen wir schnellstens. Gebe Gott, daß) wir die Gefährten noch am Leben treffen!"
    Durch die Aussicht, den Lord, Hoddge und Brough vielleicht bald wiederzusehen, neu angefeuert, vergrößerten wir unsere Anstrengungen. Wir saßen mit dem Gesicht nach vom. Pongo ruderte links, Rolf und ich rechts mit den kurzen, einblättrigen Rudern.
    So konnten wir von Zeit zu Zeit nach dem Punkt ausschauen, allerdings immer nur sekundenlang, denn die Sonnenstrahlen blendeten immer mehr. Aber wir hatten doch die Genugtuung, daß der rätselhafte Punkt immer größer wurde.
    Plötzlich drang der dumpfe Hall eines fernen Pistolenschusses zu uns, und nun konnten wir fest damit rechnen, daß es die Gefährten waren, die
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