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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra
Autoren: Hans Warren
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mehr holen, ich habe einen ganzen Berg Zweige unter einem mächtigen Baum gefunden," sagte John eifrig, und schnell lief er in den Wald zurück.
    „Ich werde helfen," sagte Jim und folgte seinem Kameraden. John kam bald mit neuem Vorrat zurück und meldete, daß Jim damit beschäftigt sei, starke trockene Äste abzubrechen, die länger die Glut hielten. Und wir hörten auch das kräftige Brechen vom Wald herüber schallen.
    Ich blickte gerade wieder einmal über die bewegte Wasserfläche, ob nicht endlich das vermisste Boot auftauche, da klang vom Walde ein lauter Schrei Jims herüber. Und im nächsten Augenblick sahen wir ihn im Schein des Feuers vom Waldrand her in langen Sprüngen , herbeieilen.
    „Ein zottiges Untier hat mich angefallen," keuchte er, als er vor uns stand, „es hat einen furchtbaren Hieb nach mir geführt. Hier, meine Kleidung ist zerrissen."
    Ja, Jims Jacke und Hemd waren völlig zerrissen, und auf der Brust zeigte sich ein breiter, roter Striemen. Schnell fragte Rolf:
    „Sie sagen, ein zottiges Untier? War es von heller, fast weißer Farbe?"
    Also dachte er sofort an die furchtbare Gestalt, die uns von der wandernden Insel her so schreckerregend begrüßt hatte. Doch Jim, der sich bei dieser ruhigen Frage etwas gefaßt hatte, schüttelte den Kopf.
    „Nein, das Untier war schwarz, wenigstens ganz dunkel. Aber doch, einen hellen Fleck habe ich bemerken können, als es den Schlag nach mir führte."
    „Es war unbedingt ein Tier?" forschte Rolf weiter, „hat es keinen Ton von sich gegeben? Und wie groß war es?"
    „Es überragte mich um ein gutes Stück, muß also fast zwei Meter hoch gewesen sein. Ich glaube doch, daß es ein Mensch gewesen ist, denn es gab einen unwilligen, brummenden Ton von sich, als wir zusammenstießen."
    „Dann müssen wir nachsehen, ob wir nicht Spuren finden," entschied Rolf, „wir können nicht irgend einen Feind in .unserem Rücken dulden. Führen Sie uns an die Stelle, an der Sie überfallen wurden."
    Mit brennenden Taschenlampen drangen wir vorsichtig in den Wald ein. Jim führte uns an einen mächtigen Baum, neben dessen Stamm mehrere starke Äste lagen, die der Engländer abgebrochen hatte. Aber wir konnten keine Spuren entdecken, nur einige geknickte Zweige und 24
    abgerissene Blätter der nächsten Büsche zeigten uns den Weg, den der rätselhafte Unhold bei seinem Rückzug genommen hatte?
    „Es hilft alles nichts," meinte Rolf endlich, „wir müssen morgen am Tage genauer suchen. Jetzt wollen wir ruhig die Äste mitnehmen und unser Feuer weiter unterhalten."
    Wir brachen noch eine ganze Anzahl Äste ab und hatten nun, als wir zum Feuer zurückkehrten, einen für einige Stunden genügenden Vorrat. Während wir das Feuer unterhielten, beschäftigte sich Jim damit, seine Kleidung zu nähen.

    3. Kapitel.
    In Todesgefahr.

    Wir hatten beschlossen, abwechselnd je eine Stunde zu wachen und das Feuer zu unterhalten. Ich zog bei der Auslosung die dritte Wache, und ich muß gestehen, daß ich mehr zum Wald lauschte, als auf den See, der sich inzwischen ziemlich beruhigt harte.
    Immer wieder mußte ich an den unheimlichen, rätselhaften Feind denken, der Jim so hinterrücks angefallen hatte. Vergeblich überlegte ich aber, was für ein Tier das wohl gewesen sein könnte, kam aber immer wieder zu dem Ergebnis, daß es doch ein Mensch gewesen sein. müßte. Vielleicht war es doch der Wächter der wandernden Insel, der sich jetzt mit einem schwarzen Fell umhüllt hatte.
    Und ein solcher Feind war bedeutend gefährlicher als selbst das reißendste Großwild. Zwei Stunden waren es noch bis Tagesanbruch. Die Hoffnung auf die Wiederkehr unserer Gefährten war sehr geiring geworden, und wir hatten nur noch den einzigen Trost, daß sie durch die Strömung weit in den See hinausgezogen seien, so unwahrscheinlich dies auch bei dem wütenden Sturm erschien. Ich wurde den trüben Gedanken nicht los, daß sie im hohen Wellengang gekentert und nach vielleicht stundenlangem Kampf ein Opfer der gefräßigen Krokodile geworden seien.
    Aus meinem Grübeln wurde ich emporgeschreckt. Ein leises Geräusch war vom Wald zu mir gedrungen, als hätte ein schwerer Fuß einen trockenen Ast geknickt.

    Sofort sprang ich auf und starrte zu den Bäumen hinüber, warf gleichzeitig mit dem Fuß einige Äste ins Feuer, daß die Flammen hell aufloderten. Und da sah Ich unter den ersten Bäumen undeutlich eine mächtige, schwarze Gestalt, die in Brusthöhe einen weißen Fleck trug. Sofort zog ich
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