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Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra

Titel: Rolf Torring 014 - Der Daemon Alompra
Autoren: Hans Warren
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nicht ein, weshalb diese Leute schlafen sollen, während wir uns hier absorgen."
    „Hoffentlich können wir uns überhaupt mit Ihnen verständigen," meinte da Rolf, „ich glaube nicht, daß sie Hindostanisch sprechen, und allzuviel Englisch werden sie hier in ihrer Abgeschiedenheit auch nicht aufgeschnappt haben."
    „Hm, das ist allerdings wahr," sagte der Lord enttäuscht, „was machen wir da?"
    „Ich bin überzeugt, daß die Fischer entweder dem großen Stamm der Naga oder der Kukd angehören, und beider Sprache verstehe ich ziemlich gut," sagte da Brough ruhig. „Allerdings sind die Naga ein ziemlich rohes Volk, wenigstens in ihren ursprünglichen Wohnorten oben in den Nagabergen. Aber wir werden schon mit ihnen fertig werden. Also zuerst einmal die Seile fester schlingen, dann werde ich mit ihnen reden"

    2. KapiteL
    Der Dämon Alompra.

    Als wir mit dem Festziehen der Seile fertig waren, sagte Pongo plötzlich:
    „Mann kam aus Hütte, sah uns, schnell zurück!"
    „Na ja," lachte Brough, „er wird sich über unseren Anblick ziemlich erschreckt haben. Wenigstens brauche ich ihn jetzt nicht zu wecken, was er vielleicht übel genommen hätte. Also die erste Hütte hier war es? Dann werde ich sofort hingehen."
    Langsam folgten wir dem Detektiv, der schnell auf die Pfahlhütte zuschritt. Mit lauter Stimme rief er zu der ziemlich großen, aus Bambusgeflecht gefertigten Hüttenraum hinauf, der auf den vielleicht zwei Meter hohen starken Pfählen schwebte. Aber er mußte seinen Ruf dreimal wiederholen, ehe eine dunkle, halbnackte Gestalt zögernd in der Türöffnung erschien.
    Es war ein großer, kräftig gebauter Inder, der sich von den kleinen Burmanen, die wir bisher hauptsächlich gesehen hatten, merklich unterschied. Er trug nur ein breites, gelbes Hüfttuch und hielt in der Hand einen langen, dreizackigen Fischspieß, dessen Spitzen wie in leiser Drehung gesenkt waren und auf Brough zeigten.
    Der Detektiv sprach ihn freundlich an, und je länger er redete, desto mehr glättete sich das finstere Gesicht des Inders, bis er schließlich die schmale Bambusleiter herabstieg. Er musterte uns gleichgültig, nur bei Pongos Anblick flog ein Ausdruck des Erschreckens über sein hageres Gesicht.

    Doch gleich wandte er sich ab und winkte uns, ihm zu folgen. Zwischen mehreren Büschen führte ein schmaler Pfad hindurch, und plötzlich standen wir an einer ziemlich tiefen Bucht, auf der über ein Dutzend schmaler Boote lag.
    Der Inder deutete auf einige derselben, und Brough begann über den Ankauf zu verhandeln, wie wir aus dem lebhaften Fingerspiel ersahen, das er mit dem Inder führte. Endlich sagte er uns, daß wir drei Boote erhalten könnten, und nannte einen ziemlich geringen Preis, den der Lord sofort in Silbergeld zahlte. Dabei fragte er den Detektiv, ob er den Inder schon nach der wandernden Insel gefragt hätte. Brough entgegnete, daß er es sofort tun wolle, und sprach wieder mit dem Eingeborenen.
    Doch plötzlich verzerrte sich die Miene des kräftigen Mannes zu höchstem Entsetzen, er stieß wiederholt das Wort „Alompra' aus, sprang plötzlich an uns vorbei und verschwand zwischen den Büschen. Verblüfft blickten wir ihm nach, sahen dann den Detektiv an, und Hagerstony fragte:
    „Nanu, lieber Brough, was hatte denn der Bursche plötzlich? Was haben Sie ihn gefragt?"
    „Tja, das ist eine komische Sache," meinte Brough kopfschüttelnd, „ich fragte ihn geradezu nach der wandernden Insel, und Sie haben ja selbst sein Entsetzen gesehen. Dann schrie er mehrmals: „Nehmt Euch in acht, Alompra wird euch vernichten," Na, was ich daraus machen soll, weiß ich im Augenblick nicht, aber wenigstens scheinen wir uns hier am richtigen Platz zu befinden"
    „Alompra? Alompra?" meinte Rolf sinnend, „diesen Namen habe ich schon gehört oder über ihn gelesen. Aber im Augenblick komme ich nicht auf seine Bedeutung."
    „Ich weiß es zufällig," sagte Brough, „denn ich habe mich natürlich auch mit der Geschichte des Landes beschäftigt, ehe Ich an meine Aufgabe heranging. So etwas ist manchmal sehr nützlich, gerade im Streit zwischen alten Herrscherfamilien. Alompra heißt eigentlich 'Aong dschaya' und bedeutet 'der embryonale Buddha'
    Unter diesem Namen hat 750 ein burmanischer Bauer die Peguer, die das Land erobert hatten, vertrieben. Ich weiß natürlich nicht, ob dieser Gai seine Familie auf Alompra zurückführt und deshalb ein Anrecht auf die Herrscherwürde zu haben glaubt, aber es ist wahrscheinlich.
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