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Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes

Titel: Rolf Torring 011 - Der Raub des Gottes
Autoren: Hans Warren
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sprach.
    „Es ist richtig", sagte er jetzt, „Sie haben Dinge erlebt, die ich kaum geahnt hätte. Ja, natürlich nehme ich Sie mit, das war doch schon ausgemacht, und der Verlust des Elefanten bringt keine Änderung.
    „Wenn Sie mich noch gebrauchen können, bleibe ich gern bei Ihnen", versicherte auch Hoddge. „Aber natürlich, lieber Hoddge", rief Hagerstony eifrig, „Sie müssen dabei sein. Also abgemacht. Jetzt heißt es aber, nach Paknam zu gelangen. Wie weit sind wir noch entfernt, Hoddge?"
    Wenn wir stramm ausschreiten, können wir den Ankerplatz für die Seeschiffe in zwei Stunden erreichen." „Hm, zwei Stunden auf der Landstraße ist viel", murrte der Lord. „Alle Wagenlenker, die jetzt vor uns sind, haben doch den weißen Elefanten gesehen und können vielleicht sehr unangenehme Schlüsse für uns ziehen, wenn wir so plötzlich auftauchen. Da müssen wir irgend einen Trick ausfindig machen. Na, erst wollen wir mal die Landstraße erreichen."
    Wir schritten sehr eilig vorwärts, und bereits nach einer halben Stunde sahen wir die Landstraße durch die Bäume schimmern. Gerade zog mit viel Lärm ein langer Wagenzug vorbei, und kaum bemerkte ihn der Lord, als er aufgeregt hervorstieß:
    „Meine Herren, wir schwingen uns heimlich auf den letzten Wagen und kriechen unter die Plane. Wenn es auch etwas länger dauert, so gelangen wir aber ganz sicher an unser Ziel. Los, hinter der zweiten Palme dort vorn nehmen wir Deckung, bis der Zug vorbei ist. Dann schnell hinterher."
    Wir kauerten uns hinter dem mächtigen Stamm des bezeichneten Baumes zusammen und ließen die Wagen vorbeiziehen. Als der letzte ungefähr dreißig Meter entfernt war, kommandierte Hagerstony: „Los! und schnell stürmten wir hinter dem unbeholfenen Fahrzeug her. Der Lord erreichte ihn zuerst und schwang sich gewandt hinauf. Wir folgten ihm möglichst schnell und schlüpften durch die enge Öffnung der Plane. Es war zwar unbequem, in dem vollgefüllten Innern auf Kistenkanten zu sitzen und in der furchtbaren Hitze fast zu kochen, aber wir mußten auf jeden Fall aushalten. Und endlich waren auch die drei qualvollen Stunden verstrichen, und unser Fahrzeug hielt am Damm, den sich der Menam zum Schutz gegen das Meerwasser selbst aufgeworfen hatte.
    „Großartig", flüsterte der Lord, der einen schnellen Blick hinausgeworfen hatte, „meine ,Lady Jane' liegt neben dem Frachter, den der Karren hier beladen will. Los, schnell hinaus und das Fallreep hinauf. Sind wir erst oben, dann können Sie schreien, dann befinden wir uns auf englischem Boden."
    Schnell kroch er hinaus, Hoddge folgte ihm, und ich machte den Schluß. Zwar gab es einige erstaunte Ausrufe der Kulis, als plötzlich drei Europäer aus dem schmierigen Büffelkarren schlüpften und auf die elegante, schneeweiße Yacht zuliefen, aber ehe uns jemand anhalten konnte, standen wir schon auf dem Fallreep. Und in gleichen Augenblick fiel ein Böllerschuß auf Deck der schmucken Yacht, das Zeichen, daß der Eigentümer das Schiff betreten hatte.
    Lord Hagerstony mußte über ein sehr großes Vermögen verfügen, um sich ein derartiges Fahrzeug halten zu können. Selbst Hoddge, der doch sicher schon manches Schiff gesehen hatte, vergaß den Mund zu schließen, als er diese praktische Eleganz sah, die sich in jedem Stück spiegelte. Ein großer, hagerer Mann mit offenem Gesicht trat auf uns zu und begrüßte den Lord.
    „Mein Kapitän", stellte der Lord vor, „Thackeray. Hier die Herren Warren und Hoddge." „Sind Jim und John schon mit zwei Herren zurück?" „Jawohl, Lord, mit einem Herrn und einem Neger." Hagerstonys Stimme wurde plötzlich sehr kalt und scharf. „Lieber Thackeray, Pongo, dieser Neger, ist ein persönlicher Freund von mir. Das merken Sie sich und sagen es auch der Mannschaft. Ah, da kommen sie ja." Freudig begrüßten uns unsere Gefährten, die ohne Hindernis glücklich eingetroffen waren. Als Rolf von dem Mißgeschick des Lords hörte, war er sofort bereit, nochmals zum Feuer-Tempel zu gehen, und Pongo zeigte nur lachend sein prächtiges Gebiß.
    Aber der Lord winkte energisch ab und gab das Kommando zum sofortigen Ankerlichten. Als sich die schmucke Yacht langsam aus dem Hafen entfernte, sagte er:
    „Meine Herren, ich habe das Gefühl, daß ich mit Ihnen noch viel schönere Abenteuer erleben werde als bisher. Und ich bitte Sie herzlich, so lange meine Gäste zu sein, bis Sie selbst es endlich überdrüssig sind. Und ich hoffe, daß dieser Zeitpunkt noch in recht
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