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Rolf Torring 009 - Der weisse Elefant

Rolf Torring 009 - Der weisse Elefant

Titel: Rolf Torring 009 - Der weisse Elefant
Autoren: Hans Warren
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schwer, sich den richtigen Zusammenhang zu kombinieren. Also unbedingt Männerkleidung, in denen Sie sich auch viel besser bewegen können."
    „Ja, das ist ein sehr guter Gedanke", pflichtete Rolf dem Kapitän bei, „wir sind auf jeden Fall unbehindert und fallen nicht weiter auf. Vielleicht können Sie noch heute abend einen Anzug aus der Stadt besorgen lassen, Herr Hoddge?"
    „Selbstverständlich, ich werde sofort meinen zweiten Boy fortschicken. Er wird den Kauf ganz heimlich und unauffällig besorgen. Sie haben ungefähr die Größe des Boys, gnädige Frau, da werden die Sachen dann schon passen." „Glauben Sie wirklich, daß es unbedingt notwendig ist?" fragte die junge Frau. „Ich kann es mir gar nicht vorstellen, daß ich in Männerkleidung herumlaufen soll." „Es ist nötig, gnädige Frau", sagte Rolf ernst, „denn ich glaube auch, daß wir sehr ernsten Abenteuern entgegengehen werden."
    „Dann füge ich mich selbstverständlich. Ich würde ja alles tun, um meinen Mann wiederzugewinnen." „Was in unseren Kräften steht, das tun wir, gnädige Frau. Wir haben schon die seltsamsten Abenteuer erlebt und die seltsamsten Geschicke beobachten können. Und darum kann ich behaupten, daß man nie die Hoffnung aufgeben soll. Mag die Zukunft auch noch so dunkel aussehen. Aber, Herr Hoddge", lenkte er ab, „ich habe ein neues Bedenken. Sie sagten sehr richtig, daß die Zeitungen unser Abenteuer sehr genau, fast zu genau, beschrieben haben. Also wird jeder, der vielleicht mit dieser Sekte zu tun hat, vielleicht als Spion tätig ist, unseren Pongo sofort erkennen und sicher die einfache Schlußfolgerung daraus ziehen können, daß wir auf der Suche nach dem verschwundenen Herrn von Valentini sind." „Stimmt", rief Hoddge eifrig, „das müssen wir vermeiden.

    Ihr Pongo muß stets hinter uns bleiben. Daß er uns nicht verlieren wird, dafür bürgt wohl sein Können, und ebenso, daß ihn niemand entdecken wird." „Ja, das muß er machen", pflichtete Rolf bei, „dann haben wir stets eine Rückendeckung, wie wir sie uns besser gar nicht wünschen können. Also bestellen Sie zwei Sampans, Herr Hoddge. Pongo wird uns dann folgen." „Nicht fahren, Massers", rief da unser schwarzer Freund, der aufmerksam gelauscht hatte, „Pongo laufen. Wird Massers immer sehen."
    „Das ist noch besser", rief Hoddge, „denn ein zweiter Sampan fällt unbedingt auf. Aber da kommt das Essen. Jetzt wollen wir alle Erwägungen beiseite lassen und an unsere Körper denken. Wir brauchen sicher alle Kräfte zu unserem schweren Vorhaben."
    Das war richtig, und so ließen wir dem vorzüglichen Abendbrot alle Ehre zuteil werden.
    Später kam der zweite Boy zurück und brachte den Anzug und die Wäsche für Frau Ellen. Kapitän Hoddge bestand jetzt darauf, daß wir uns zur Ruhe begaben, unter der sehr richtigen Bemerkung, daß wir vielleicht in nächster Zeit nur selten zu ungestörtem Schlaf kämen. Er führte uns in den hinteren Teil des Hauses und wies uns drei kleine, hübsch eingerichtete Zimmer an. „Ich werde Sie pünktlich wecken", sagte er beim Gutenachtgruß, „schlafen Sie gut unter meinem Dach." Aller Zauber einer Tropennacht umgab uns, als wir zwei Stunden vor Tagesanbruch im Sampan nordwärts fuhren. Derselbe Siamese, der uns von der Barre gefahren hatte, stand am Heck seines Fahrzeuges und trieb es mit kräftigen Ruderschlägen vorwärts. Vorn im Bug saß Hoddge, hinter ihm Frau Ellen, dann folgte Rolf, während ich dicht vor dem Siamesen saß.
    Die Kronen der Bäume ringsum waren vom nächtlichen Leben der niederen Tiere, von Insekten erfüllt, und von Zeit zu Zeit plätscherte es vor oder neben uns von einem großen Fisch, vielleicht aber auch einem Krokodil. Ich dachte manchmal daran, daß es doch sehr peinlich wäre, wenn solch unangenehmer Gast gegen unser leichtes Boot schlagen würde.
    Aber die eintönige Fahrt schläferte schließlich ein, und so druselte ich vor mich hin, bis plötzlich die Sonne aufging und die kleinen Wellenkämme mit ihrem goldigen Licht übermalte. Wir hatten Bangkok bereits hinter uns und fuhren jetzt durch üppigen, dichten Urwald, in dem wohl auch die wehrhaften Dschungelbewohner ein ungestörtes Leben führten. Knorrigen Stämmen gleich ragten oft die scheußlichen Köpfe großer Krokodile aus der schäumenden Flut, um bei unserem Nahen mit gurgelndem Geräusch unterzutauchen.
    „Es ist doch nicht gut möglich", brummte Rolf plötzlich, als ein besonders großer Bursche verschwand, „hier
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