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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
Autoren: Ben Bova
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zu einer vertrauensvollen Freundschaft vertieft. Und es war Zack gewesen, der Dan als Erster vorm Treibhauseffekt und den Auswirkungen auf das Erdklima gewarnt hatte.

    Schließlich hatte der Treibhauseffekt die kritische Grenze erreicht, und die Politiker und Wirtschaftsführer der Erde hatten sie blindlings überschritten, worauf der Planet einen Klimakollaps erlitt. Zack war nicht mehr der pausbäckige Jüngling, den Dan kennen gelernt hatte. Sein rotblondes Haar war stahlgrau geworden, obwohl es noch immer voll und dicht gelockt war. In den letzten Jahren war er zäher geworden, schlanker und härter und hatte den Babyspeck verloren. Sein Gesicht war auch härter geworden, während er sah, wie seine Gleichungen und Grafiken unermessliches menschliches Leid abbildeten.
    Die beiden Männer standen auf einem kahlen Bergrücken und schauten über ein ödes kohlschwarzes Tal, in dem tausende chinesischer Arbeiter unaufhörlich schufteten. Bei allen Göttern, sagte Dan sich, sie sehen wirklich aus wie eine wimmelnde Ameisenarmee. In der Mitte des Tals bliesen vier hohe Schornsteine eines großen Kraftwerks dunkelgraue Rauchwolken in den diesigen Himmel. Berge von Kohle türmten sich entlang des Schienenstrangs, der neben dem Kraftwerk verlief. Am Horizont hinterm gegenüberliegenden Höhenzug schimmerte der Jangtse-Fluss im trüben Licht der Morgensonne wie eine tödliche Würgeschlange, die langsam auf ihr Opfer zukroch. Eine schwache warme Brise trug den Geruch von Kohle und Diesel heran.
    Dan schauderte und fragte sich, wie viele Milliarden Mikroben sich wohl einen Weg durch den Mundschutz und die Nasenstopfen bahnten und sich an seinem geschwächten Immunsystem vorbeizuschleichen versuchten, um sich in seinem Körper einzunisten.
    «Dan, dafür habe ich wirklich keine Zeit«, schrie Freiberg gegen das Dröhnen eines riesigen Lastkraftwagens an, der auf Rädern, die beide Männer zu Zwergen degradierten, zwanzig Tonnen Schmutz und Geröll ins Tal transportierte.
    »Ich muss nur ein paar Stunden deiner Zeit beanspruchen«, sagte Dan, der schon ganz heiser war von dem Geschrei. »Mein Gott, ich bin den ganzen Weg hierher gekommen, um dich nach deiner Meinung zu fragen.«
    Es war ein Zeichen für die späte Erkenntnis der chinesischen Regierung, dass der Treibhauseffekt nicht nur dem Rest der Welt, sondern auch China schaden würde, dass sie Freiberg gebeten hatten, persönlich ihr gewaltiges Bau-Projekt zu leiten. An einem Ausgang des Tals errichteten chinesische Ingenieure und Arbeiter einen Damm, um das Kraftwerk vor dem anschwellenden Jangtse zu schützen. Am andern Ausgang baute eine Mannschaft von Yamagata Industries eine komplexe Pumpstation, um das Kohlendioxid abzusaugen, das von den Kraftwerksschornsteinen emittiert wurde, und es tief unter der Erde in den ausgebeuteten Flözen der Kohle-Lagerstätte zu speichern, die Brennstoff für die Generatoren geliefert hatte.
    »Hör zu«, sagte Freiberg mit einem genervten Stirnrunzeln, »ich weiß, dass ich mein Gehalt noch immer von Astro bekomme, aber das heißt nicht, dass ich jedes Mal springe, wenn du pfeifst.«
    Dan schaute ihm in die hellblauen Augen und erkannte dort Schmerz, Enttäuschung und nackte Angst. Zack gibt sich selbst die Schuld an dieser Katastrophe, sagte Dan sich. Er hat das Treibhaus-Kliff entdeckt und tut nun so, als sei das alles seine Schuld. Anstatt dass ein irrer König den Boten für das Überbringen der schlechten Nachricht ermordet, will der Bote sich selbst umbringen.
    »Schau, Zack«, sagte er in aller Ruhe, die er aufzubringen vermochte, »du musst doch hin und wieder etwas essen, nicht wahr?«
    Freiberg nickte ergeben. Mit solchen Schalmaientönen hatte Dan ihn in der Vergangenheit oft genug zu Dingen überredet, die er eigentlich gar nicht hatte tun wollen.
    »Wenn du nicht zum Essen gehst, kommt das Essen eben zu dir«, sagte Dan und deutete auf das übergroße Wohnmobil, mit dem er gekommen war. Das Dach war mit glitzernden Solarzellen überzogen. »Wenn zur Mittagspause gepfiffen wird, komm rein und brich etwas Brot mit mir. Das ist alles, worum ich dich bitte.«
    »Du willst, dass ich mir diesen Plan beim Essen anschaue? Du glaubst, ich wäre imstande, eine fachliche Entscheidung von solcher Tragweite innerhalb von einer Stunde oder noch weniger zu treffen?«
    Dan zuckte entwaffnend die Achseln. »Wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Ich bitte dich nur, einmal einen Blick darauf zu werfen.«

    Freiberg schaute Dan mit dem
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