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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
Autoren: Ben Bova
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Startanlage. »Sie haben das technische Know-how, das entsprechend ausgebildete Personal, die Raketen und die Infrastruktur, um uns in den Weltraum zu befördern.«
    »Aber ich stecke auch schon in der Bredouille, weil der Markt für Start-Services zusammenbricht. Wie sollen die Leute denn noch auf dem Mond produzierte Elektronik kaufen, wenn sie durch Überschwemmungen und Erdbeben ihre Existenz verlieren.«
    Humphries hob fragend die Brauen.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Dan. »Es gibt auch noch den Energiemarkt. Sicher. Aber wie viele Solarenergie-Satelliten könnten wir im Erdorbit parken? Der verfluchte GEC hat sie gedeckelt. Wir bauen gerade den vorletzten. Nach diesen zwei wird es keine weiteren Energie-Satelliten geben.«
    Bevor Humphries nach dem Grund zu fragen vermochte, fuhr Dan schon fort: »Das gottverdammte Großasiatische Energie-Konsortium hat sich beschwert, dass die Energiesatelliten ihnen die Preise ruinieren. Und die verfluchten Europäer haben sich mit ihnen solidarisiert. Geschieht ihnen allen recht, wenn sie sich den Arsch abfrieren, wenn der Golfstrom versiegt.«
    »Der Golfstrom?«, fragte Humphries ungläubig.
    Dan nickte bekümmert. »Das ist eine der Projektionen. Der Treibhauseffekt verändert bereits die Meeresströmungen. Wenn der Golfstrom abreißt, verwandelt Europa sich in einen Kühlschrank, und die Engländer bekommen ein Wetter wie in Labrador.«
    »Und wann? Wie bald?«
    »In zwanzig Jahren vielleicht. Vielleicht auch erst in hundert.
    Fragen Sie fünf verschiedene Wissenschaftler, und Sie bekommen zehn verschiedene Antworten.«
    »Da eröffnen sich doch ungeahnte Möglichkeiten«, sinnierte Humphries. »Ganz Europa erstarrt in Kälte. Überlegen Sie doch mal!
    Das wäre eine echte Goldgrube!«
    »Ein guter Witz«, erwiderte Dan. »Ich halte es eher für eine Katastrophe.«
    »Für Sie ist das Glas schon halb leer. Für mich ist es erst halb voll.«

    Dan verspürte den Drang, diesen opportunistischen Grünschnabel aus dem Büro zu komplimentieren. Stattdessen lehnte er sich im Sessel zurück und murmelte: »Das ist wie eine bizarre griechische Tragödie. Die globale Erwärmung verwandelt Europa in eine Tiefkühltruhe. Wenn das keine Ironie des Schicksals ist.«
    »Wir sprechen über den Energiemarkt«, sagte Humphries, der sich inzwischen wieder gefasst hatte. »Was ist mit dem Helium-3
    vom Mond?«
    Dan fragte sich, ob sein Besucher ihn nur auf die Schippe nehmen wollte. »Das ist ein Nullsummenspiel«, sagte er reserviert. »Es gibt nicht so viele Fusionskraftwerke dort oben - dank der Anti-Atomkraft-Idioten. Und die Gewinnung von Helium-3 aus dem Mondboden ist nicht gerade billig. Fünfzig Teile pro Million hören sich vielleicht für einen Chemiker gut an, aber ein Vermögen lässt sich damit nicht verdienen, sage ich Ihnen.«
    »Dann bräuchten Sie also eine Finanzspritze, um die Ausbeutung der Asteroiden in Angriff zu nehmen«, sagte Humphries.
    »Eher eine komplette Transfusion«, knurrte Dan.
    »Das ließe sich einrichten.«
    Dans Brauen gingen hoch. »Wirklich?«
    »Ich kann das Kapital bereitstellen«, sagte Humphries geschäftsmäßig.
    »Wir reden aber mindestens von vierzig oder fünfzig Milliarden.«
    Humphries wedelte mit der Hand, als ob er ein lästiges Insekt verscheuchen wolle. »Für einen Demonstrationsflug bräuchte man nicht so viel.«
    »Ein bloßer Demo-Flug würde aber auch schon ein paar Milliarden kosten«, sagte Dan.
    »Wahrscheinlich.«
    »Und wo wollen Sie diese Summen überhaupt hernehmen? Heute will doch niemand mehr in die Raumfahrt investieren.«
    »Es gibt aber Leute, die bereit wären, so viel Geld in die Erschließung des Asteroiden-Markts zu investieren.«
    Dan verspürte einen Anflug von Hoffnung. Es könnte funktionieren! Den Asteroidengürtel erschließen. Die Ressourcen zu den bedürftigen Menschen der Erde bringen. Doch dann schossen ihm wieder die Zahlen durch den Kopf, mit der unerbittlichen Stringenz von Newtons Bewegungsgesetzen.
    »Wissen Sie«, sagte er müde, »wenn wir wenigstens imstande wären, die Kosten zu decken, dann würde ich es versuchen.«
    Humphries wirkte enttäuscht. »Würden Sie sich wirklich mit Kostendeckung zufrieden geben?«
    »Verdammt richtig. Die Menschen brauchen diese Ressourcen.
    Wenn es uns gelänge, sie ihnen zu beschaffen, ohne uns damit in den Bankrott zu treiben, würde ich sogar zum verdammten Pluto fliegen, wenn es sein müsste.«
    Humphries entspannte sich sichtlich und sagte: »Ich weiß,
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