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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
Autoren: Ben Bova
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ich's euch doch sage, eine Minute. Auf die Sekunde genau.«
    »Ohne bleibende Schäden?«
    Er zögerte und schaute plötzlich verschämt.
    »Na?«
    »Der linke Lungenflügel ist kollabiert«, sagte er mit einem bemüht lässigen Achselzucken.
    Sie kicherten.
    »Ich würde die sechzig Sekunden wahrscheinlich schaffen«, sagte Pancho.
    »Du?«, fragte der Mann neben ihr verblüfft. »Aber Mandy, die hat den erforderlichen Brustumfang.«
    Amanda lächelte scheu. Doch dann holte sie tief Luft und trat den Beweis an.
    Pancho unterdrückte den Ärger über das Balzverhalten der Männer.
    »Neunzig Sekunden? Unmöglich!«
    »Wollt ihr darauf wetten?«, fragte Pancho.
    »Niemand hält es für neunzig Sekunden im Vakuum aus. Es würde einem die Augen ausdrücken.«
    Pancho bleckte grinsend die Zähne. »Welche Summe wollt ihr denn dagegen setzen?«
    »Wie sollen wir den Gewinn eigentlich einstreichen, wenn du tot bist?«
    »Oder dir einen bleibenden Hirnschaden zuziehst.«
    »Sie hat eh schon einen Dachschaden, wenn sie glaubt, dass sie es neunzig Sekunden im Vakuum aushält.«

    »Ich werde das Geld auf einem Konto deponieren, von dem ihr fünf es im Fall meines Todes oder einer Behinderung abheben könnt«, sagte Pancho ruhig.
    »Ja, sicher.«
    Sie deutete auf das Telefon, das neben dem Sandwichspender an der Wand hing und sagte: »Elektronische Überweisung. Der Vorgang dauert gerade einmal zwei Minuten.«
    Sie schwiegen.
    »Wie viel?«, fragte Pancho und musterte sie.
    »Ein Wochenlohn«, stieß einer der Männer hervor.
    »Ein Monatslohn«, sagte Pancho.
    »Ein ganzer Monat?«
    »Wieso nicht? Wenn du so verdammt sicher bist, dass ich es nicht schaffe, warum setzt du dann keinen Monatslohn? Ich werde fünf Monatsgehälter aufs Konto einzahlen, sodass jeder von euch abgesichert ist.«
    »Einen Monatslohn.«
    Schließlich hatten sie sich geeinigt. Pancho wusste, dass sie darauf spekulierten, dass sie nach zwanzig, dreißig Sekunden aufgeben würde, um sich nicht umzubringen und dass sie dann ihr Geld einsacken würden.
    Sie würde ihnen einen Strich durch die Rechnung machen.
    Also rief sie über das Telefon in der Küche ihre Bank in Lubbock an. Mit ein paar Tipps aufs Tastenfeld des Telefons hatte sie ein neues Konto eingerichtet und fünf Monatslöhne eingezahlt. Die anderen fünf Astronauten starrten auf den kleinen Bildschirm, um sich davon zu überzeugen, dass Pancho sie nichts übers Ohr haute.
    Dann riefen sie der Reihe nach bei ihren Banken an und überwiesen einen Monatslohn auf Panchos neues Konto. Pancho lauschte dem Gedudel des Tonwahltelefons und legte sich eine Strategie für den Wettkampf zurecht.
    Pancho schlug vor, dass sie die Luftschleuse am anderen Ende des Wartungsmoduls nahmen. »Wir wollen doch nicht, dass irgend so ein Wissenschaftsfritze Wind von der Sache bekommt und in seinem Übereifer den Sicherheitsalarm auslöst«, sagte sie.
    Sie waren alle damit einverstanden. Also schwebten sie durch zwei Labormodule und das schäbig wirkende Wohnmodul, wo die Langzeit-Forscher untergebracht waren und erreichten schließlich die geräumige Wartungseinheit. Hier suchte Pancho sich einen Raumanzug aus dem halben Dutzend Standard-Modellen aus, die am Schott hingen. Wegen ihrer Körpergröße wählte sie den Anzug in der größten Ausführung. Sie streifte ihn sich schnell über, wobei die anderen ihr sogar dabei halfen, in die Stiefel zu schlüpfen und die Anzugssysteme ausprüften.
    Pancho stülpte sich den Helm über den Kopf und arretierte mit einem Klicken den Halsring.
    »In Ordnung«, sagte sie durchs offene Helmvisier. »Wer stoppt meine Zeit?«
    »Ich mach das«, sagte einer der Männer und hob den Arm, an dem ein digitaler Chronograph prangte.
    »Du gehst in die Schleuse«, sagte der Mann neben ihm, »pumpst die Luft ab und öffnest die Außenluke.«
    »Und du beobachtest mich durch das Bullauge«, sagte Pancho und tippte mit behandschuhten Knöcheln an das dicke runde Fenster in der Innenluke der Luftschleuse.
    »Alles klar. Wenn ich ›jetzt‹ sage, öffnest du das Visier.«
    »Und ich stoppe die Zeit«, sagte der Mann mit der tollen Uhr.
    Pancho nickte im Helm.
    Amanda schaute besorgt. »Bist du auch ganz sicher, dass du das durchziehen willst? Du setzt dabei dein Leben aufs Spiel, Pancho.«
    »Sie kann jetzt keinen Rückzieher mehr machen.«
    »Es sei denn, sie will fünf Monatsgehälter abschreiben.«
    »Im Ernst«, sagte Amanda. »Ich wäre bereit, von der Wette zurückzutreten.
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