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Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg

Titel: Rock Rats Saga 01 - Der Astroidenkrieg
Autoren: Ben Bova
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widerstrebenden Grinsen.
    »Stör dich nicht an der Semantik. Ich traue Humphries nicht. Aber ich traue dir.«
    »Dan, meine Meinung zählt hier überhaupt nicht. Ebenso gut könntest du George oder die Köchin fragen.«
    Dan beugte sich vor und sagte: »Du kennst die richtigen Leute, Zack. Du könntest die Experten kontaktieren, mit denen Humphries zu tun hatte, und ihnen auf den Zahn fühlen. Du könntest mit anderen Leuten sprechen, den wirklichen Spezialisten auf diesem Gebiet und ihre Meinung einholen. Sie würden mit dir sprechen, Zack, und sie würden sich auch verständlich ausdrücken. Du könntest…«
    »Dan«, sagte Freiberg kühl, »ich versuche bereits, sechsunddreißig Stunden am Tag zu arbeiten.«
    »Ich weiß«, sagte Dan. »Ich weiß.«
    Freiberg hatte sich ganz der Anstrengung verschrieben, die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren, die weltweit von den mit fossilen Brennstoffen betriebenen Kraftwerken, Fabriken und Kraftfahrzeugen ausgestoßen wurden.
    Angesichts der katastrophalen Klimaänderungen aufgrund des Treibhauseffekts versuchten die Nationen der Welt verspätet und widerstrebend das Ruder herumzureißen. Unter der Führung des Globalen Wirtschaftsrats versuchten die Hersteller auf der ganzen Welt verzweifelt, Automobile und andere Fahrzeuge auf Elektromotoren umzustellen. Dazu musste jedoch die globale Energieerzeugungs-Kapazität verdreifacht werden, und Kraftwerke auf der Basis fossiler Brennstoffe waren eben schneller und kostengünstiger zu bauen als Kernkraftwerke. Es gab immer noch beträchtliche Ölvorräte, und die Kohlevorräte waren noch einmal um ein Vielfaches größer. Kraftwerke auf der Basis der Kernspaltung kamen nicht infrage, weil die Öffentlichkeit Angst vor Kernenergie hatte. Und die Fusionsgeneratoren steckten noch in den Kinderschuhen und stießen ebenfalls auf den erbitterten Widerstand der Öffentlichkeit, für die alles ›Atomare‹ ein rotes Tuch war.
    Also wurden immer mehr mit fossilen Brennstoffen betriebene Kraftwerke gebaut, vor allem in den aufstrebenden Industrienationen wie China und Südafrika. Der GEC bestand darauf, dass neue Kraftwerke die Kohlendioxid-Emissionen abschieden, das gefährliche Treibhausgas sammelten und es in den Untergrund pumpten.
    Zachary Freiberg hatte sein Leben der Aufgabe gewidmet, das Treibhaus-Desaster abzumildern. Er hatte sich als Chef-Wissenschaftler bei Astro Manufacturing auf unbestimmte Zeit beurlauben lassen und reiste als Leiter großer Bauprojekte um die Welt. Seine Frau hatte ihn verlassen, die Kinder hatte er seit über einem Jahr nicht mehr gesehen und sein Privatleben war ein Scherbenhaufen. Aber er verspürte eben den Drang, nach besten Kräften bei der Verlangsamung des Treibhauseffekts mitzuhelfen.
    »Wie sieht's aus?«, fragte Dan.
    Freiberg schüttelte den Kopf.
    »Es ist wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Es gelingt uns einfach nicht, die Treibhaus-Emissionen signifikant zu reduzieren.«
    »Aber ich dachte…«
    »Wir reißen uns den Arsch auf… wie lange geht das schon so?
    Zehn Jahre. Alles für die Katz. Als wir anfingen, wurden durch die Verbrennung fossiler Brennstoffe jährlich sechs Milliarden Tonnen Kohlendioxid in die Luft geblasen. Weißt du, wie viel es heute ist?«
    Dan schüttelte den Kopf.
    »Fünf komma drei Milliarden Tonnen«, sagte Freiberg fast zornig.
    Dan grunzte.
    Freiberg zeigte durchs Fenster auf die vorbeirumpelnden riesigen Laster und knurrte: »Yamagata versucht, die ganze Flotte auf Elektrizität umzustellen, aber die Chinesen fahren noch immer mit Diesel. Manche Leute scheren sich einen Dreck darum! Die Russen sprechen schon davon, das so genannte ›jungfräuliche Land‹ in Sibirien zu kultivieren, wo der Permafrost schmilzt. Sie wollen die Region in eine neue Kornkammer wie die Ukraine verwandeln.«
    »Dann hätte das Ganze vielleicht doch noch ein Gutes«, murmelte Dan.
    »Das ist für den Arsch«, echauffierte Freiberg sich. »Die Weltmeere erwärmen sich immer noch, Dan. Wenn es uns nicht gelingt, den Temperaturanstieg zu stoppen und das im Permafrost eingelagerte Methan freigesetzt wird…«
    Dan wollte zu einer Antwort ansetzen, doch Freiberg ließ ihn nicht zu Wort kommen. »Weißt du eigentlich, wie viel Methan im Permafrost gebunden ist? Zweimal zehn hoch sechzehn Tonnen.
    Zwanzig Trilliarden Tonnen! Der dadurch bewirkte Temperaturanstieg würde das ganze Eis in Grönland und der Antarktis zum Schmelzen bringen. Überhaupt jeden Gletscher auf der Welt. Wir
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