Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt
Autoren: Bryan Smith
Vom Netzwerk:
Deveraux seufzte. »Na, seht zu, dass ihr euch nicht in Schwierigkeiten bringt. Dann bis Sonntag, mein Junge.«
    »Ja, bis dann, Dad.«
    Die Leitung war tot und Wayne hängte den Hörer wieder auf die Gabel. Er stemmte die Tür der Zelle auf und stapfte zum Jeep zurück, diesmal in aller Ruhe, weil es keinen Sinn gemacht hätte, sich zu beeilen – er war verfickt noch mal ohnehin schon von oben bis unten durchnässt. Kurz danach ließ er sich auf den Fahrersitz des Jeeps plumpsen und richtete sich am Steuer wieder häuslich ein.
    Steve war aufgedreht wie ein Giftzwerg, als hätte er gerade eine komplette Wochenration Crack im Alleingang weggeraucht. Er hüpfte auf seinem Sitz herum und konnte die rohe Energie, die durch seinen Körper strömte, kaum bändigen. »Kumpel! Hast du diesen verfluchten Kometen, oder was immer das gerade war, nicht gesehen? Das war echt unglaublich! So eine geile Scheiße habe ich in meinem ganzen verfickten Leben noch nicht gesehen, Mann! Verdammte Axt, hast du das gesehen? «
    »Ich hab’s gesehen.«
    Steve schnatterte weiter. »Meine Fresse ... war das verdammt geil oder war das verdammt geil?«
    »Klar, Mann, das war’s. Ich habe aber auch gesehen, dass das Ding direkt in die Richtung der Anstalt geschossen ist.«
    »Oh.« Steve war schlagartig ernüchtert. Er spähte über seine Schulter aus dem Heckfenster des Jeeps. »Stimmt. Du hast recht. Scheiße.« Er sah Wayne an. »Also ... ich bin mir ganz sicher, er hat die MUSI nicht getroffen, Mann. Melissa ... die ist bestimmt okay.«
    »Ich glaube auch nicht, dass er in das Gebäude eingeschlagen ist. Der Meteor, oder was immer das auch war, flog schon viel zu tief, um noch bis dorthin zu kommen. Aber ich denke, er ist irgendwo in der direkten Umgebung runtergegangen.«
    »Genau, genau. Das denke ich auch. Gar kein Grund, dran zu zweifeln, Mann.«
    Steves Tonfall strafte seine Worte allerdings Lügen. Er war sich ganz und gar nicht sicher. Wayne selbst war es im Übrigen auch nicht. Aber es machte keinen Sinn, deswegen auszuflippen. Er war kein Superheld. Er konnte nicht sein Kostüm überstreifen, einen Satz in den Himmel tun und das Ding zurück in den Weltraum pfeffern. Es würde anrichten, was es anrichten würde. Punkt. Ende der Geschichte.
    Trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, dass sie sich besser beeilen sollten. Er rutschte unruhig hin und her und griff nach einem Leinensack, der hinter dem Beifahrersitz verstaut gewesen war. Er hatte ihn aus dem Werkzeugschuppen zu Hause mitgehen lassen. Das Ding war alt und schmutzig. In schwarzer Blockschrift prangte der Schriftzug U.S. ARMY an der Seite.
    Steve runzelte die Stirn, als Wayne wieder auf den Fahrersitz sank. »Was ist in diesem stinkigen alten Sack, Kumpel?«
    »Ich werd’s dir zeigen. Aber flipp bloß nicht aus.«
    Steve prustete. »Klar, Alter, als lägen bei mir die Nerven blank.« Er legte wieder die Stirn in Falten. »Es sei denn, du hast den abgehackten Kopf von ’nem Kerl da drin. Hast du nicht ... oder doch?«
    Wayne entknotete die Schnur und zog den Sack auseinander. Dann griff er hinein und zog den Inhalt heraus.
    Steves Augen schienen wie bei einer Cartoonfigur fast aus den Höhlen zu springen. Ihm klappte die Kinnlade herunter. »Wow.«
    Wayne hielt einen 45er-Automatikcolt und eine Walther 9-Millimeter in der Hand. Die Waffen gehörten seinem Vater, der sie wiederum von seinem alten Herrn geerbt hatte. Sie waren alt und seit vielen Jahren weder geschmiert noch benutzt worden. Sein Dad hatte sie vor langer Zeit auf einem hohen Regal im Werkzeugschuppen deponiert und vermutlich schon vergessen, dass er sie besaß. Sie waren ganz schön verrostet gewesen, aber Wayne hatte sein Bestes gegeben, um die schlimmsten braunen Flecken mit Sandpapier abzuschleifen. Jetzt sahen sie wieder fast wie neu aus.
    Steve schüttelte den Kopf. »Mann. Niemals. Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Was meinst du?«
    »Stellst du dir etwa vor, dass wir uns mit der Knarre unseren Weg rein und wieder raus freischießen wie eine Bande von Wildwest-Gangstern?«
    Wayne grinste hämisch. »Glaubst du, ich bin verrückt?« Er drückte Steve die Walther in die Hand. »Die sind nicht geladen. Ich habe nicht mal Munition dabei. Sie sind lediglich zur Einschüchterung gedacht. Als letzte Rettung. Wenn wir in eine Situation kommen, in der wir an einem Sicherheitsmann oder irgendeinem anderen Arschloch vorbeikommen müssen, dann zücken wir die Dinger und fuchteln ein bisschen damit rum, machen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher