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Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt

Titel: Rock-and-Roll-Zombies aus der Besserungsanstalt
Autoren: Bryan Smith
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einen auf dicke Hose und so.«
    Steve grinste. »Klingt nach verfickter psychologischer Kriegsführung.«
    Wayne nickte. »Ja, so ähnlich. Der Anblick der Knarren allein wird reichen, dass die meisten Leute zweimal drüber nachdenken, ob sie sich wirklich mit uns anlegen wollen.«
    »Die werden viel zu beschäftigt damit sein, sich in die Hose zu scheißen, als sich mit uns anzulegen. Geiles Ding. Lass es uns angehen. Aber diesmal suche ich die Musik aus.«
    »Okay.«
    Wayne legte den Gang ein, während Steve das Handschuhfach des Jeeps öffnete und die beachtliche Sammlung von Musikkassetten durchstöberte. Steve mochte eher das härtere Zeug. Slayer, Metallica, Diamond Head, Mercyful Fate und andere Bands aus dieser Ecke. Aufnäher von vielen dieser Bands zierten seine Jeansjacke. Er fand etwas, das ihm passend erschien, befreite das Tape von seiner Hülle und haute es in den Kassettenspieler des Autoradios. Er drehte die Lautstärke bis zum Anschlag auf, während Wayne den Jeep zurück auf die Hauptstraße steuerte und aufs Gaspedal trat.
    Das Dröhnen der Musik brachte das Innere des Cherokee zum Wackeln.
    The Misfits. Horror Business.
    Eine überraschende Wahl, was Steves Geschmack betraf. Wayne grinste zustimmend und grölte aus voller Brust mit, während der Jeep durch den dichten Sturm in Richtung der MUSI davonschoss.

5: Grabeskinder
    (Children of the Grave; Black Sabbath, 1971)
    Das Klingeln in seinen Ohren begann gerade ein wenig leiser zu werden, als Everett bewusst wahrnahm, dass er noch lebte. Diese lodernde, als Meteor getarnte Abrissbirne hatte ihn letztlich doch nicht in sämtliche Einzelteile zerlegt. Er hatte in jeder Hinsicht Glück gehabt. Spürte noch einen Puls. Lag aber dummerweise auf dem Grund der Leichengrube eines toten Mädchens, war über und über mit Dreck und Schlamm bedeckt und hustete, weil er ungewollt mehrere Zentimeter tief in angestautem Regenwasser badete.
    Er rappelte sich auf die Knie auf und saß eine Zeit lang einfach so da. Er brauchte noch eine Weile, um seine Kräfte zu sammeln, aber wenigstens würde er auf diese Weise nicht ertrinken. Ihm war kalt und seine Zähne klapperten. Es schien kaum wärmer als vier Grad zu sein. Keine arktischen Bedingungen, aber ausreichend, um eine ohnehin schon unangenehme Situation regelrecht unerträglich zu machen.
    Irgendwann hielt er es nicht länger aus und kletterte aus dem Grab hinaus. Er sah sofort, wie knapp es gewesen war, und ihm lief ein Schauder über den Rücken. Der Meteor war über die Lichtung geschrammt, hatte dann eine Reihe von Bäumen umrasiert und einen schwarzen Pfad der Verwüstung tief in den Wald hineingetrieben. Er konnte von seinem Platz aus den rauchenden Krater erkennen. Der Meteor selbst war in zahlreiche glühende und qualmende Einzelteile zerfallen. Insgesamt schien er kleiner zu sein, als er gedacht hatte. Groß genug, um alles auszulöschen, was sich ihm in den Weg stellte, keine Frage, aber in einem Stück sicher kaum größer als ein Lieferwagen. Als sich die lodernde Kugel der Erde genähert hatte, war sie ihm eher wie eine riesige Sonne vorgekommen.
    Er ließ den Umstand sacken, dass er überlebt hatte – und was das für ihn bedeutete. Er dachte bei sich, dass niemand, der den Absturz des Meteors beobachtet hatte, in einer solchen Nacht für eine Untersuchung hier herausfahren würde. Aber es wäre nicht schlau gewesen, sich bei den weiteren Schritten auf diese Annahme zu verlassen. Es galt immer noch, ein totes Mädchen unter die Erde zu bringen. Er erledigte das am besten schnell und machte sich vom Acker, bevor irgendwelche Gaffer hier auftauchten.
    Außerdem hielt er besser seine Griffel von der Puppe fern. Er erinnerte sich noch einmal an diese merkwürdigen Momente, bevor der Meteor aufgetaucht war, und durchlebte einen Augenblick abgrundtiefen Ekels vor sich selbst. Er dachte bei sich, dass die ständige Gegenwart von Miss Huffington wohl einen negativen Einfluss auf ihn ausübte und ein Teil ihrer perversen Veranlagungen auf ihn abgefärbt hatte. Man musste kein Genie sein, um zu durchschauen, dass es nur noch schlimmer werden konnte, wenn er weiterhin für sie die Drecksarbeit erledigte.
    »Es reicht. Ich kehre diesem beschissenen Ort den Rücken.«
    Ein plötzlicher Hustenanfall überkam ihn und er warf erneut einen Blick in Richtung des Kraters. Die Bruchstücke glühten nach wie vor in einem merkwürdigen hellen Grün. Und, Scheiße, ganz bestimmt waren die Dämpfe giftig. Ein weißer
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