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Risiko!

Risiko!

Titel: Risiko!
Autoren: Alison Kent
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ihr das gelungen war, konnte sie auch die Schönheiten der Tropeninsel wieder genießen.
    Wem machte sie hier eigentlich etwas vor? Sie würde Coconut Caye für den Rest ihres Lebens mit Ray Coffey verbinden. “Ich meine ja nur, dass ein Berg Arbeit auf mich wartet.”
    “Natürlich! Wer kann das besser verstehen als wir? Immerhin sind wir alle ganz heiß darauf, endlich wieder am Schreibtisch zu sitzen”, meinte Poe und blickte Sydney ironisch lächelnd an. “Aber das sag ich selbstverständlich nur, weil du der Boss bist.”
    “Seltsam, dass mich das nicht im Mindesten überrascht.”
    “Sydney?”, unterbrach Lauren die beiden Frauen. “Kann es sein, dass die Crew das kleine Beiboot vergessen hat?”
    “Wie kommst du darauf?”
    “Weil jemand von der Yacht aus auf uns zugeschwommen kommt.”
    Sydney und die anderen blickten zum Wasser. Die Yacht lag ein Stück weiter draußen vor Anker, und man sah tatsächlich einen Schwimmer näher kommen. Bald war er nahe genug, um durch das flachere Wasser zum Strand zu waten.
    Er schüttelte die nassen Haare und fuhr mit den Fingern hindurch. Ein Mann in knielangen blauen Badeshorts mit weißem Tunnelzug. Sydney hätte schwören können, dass in diesen Shorts das Logo eines namhaften Designers prangte, denn ihr Vater trug ausschließlich Designerkleidung.
    Nolan Ford winkte ihnen zu.
    Sydney stellte sich aufrecht hin und stemmte die Hände in die Hüften.
    Kinsey stand ebenfalls auf und winkte zurück.
    Nun erhob sich auch Lauren und rief: “He, Nolan! Das ist ja eine tolle Überraschung!”
    Als Letzte stellte Poe sich zu ihnen und beobachtete höchst interessiert, wie nach und nach immer mehr von Nolan zu sehen war, bis er ganz aus dem Wasser heraus war und über den Sand auf sie zukam. Sie stieß einen leisen anerkennenden Pfiff aus.
    “Hallo, Daddy”, sagte Sydney.

11. KAPITEL
    “W as machst du hier?”, fragte sie ihren Vater.
    “Zufällig ist das meine Yacht und meine Insel.” Nolan sah sie prüfend an, die Augenbrauen skeptisch zusammengezogen. Aus seinem nassen Haar liefen kleine Rinnsale über seine Stirn und die Schläfen. “Und du bist meine Tochter. Ich denke also, dass ich das Recht habe, auch ohne deine Sondergenehmigung hier zu erscheinen.”
    Er stand am Ende des kleinen Piers, der zur Villa führte. Lauren, Kinsey und Poe waren am Strand geblieben und hatten die beiden allein zum Haus gehen lassen. Sydney stapfte nervös und verärgert auf dem Steg hin und her. Sie war so wütend wie noch nie. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden musste sie sich den beiden Männern stellen, die ihr alles bedeuteten. Nein, so hatte sie sich ihren Urlaub wahrlich nicht vorgestellt.
    “Ja, schon gut. Aber warum bist du hergekommen?” Natürlich hatte sie ihn vermisst, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass sie sich nach wie vor von ihm verraten fühlte.
    Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah ihr ruhig zu, während sie wie aufgescheucht vor ihm hin und her ging. Sie wusste, dass er wartete, bis sie endlich stehen blieb. Erst dann würde er ihr verraten, weshalb er hier war. Also stoppte sie und blickte ihn an.
    “Du musst zu deiner Mutter fahren und dich mit ihr aussprechen, Sydney.”
    “Wie bitte?”, zischte sie wütend und verschränkte die Arme vor der Brust. “Warum muss
ich
zu
ihr
fahren?”
    Nolan blieb seelenruhig. “Weil sie dich sehen möchte.”
    Sydney trug keine Schuld an der gestörten Beziehung zwischen ihrer Mutter und ihr. Deshalb konnte der Stich, den ihr Nolans Worte versetzten, auch nichts mit Schuld zu tun haben. “Und du meinst, das interessiert mich?”
    “Ja, meine ich. Das sollte es jedenfalls.” Nolan blickte aufs Meer hinaus. Dann fügte er hinzu: “Sie sagte mir, sie will sich bei dir entschuldigen.”
    Na, das war wirklich mal was Neues, dachte Sydney. Ihr Herz pochte wie wild, und sie fühlte, wie ihr die Tränen in die Augen stiegen. “Und weil sie sich bei mir entschuldigen will, muss ich nach Paris fliegen?”
    “Sie wird nicht herkommen. Sie bleibt in Paris, weil sie dort …” Er sprach den Satz nicht zu Ende, und Sydney sah ihm an, dass er nach Worten suchte, die ihre Gefühle nicht allzu sehr verletzten.
    Dafür ist es ein bisschen zu spät, Daddy, tausend Dank, dachte sie verbittert und beschloss, ihm die Bürde der Wortwahl abzunehmen: “Weil sie in Paris glücklich ist? Weil man sie dort anhimmelt und ihr ihre Freiheit lässt? Weil sie sich dort nicht mit einem Ehemann und einem Kind
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