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Ringwelt

Titel: Ringwelt
Autoren: Andreas Blome
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ende."
    "Kurs beibehalten. Comodore ende."
    Damit war auch das getan. Mit Nadirkurs war gemeint, das das
Raumschiff genau in die Richtung flog in die die Raumschiffsspitze, also
die Hauptzentralkuppel, zeigte. Eine Hand legte sich auf seine Schulter.
    "Ablösung. Joy."
    Ein kurzer schneller Blick über die Displays und er stand auf.
    "Hallo Tom. Eine Reparaturmeldung. Derzeitigen Kurs beibehalten.
Ansonsten alles klar."
    Tom Lane setzte sich währenddessen auf seinem Platz. Joy stand noch
hinter ihm, denn erst mit seiner Meldung an den Comodore war er
entlassen. So schrieb es jedenfalls das Bordreglement vor.
    "Pilot an Comodore."
    Tom begann die immer gleiche Prozedur. Auf allen anderen
Raumschiffen, auf denen Joy schon geflogen war, wurde noch nie so immens
großen Wert auf diese Prozedur gelegt. Aber unter Chratangi Tong war
halt alles anders. Dafür war er auch einer der besten Comodore der
irdischen Raumflotte.
    "Comodore hört."
    "Ablösung des Piloten. Tom Lane für Joy Mikels. Meldung
ende."
    "Comodore bestätigt. Ende."
    "Viel Spaß, Tom."
    "Wir sehn uns noch."
    Damit war sein Arbeitsdienst in der Zentrale beendet. Für die
nächsten sechs Stunden hatte er Freizeit. Dann begann seine zweite
Arbeitszeit, von der er noch nicht wusste wo und was er arbeiten musste.
Nach diesen wiederum sechs Stunden Arbeit folgten noch einmal sechs
Stunden Freizeit. Dann begann der Zyklus wieder mit seiner
Hauptbeschäftigung als Pilot der SITAE wieder von vorne.
    Durch den Zentralschacht verließ Joy die Zentrale, die wie eine
Halbkugel auf der Kommandokugel der SITAE aufgesetzt worden war. Vorbei
an den technischen Systemen, die noch zur Zentrale gehörten, schwebte
er in den zentralen Längsschacht hinein. Dieser kreisrunde Schacht, mit
einem Durchmesser von Fünf Metern, durchzog das gesamte Raumschiff in
seiner Länge. Er begann vorne in der Spitze, gleich unterhalb der
Kuppel in dem die Hauptzentrale untergebracht war. Von dort aus zog er
sich durch das gesamte Schiff bis zur Energiezentrale hin.
    An den Wänden erstreckten sich die Drei Abdeckungen der Lifte. Sie
wurden nur dann aktiviert wenn sich das Schiff unter Schub bewegte.
Jetzt im schwerelosen Flug waren sie abgedeckt worden. Sie führten von
der Hauptzentrale bis zur Wohnringschleuse hinunter. Eine weitere
Liftstrecke lag zwischen den beiden Hangarzugängen und eine letzte
Liftverbindung erstreckte sich hinunter bis zur Energiezentrale.
    Joy wählte die Richtung zur Energiezentrale. Nach etwa
Einhundertfünfzig Meter erreichte er die sogenannte Wohnringschleuse.
Im gesamten Schiff herrschte normalerweise Schwerelosigkeit. Nur
während der Beschleunigung- und Bremsphasen gab es Schwere an Bord. Die
meiste Zeit über, flog man aber ohne Triebwerksschub. Allerdings hatte
man frühzeitig erkannt, das es für die Besatzungen der Schiffe besser
war, wenn sie während des gesamten Fluges, wenigstens in einem gewissen
Bereich, unter Schwerkraft leben konnte. Da man das ganze Raumschiff
nicht unter Schwere setzen konnte, künstliche Gravitation war noch
immer eine Erfindung von Sience Fiktion Schriftstellern, nutzte man den
Effekt der Fliehkraft aus.
    Um den zylindrischen Teil der SITAE drehte sich ein Ring mit
Dreihundert Metern Durchmessern. Der Ring war mit drei Streben an dem
sich drehenden Segment im Rumpf der SITAE verbunden. Jede dieser Streben
maß Fünfzehn Meter im Durchmesser und beinhaltete außer einem Gang
der zum Ring hinunterführte, zahlreiche Werkstätten und Labors. Der
Querschnitt des Ringes betrug Fünfzig mal Zwanzig Meter. Darin waren
die Wohnräume, die Küche und zahlreiche Freizeiträume enthalten.
Alles in doppelter Ausführung, denn während der Beschleunigungs- oder
Bremsphasen richtete sich der Schwerkraftpunkt Heckwärts. Da sich die
einzelnen Räume nicht um Neunzig Grad drehen konnten, hatte man die
heckwärtige Hälfte für die Schubphasen und die bugwärtige Hälfte
des Ringes für die fliehkrafterzeugende Schwerkraft ausgerüstet.
    Als Joy in die Wohnringschleuse Einstieg, die ihn von dem
schwerelosen Bereich des Schiffes in den Schwerebereich des Ringes
bringen würde, achtete er sehr darauf sich an den zahlreichen
Halteschlaufen festzuhalten. Neulinge purzelten mit aller
Regelmäßigkeit den Gang hinab zum Ring. Und das waren immerhin über
Einhundert Meter, wobei sich mit jedem Meter die Fallgeschwindigkeit
erhöhte. Der Bordarzt konnte ein Lied davon Singen, das das nicht immer
glimpflich abgegangen war.
    Es hatte sogar mal einen
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