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Richtig einkaufen ohne Glutamat

Richtig einkaufen ohne Glutamat

Titel: Richtig einkaufen ohne Glutamat
Autoren: Hans-Helmut Martin
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Ursachen für Übergewicht, wie Bewegungsmangel, zu reichliches Essen oder persönliche Probleme. Doch die Glutamatproblematik ist dann vielleicht der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und uns endgültig zum Nimmersatt macht.
Fazit
    Ob Glutamat oder die Ersatzstoffe Kopfschmerzen, Nerven- und Augenschäden und Fresslust verursachen, wissen wir nicht endgültig. Doch solange das nicht genau bekannt ist, können wir uns an das Motto halten: »Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste.« Oder anders ausgedrückt: Wenn wir den Umami-Geschmack so lieben, dann sollten wir ihn wenigstens so natürlich wie möglich zu uns nehmen. Also lieber ein gut gereifter als ein mit Hefeextrakt aufgepeppter Schinken; lieber ein leckerer Tomaten-Mozzarella-Salat als eine Tüte Kartoffelchips. Und wenn es partout Chips sein müssen, tunes vielleicht auch die ohne Geschmacksverstärker oder geschmacksverstärkende Zutaten. Besonders wenn wir nicht einmal erfahren, ob das Glutamat gentechnisch hergestellt wurde.

Ernährungs-Tipps
    Weltweit werden rund 1½–2 Millionen Tonnen Glutamat jährlich produziert und gegessen. In Deutschland nimmt jeder Mensch jedes Jahr durchschnittlich rund 150 Gramm zu sich, das sind etwa 16 gestrichene Esslöffel.
    Wie viel Glutaminsäure oder Glutamat aber jeder Einzelne aufnimmt, hängt natürlich sehr von den Essgewohnheiten ab. Die durchschnittliche Zufuhr wird insgesamt auf 8–12 Gramm täglich geschätzt:
Der größte Teil davon ist als fester Eiweißbestandteil in Fleisch, Wurst, Fisch, Bohnen, Linsen, Milchprodukten, Eiern und Vollkornbrot.
Freie Glutaminsäure macht dabei etwa 1 Gramm aus.
Hinzu kommt die Aufnahme als Zusatzstoff. Hier liegt die durchschnittliche Zufuhr in Deutschland bei 0,4 Gramm täglich.
    Ravioli in der Dose enthalten beispielsweise bis zu 200 Milligramm pro 100 Gramm und asiatisch angehauchte Fertignudelgerichte sind mit bis zu 700 Milligramm je 100 Gramm Spitzenreiter. Mit einer üblichen Portion von etwa 200 Gramm kommt man alleine schon auf 1400 Milligramm Glutamat. In Wurst, Schinken, anderen Fleisch- und Fischwaren, Fertigprodukten sowie in Knabberartikeln dürfen bis zu 1 Prozent Glutamat oder die entsprechende Menge der Ersatzstoffe enthalten sein, also 1000 Milligramm pro 100 g.
    Besonders beliebt ist Glutamat in der asiatischen Küche. Man verwendet dort deutlich häufiger Zutaten, die sehr reich an freier Glutaminsäure sind, wie Sojasauce, Miso und andere fermentierte Sojaprodukte, oder hilft entsprechend nach. Oft findet man in der Speisekarte den pauschalen Hinweis: »Alle Gerichte enthalten Geschmacksverstärker.« Eine stark gewürzte Mahlzeit im China-Restaurant kann so insgesamt auf 3000–5000 Milligramm Glutamat kommen.
Den Geschmack schulen
    Immer mehr – immer süßer – immer würziger … Wir sind ständig auf der Jagd nach dem neuesten Kick, auch geschmacklich. Die Ernährungsindustrie tut uns diesen Gefallen. Dabei laufen wir Gefahr, dass uns irgendwann die natürlichen Lebensmittel nicht mehr schmecken. Wer nur noch überzuckerte Süßigkeiten gewohnt ist, wird selbst gut ausgereifte, aromatische Erdbeeren als fade empfinden. Wer immer nur Fertigprodukte mit ihrem geschmacksverstärkten Einheitsgeschmack isst, wird sich schwer tun, ein liebevoll und sorgsam selbst gekochtes Menü zu genießen. Und wenn er dann noch daran denkt, wie viel Zeit die Zubereitung in Anspruch nimmt, hat ihn die Ernährungsindustrie schon fest an der Angel. So wie uns die Werbung verspricht: »Nie kochen gelernt – macht nix!« Und wir kaufen ohne nachzudenken nur noch Produkte mit maßgeschneidertem Einheitsgeschmack.
    Deshalb: Beginnen Sie jetzt. Kochen Sie öfter selbst. Und lernen Sie, nicht nur hinzuhören, sondern auch »hinzuschmecken«. Dieser Einkaufsführer hilft Ihnen dabei.
Geschmacksverstärker erkennen
    Nur die geschmacksverstärkenden Zusatzstoffe E 620– E 635 müssen überhaupt als Geschmacksverstärker auf der Zutatenliste angegeben werden. Geschmacksverstärkende Zutaten werden zwar aufgelistet, ihr geschmacksverstärkender Charakter wird aber verschwiegen. Das führt sogar dazu, dass auf vielen Packungen damit geworben wird »Wir verzichten bewusst aufgeschmacksverstärkende Zusatzstoffe.« In der Zutatenliste findet sich trotzdem oft Hefeextrakt, hydrolysiertes Eiweiß oder andere glutamatersetzende Zutaten.
    Legale Irreführung: Geschmacksverstärker sind nicht drin, dafür aber Hefeextrakt, das große Mengen Glutamat enthält!
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