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Rezepte Gegen Liebeskummer

Rezepte Gegen Liebeskummer

Titel: Rezepte Gegen Liebeskummer
Autoren: Barbara Forster
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existieren. Als Teenager hatten Sie Ihre eigene modische Stilrichtung, auch die alten Spielsachen wurden aussortiert und machten Büchern, Zeitschriften, Platten, Kassetten oder CDs Platz. Auch das Zimmer wurde wieder umgeräumt, es gab neue Regale und statt der Kinderlampe schicke Halogenstrahler. Auch die Schultasche wurde mehrmals gewechselt.
    Dann zogen Sie irgendwann von zu Hause aus und brauchten für Ihre neue Bleibe wieder ein paar zusätzliche Dinge. Bei Ihrem Auszug haben Sie vorher gründlich aussortiert und eine Menge alter Sachen entsorgt. Was noch gut erhalten war oder wovon Sie sich nicht trennen wollten, haben Sie vielleicht am Dachboden oder im Keller der Eltern deponiert. Vielleicht hatten Sie für den Anfang nur ein Zimmer in einer WG, dann kam das kleine Apartment, dann eine größere Wohnung, danach das erste gemeinsame Zuhause mit einem Partner, dann vielleicht wieder ein Umzug und so weiter und so fort.
    Bei jedem der Umzüge wurde wieder aussortiert, Keller und Speicher entrümpelt und Platz für Neues geschaffen. Zwischenzeitlich haben Sie parallel auch öfter den Arbeitsplatz gewechselt, dabei vielleicht einen alten Spind aus- und einen neuen eingeräumt, alte Schubfächer und Ordner aussortiert und geleert, um gleich darauf wieder einen Platz in Beschlag zu nehmen. Nicht zu vergessen, wie viele Dreiräder, Roller, Fahrräder, Mofas und schließlich Autos Sie schon begleitet haben. Hinzu kommen Computer, Elektrogeräte, Unmengen von Zeitungen und Zeitschriften und noch vieles mehr.
    Diese Liste ließe sich noch um vieles ergänzen, aber dies soll ja keine Abhandlung über unser seltsames Konsumverhalten werden. Es geht mir nur darum, deutlich zu machen, wie viele kleine und große Dinge schon in unserem Leben waren, die wir eine Zeitlang dringend gebraucht und viel benutzt haben, bis sie schließlich kaputtgingen, wir ihnen entwachsen sind oder ihrer überdrüssig wurden. Wir erinnern uns nur noch selten daran und staunen bei alten Fotos manchmal über Dinge, von denen wir gar nicht mehr wussten, dass sie uns mal gehörten.
    Was wäre wohl, wenn Sie alle diese alten Dinge sorgsam aufbewahrt hätten, egal wie kaputt oder unbrauchbar sie waren? Wahrscheinlich könnten Sie inzwischen einen eigenen Altpapierhandel sowie einen Secondhand-Laden aufmachen und Ihr Zuhause wäre randvoll zugestellt. Alle diese ausgedienten Sachen hätten Sie nun immerzu vor Augen.
    Der Berg an Sperrmüll würde immer größer und größer werden und Ihnen nach und nach den Raum nehmen, es sich in den eigenen vier Wänden gemütlich zu machen. Der muffige Geruch von alten Sachen und Unrat wäre allgegenwärtig. Auch könnten Sie sich an schönen neuen Geschenken gar nicht mehr erfreuen, weil sie in dem Riesendurcheinander einfach verschwinden würden. Nicht mal ein frischer Blumenstrauß hätte die Chance, seine Wirkung zu entfalten.
    Schließlich würden Sie sich selbst nichts Neues mehr anschaffen, weil einfach kein Platz mehr frei wäre und Sie Ihr Gerümpel zu erdrücken drohte. Weil Sie immer mehr das Gefühl hätten zu ersticken, könnten Sie sich zu Hause überhaupt nicht mehr entspannen und würden am liebsten Reißaus nehmen. Aber wohin? Sie haben ja nur diese Bleibe und würden es nur schwer übers Herz bringen, Ihre ein Leben lang angesammelten Schätze aufzugeben …
    Frische Luft im Oberstübchen
    Ist Ihnen bei dieser Vorstellung etwas mulmig geworden? Können Sie nachfühlen, wie erdrückt und unwohl man sich in solch einer Rumpelkammer fühlen muss? Wenn wir nun im Vergleich unsere Gedankenwelt als unser mentales Zuhause betrachten, sollten wir auch hier mal genau hinschauen, welche Unmengen von Müll wir dort gelagert haben – uralter, unnützer Kram, der in Zeiträume gehört, als wir noch ein völlig anderer Mensch und in komplett anderen Lebensumständen waren. Genauso wenig, wie wir heute bereit wären, alte, viel zu kleine und unmodische Kleidung zu tragen, sollten wir es auch nicht mehr für adäquat halten, uns mit ausgedientem Gedankengut zu beschäftigen und zu identifizieren. Denn mit jedem überflüssigen Zurückdenken fühlen wir uns wieder aufs Neue schutzlos, verletzt und ausgeliefert.
    Aber diese Zeiten liegen hinter uns. Wir sollten uns nicht mehr gestatten, durch ständiges Rückwärtsschauen uns den Mut, die Kraft und die Lebensfreude für den heutigen Tag zu nehmen. Schließen Sie Frieden mit dem, was war. Entrümpeln Sie rigoros Ihren gedanklichen Sperrmüll und schaffen Sie in
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