Rezepte Gegen Liebeskummer

erfahren, wie Richard Gere und Julia Roberts ihre Standesunterschiede in Pretty Woman in der Realität meisterten; oder wie Meg Ryan in Schlaflos in Seattle als Patchwork-Familie mit Tom Hanks auf Dauer harmonierte; oder ob Kevin Costner in Message in a Bottle frei genug für die zarten Bande zu Robin Wright Penn gewesen wäre, wenn ihn nicht zuvor ein Sturm dahingerafft hätte; oder wie Hugh Grant nach dem Liebesfinale in Notting Hill mit der Berühmtheit seiner Filmfreundin Julia Roberts zurechtgekommen ist; oder ob Meryl Streep ihren Robert Redford in Jenseits von Afrika nur so entsagungsvoll liebte, weil sie ihn so selten zu Gesicht bekam; oder, oder, oder …
    Kindheitserfahrungen und gute Vorsätze
    Ach ja, es gibt viele ungeklärte Fragen zu diesen fiktiven Schicksalen … Doch für unser persönliches Liebesglück ist unsere eigene Geschichte ohnehin wesentlich wichtiger als die Storys aus Hollywoods Traumwelt.
    Sicherlich ist es das Erleben des elterlichen Mit- bzw. Nebeneinander, das unser Beziehungsleben am meisten prägt. Bestimmt können auch Sie sich an ein paar Situationen aus Ihrer Kindheit erinnern, in denen Sie sich sagten: »Nie, nie, niemals will ich später so werden! Ich werde das gaaanz anders machen!« Doch da wir diese Vorsätze damals noch sehr unreflektiert fassten, passiert uns dann später genau das, was so typisch für uns Menschlein ist: Entweder vergisst man sie wieder und ertappt sich im Erwachsenenleben plötzlich erschrocken bei einem »Oh Gott, ich bin ja genau wie meine Mutter / mein Vater!«; oder wir stürmen so vehement in die entgegengesetzte Richtung, dass auch hier das Ergebnis alles andere als zufriedenstellend ist.
    Wer zu Hause beispielsweise mit einem ständigen Mangelgefühl, großen Streitereien ums Geld und extremer Sparsamkeit konfrontiert wurde, ertappt sich dann vielleicht selbst dabei, wie er mit seinem Partner lautstark um den Inhalt des Einkaufswagens streitet. Oder er richtet seine Aufmerksamkeit so sehr auf das Verdienen vom großen Geld, dass dadurch viele andere schöne Dinge des Lebens zu kurz kommen. Vielleicht empfindet man auch aufgrund der unangenehmen Kindheitserfahrungen später alle Geldthemen als lästig und überflüssig; spricht sich frei von der Verantwortung, mit dem zurechtzukommen, was da ist, kauft nach Lust und Laune ein und sitzt eines Tages in der Schuldenfalle. Dieses Beispiel lässt sich auf so gut wie alle Themen übertragen, die immer wieder dazu führen, dass Partnerschaften scheitern bzw. gar nicht erst zustande kommen.
    Egal wo es hakt, es wäre doch viel angenehmer und hilfreicher, wenn wir schon vor dem Ausrutschen erkennen, welche »emotionalen Bananenschalen« auf uns lauern und wie wir sie beseitigen können. Dazu können die Notfall- und Langzeit-Rezepte in diesem Buch einiges beitragen. Auch wenn Sie jetzt vielleicht abwinken und denken: »Sinnlos, hab mir darüber schon so viele Gedanken gemacht! Dagegen komme ich einfach nicht an …«, lade ich Sie trotzdem ein, sich zumindest spielerisch auf einen neuen Versuch einzulassen. Denn egal wie enttäuscht, empört oder verletzt wir noch nach vielen Jahren über einige unserer Kindheitserlebnisse sein mögen: Wir dürfen davon ausgehen, dass unsere Eltern immer nur das weitergeben konnten, wozu sie aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen in der Lage waren. Allein dieser Blickwinkel wird vieles erleichtern.
    Und da es, zumindest oberflächlich betrachtet, ja nur ein Spiel ist, können Sie dabei ganz keck nach dem Pippi-Langstrumpf-Motto »Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt!« verfahren. Lassen Sie sich einfach überraschen.
    Starten Sie das folgende Langzeit-Rezept für sich allein im stillen Kämmerlein – Sie haben nichts zu verlieren. Nur eine Bitte: Wenn Sie mittendrin keine Lust mehr zum Weitermachen verspüren, unterbrechen Sie einfach, räumen alle dazugehörigen Utensilien in eine Schachtel und machen Sie weiter, wenn Sie sich wieder bereit und fähig dazu fühlen. Doch warten Sie damit nach Möglichkeit nicht länger als ein paar Tage.
    Bei meinen vielen Versuchen, Beziehungsstolpersteine aus dem Weg zu räumen, fand ich ein Zitat sehr tröstlich, das Thomas Alva Edison, dem Erfinder der Glühbirne, zugeschrieben wird. Auch wenn die Tage seiner revolutionären Erfindung inzwischen gezählt sind: Seine weise Erkenntnis ist zeitlos: »Die meisten Misserfolge kommen kurz vor dem Ziel.« Der Mann wusste, wovon er sprach. Er testete über 6000 verschiedene Glühfäden,