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Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Sonderband 002 - Saint Domina
Autoren: Dirk van den Boom (Hrsg.)
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dich dann unnötig aufregen?« Sanft ließ sie ihre Hände tiefer gleiten. »Klar, der Schaden, den wir verursachen, hält sich in Grenzen, aber wir stören damit die Pläne der Person, die dir, mir, den anderen und wer weiß wie vielen alle diese Grausamkeiten und Schlimmeres angetan hat. Wir sind nichts anderes als Hornissen, die ab und zu stechen, Schmerzen verursachen und den Kerl dadurch vielleicht zu einem Fehler verleiten, der ihm eines Tages den Kopf kostet. Irgendwann geht er bestimmt zu weit, und dann kann niemand mehr die schützende Hand über ihn halten und seine Verbrechen unter einem dicken, roten Teppich verbergen.«
    »Du bist eine hoffnungslose Optimistin, Dom. Wir werden nie an ihn herankommen. Diese Typen finden immer einen Schlupfwinkel oder jemanden, der für sie den Sündenbock spielen muss...«
    »Möglich, aber vielleicht können wir anderen ein ähnliches Schicksal ersparen. Mir ist überdies bekannt, dass wir nicht die einzigen Hornissen sind. Und vergiss nicht, du würdest jetzt nicht hier sein, wenn ich diese kleinen ... Aktionen für sinnlos halten würde.«
    Die schlanken Finger hatten ihr Ziel gefunden, und Shins schlechte Laune verflog. »Du hast Recht... Wie immer.« Er nahm Saint Domina in die Arme und zog sie hinab zu sich auf den weichen Teppich. »Habe ich dir schon einmal gesagt, wie scharf du in diesem Zeug ausschaust? Am liebsten würde ich dich in eine Nonnentracht stecken, wenn du mit diesen Kerlen sprichst. Nur ich will dich so sehen.«
    Saint Domina lachte. »Das wäre aber höchst geschäftsschädigend, denn keiner unserer Kunden kommt zum Beten. Oder möchtest du beten, wenn ich jetzt…«
    Shin schnappte nach Luft, und das einzige Gebet, das er jetzt im Sinn hatte, war, dass sie nicht aufhören möge, selbst wenn das Schiff in diesem Moment explodierte.
     

     
    »Sonja! Sonja!«
    Roderick Sentenza, Jovian Anande und Sonja DiMersi erstarrten, als eine tiefe Stimme ertönte. Bevor einer der Drei reagieren konnte, wirbelte etwas Weißes, das nach einem extrem teuren Parfum duftete, in die Schleuse und umarmte die verblüffte Ingenieurin. Dabei wurde der schlanke, junge Mann, den sie an einer Leine führte, beinahe umgerissen.
    »Es ist bald vier Jahre her, nicht wahr? Wie schön, Sie nach so langer Zeit wieder zu sehen, Kindchen! Gut schauen Sie aus. Die neue Frisur steht Ihnen hervorragend. Und wen haben Sie alles mitgebracht? Wir müssen uns später unbedingt unterhalten...«
    Sentenza starrte die Frau an, die den Chief wieder frei gab und ihre Augen abwägend über ihn und Anande gleiten ließ. Anandes Unterkiefer war heruntergeklappt, was ihn recht dümmlich wirken ließ. Dies veranlasste Sentenza, seinen eigenen Mund zu schließen; vermutlich hatte er eben auch keine sonderlich intelligente Miene gemacht.
    Die blauen Augen waren wachsam und straften das oberflächliche Geplapper Lügen. Zweifellos war die Unbekannte mehr als nur eine Edelkurtisane: entweder eine hochrangige Mitarbeiterin oder die Chefin höchstpersönlich. Der gute Ruf des Saint Domina , des fliegenden Bordells, belegte, dass die Besitzerin eine äußerst kluge und raffinierte Geschäftsfrau war.
    Sentenza hatte die Akten studiert, während die Ikarus , dem Notruf folgend, die aktuelle Position des Schiffes ansteuerte. Die Akte war makellos, falls man diesen Ausdruck auf ein Bordell anwenden wollte. Niemals waren Beschwerden laut geworden, dass ein Kunde sich mit einer Krankheit infiziert hatte, dass die Angestellten misshandelt oder wider Willen festgehalten wurden, dass illegale Drogen verkauft wurden oder jemand zu Schaden gekommen war. Allein zwei natürliche Todesfälle waren belegt: beides Herzinfarkte, beides Besucher im vorgerückten Alter, beide mit einem Lächeln auf den faltigen Lippen ins Jenseits gegangen... Kein Vergleich zu dem Sündenbabel Elysium - aber ein Bordell war ein Bordell, und Sentenza verabscheute diesen Pfuhl der Unmoral und all jene Personen, die die Not anderer ausnutzten, um sie auf diese Weise für sich arbeiten zu lassen, oder mit dem Versprechen größter Freuden so manchen vom Pfade der Tugend auf Abwege lockten, um ihm auch noch den letzten Cred und die Unterhose zu nehmen. Aber es stand ihm nicht zu, über diese Leute zu richten. Er hatte einen Auftrag, und diesen würde er erfüllen.
    Sentenza bemühte sich, sich auf das aparte Gesicht der hoch gewachsenen Frau zu konzentrieren und nicht auf all das, was etwas tiefer in aller Üppigkeit wogte.
    »Das ist Saint
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