Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Zentralrechners unterliegen, weil der Verfall zu weit fortgeschritten ist«, sagte nun Sudeka nachdenklich.
    »Sie haben da Zugriff?«
    Sudeka sah Sentenza an. »Als Sudeka Provost sich in den Hauptrechner … assimilieren ließ, wurden allerlei Sicherheitsprotokolle generiert, unter anderem ein Leitprogramm für den Fall, dass sich Rekruten aus der Kontrolle lösen konnten und der Hilfe bedurften. Es gab hier sehr bald eine Population …«
    »… von Lebewesen, die vom Virus nicht mehr infiziert werden konnten«, sprach nun wieder Anande. Er hatte sich, nachdem er nur noch Janet Cortez auf dem Rettungskreuzer zurückgelassen hatte, schnell in die taktischen Planungen mit eingebracht. »Die Schlechtgelaunten!«
    »Sie nennen sich hier die Freien und die Wilden«, informierte ihn Sudeka. »Und sie kennen das Leitprogramm. Es wird als die Stimme bezeichnet. Dafür liegt seit Jahrhunderten autonome Rechenkapazität bereit.«
    »Ich bin verwirrt«, murmelte Darius. »Das ist ja alles ganz interessant, aber wie passt es zusammen?«
    »Wenn wir die externen Rechenkapazitäten nutzen können, um zumindest teilweise die Kontrolle über Subsysteme des Zentralrechners zu erhalten, sind dafür verschiedene Aktivitäten erforderlich. Die KI der Ikarus könnte mit einem wohldosierten Cyberangriff die möglichen Defensivaktionen des Zentralrechners oder des Outsiderschiffes konterkarieren, und die Immunen auf dieser Welt könnten für uns einen der Rechnerknotenpunkte in der Stadt physisch unter Kontrolle bekommen und die Zuleitungen reparieren, wodurch wir eine geeignete Ausgangsposition hätten. Mit unserer Hilfe natürlich«, erklärte Sudeka mit nachdenklichem Gesichtsausdruck.
    »Warum zerstört Botero die Ikarus nicht einfach?«, fragte Weenderveen. »Das wäre doch eine logische Reaktion und würde uns außerdem ordentlich demoralisieren.«
    »Er will das Schiff«, sagte Sentenza. »Die Infrastruktur, die ihm zur Verfügung steht, ist verrottet. Er benötigt mehr Beweglichkeit, und er benötigt moderne Technologie. Die Ikarus kommt ihm da gerade recht. Er wird sie nur zerstören wollen, wenn es sich absolut nicht vermeiden lässt, und im Zweifel ist der Kollateralschaden so erheblich, dass er sich mehrfach dabei Schaden zufügen würde. Nein, Botero ist wahnsinnig, aber er ist nicht dumm. Die Ikarus ist eine wertvolle Ressource. Er will sie sich unter den Nagel reißen, daran besteht für mich gar kein Zweifel.«
    »Überall wird gebaut. Wenn Botero wirklich den Zentralrechner beherrscht und die Verbindungen zu einigen der Welten des alten Imperiums noch funktionieren, wird er überall aufrüsten lassen. Der Empfang auf dieser Welt hat das bereits gezeigt. Er hat es gar nicht so eilig«, sagte Sudeka. »Er kann warten, solange er uns unter Kontrolle hält.«
    »So tickt Botero nicht«, widersprach Sonja. Sie biss sich auf die Unterlippe. Seit sie wusste, dass sie es mit dem derangierten Unsterblichen zu tun hatten, musste sie sich immer wieder an ihre Erlebnisse auf Seer’Tak-City erinnern – und ihre glücklicherweise nur kurze Gefangenschaft in Händen des Kronprinzen Joran und seines willigen Gefolgsmannes Noël Botero.
    Sentenza legte ihr eine Hand auf den Unterarm. Er wusste genau, was in seiner Frau vorging. Und er nickte bestätigend.
    »Botero ist wahnsinnig und impulsiv. Hochintelligent zwar, aber ein Opfer seiner selbst. Er ist nicht vorauszuberechnen, und er kann irrational handeln, rücksichtslos, völlig unvorhersehbar. Und er hasst mich … und alle anderen hier. Wir sind seine Nemesis, immer und immer wieder.«
    »Dies ist unsere dritte Begegnung«, murmelte Sonja gedankenverloren. »Ich bete darum, dass es unsere letzte sein wird.«
    »Haben wir einen Plan?«, kam An’ta wieder zur Sache.
    Sentenza schüttelte den Kopf. »Nein, aber wir machen uns jetzt einen.« Er sah Sudeka an. »Einen Plan ohne einkalkulierte Verluste an wehrlosen Opfern.«
    Sie blinzelte nicht einmal.
    »War es damals im Raumcorps auch so?«, fragte Sentenza. »Entscheidungen treffen und Opfer einkalkulieren?«
    Sudeka legte den Kopf zur Seite, als müsse sie über seine Worte nachdenken.
    Letztlich hatte sie sich in eine Person hineinzuversetzen, die sie einst gewesen war – oder eben auch nicht. Es half allerdings, dass sie über sämtliche Erinnerungen der echten Sudeka verfügte.
    »Oh ja. Und ich bin eines dieser Opfer gewesen«, antwortete sie.
    »Wir haben nie so richtig erfahren, was damals genau passiert ist, als Ihr
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher