Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 050 - Vince
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Original verschwand.«
    Sudeka machte eine abfällige Handbewegung.
    »Es gab einen Putsch. Einer meiner Mitdirektoren, ein Mann namens Rybakow, plante, mich abzuwählen. Als er die notwendige Mehrheit nicht bekam, wollte er mich erschießen. Es gelang ihm nicht. Ich entkam und verschwand auf einem Planeten, auf dem ein altes Kallia-Explorationsschiff abgestürzt war. Eine Biofabrik, die geeignete Saatgründe für den Rekrutierungsvirus gesucht hat. Von ihr wurde ich entführt und hierher gebracht.«
    »Rybakow?«, echote An’ta. »Er hat nach meinen Kenntnissen nach Ihnen tatsächlich das Raumcorps für 15 Jahre geleitet. Er gilt als sehr dynamischer und erfolgreicher Direktor.«
    Sudeka zuckte mit den Achseln. »Das muss ja nicht im Widerspruch zu der Tatsache stehen, dass er ein mordgeiles Arschloch gewesen ist. Ich glaube auch, dass er nicht allein gehandelt hat und jemand im Hintergrund die Fäden zog. Aber das ist jetzt, glaube ich, schon mehr als 250 Jahre her, oder?«
    »So in etwa.«
    »Dann sind alle tot.«
    Sudeka stellte dies ohne jeden Triumph in der Stimme fest.
    »Was ist aus der Original-Sudeka geworden?«, hakte Sentenza nach.
    »Ich weiß es nicht. Meine letzte implantierte Erinnerung sagt mir, dass sie Selbstmord begehen wollte. Das Virus hatte sie bereits weitgehend unter Kontrolle. Sie wollte nicht als getreue Dienerin der Kallia enden. Andererseits weiß ich nicht, ob sie noch die Kraft gefunden hat, die Absicht in die Tat umzusetzen. Es kann gut sein, dass sie der Macht des Virus am Ende unterlag und sich eingeordnet hat. Dann wird sie ein friedliches Leben geführt haben, dessen bin ich mir sicher .«
    Sentenza wusste nicht, wie er in diesem Falle gehandelt hätte.
    »Immerhin zeigt Ihre Existenz, dass sie eine sehr vorausschauende Frau gewesen ist«, meinte er schließlich.
    Sudeka sah ihn an, und man erkannte nicht, ob sie das als Lob oder eher als die Bestätigung eines Fluchs sah, der zu ihrer Existenz geführt hatte.
    »Wollen wir jetzt Botero besiegen und den Bann der Kallia brechen?«, fragte sie schließlich. Offensichtlich war sie nicht daran interessiert, diese spezielle Diskussion ihrer selbst noch länger fortzusetzen.
    »Ich möchte wirklich mehr über die Zeit des Raumcorps damals wissen«, meinte Thorpa noch etwas zögerlich. Sudeka zuckte mit den Achseln.
    »Es waren wilde Zeiten.«
    Sie seufzte.
    »Und es hat sich offenbar nichts geändert.«

     
    »Ah, sehr gut. Vince, schau dir das an!«
    Das Geschöpf kam vorsichtig näher und schaute verständnislos auf die seltsamen Symbole, die sich auf dem Monitor abzeichneten.
    »Zahlreiche Kasernenwelten sowie Werftplaneten haben meine Befehle bestätigt. Überall gibt es Engpässe und Probleme, aber überall gibt es auch noch irgendetwas.« Botero grinste fröhlich. »Ein Schlachtschiff hier, eine transportfähige Kompanie da, das läppert sich. Ich habe den Befehl gegeben, alles zur Zentralwelt zu schaffen, was beweglich und einsatzbereit ist. Es geht voran, Vince! Einige wenige Wochen und ich werde hier eine erste veritable Flotte versammelt haben. Dann kann auch das Raumcorps kommen oder sonst wer – ich bin bereit. Nur noch wenige Wochen, Vince! Es wird eine glorreiche Zukunft sein, eine wunderbare Zeit der Expansion, des Sieges, des Triumphs!«
    »Ja, Herr.«
    »Und du bist Zeuge bei alledem, direkt an meiner Seite, als mein Vertrauter sozusagen! Freut dich das nicht?«
    »Sehr, Herr.«
    Botero sah Vince mit zweifelndem Gesichtsausdruck an.
    »Dir fehlt es an etwas Enthusiasmus, Vince. Ich hätte ein wenig mehr Begeisterung erwartet, mein Freund. Warte mal …«
    Vince hob abwehrend die Arme. »Nein, Herr, bitte, ich bin wirklich sehr –«
    Seine Aussage versank in einem schmerzerfüllten Gurgeln. Zuckend brach der Körper von Boteros Geschöpf zusammen, erfüllt von Schmerzen, direkt in den dafür zuständigen Sektionen seines Gehirns aktiviert. Botero hielt eine winzige Box in Händen, eine Fernsteuerung, die er mit kindlicher Freude anstrahlte. Er justierte etwas an einer Einstellung, ohne den in Agonie zitternden Leib auf dem Boden vor ihm weiter zu beachten.
    »Funktioniert ganz gut … Mal sehen, der Intensitätsregler hat letztes Mal Probleme bereitet …«
    Der Körper von Vince spannte sich spasmisch an, und dem Geschöpf entrang sich ein gequälter Schrei, die Augen flehentlich auf seinen Meister gerichtet. Botero nahm den Blick nicht einmal wahr. Er fummelte an der Bedienung herum, um sie für seine Zwecke zu
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher