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Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 037 - Nemesis
Autoren: Dirk van den Boom
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mir nicht im Weg, wenn es darum geht, Joran zu beseitigen. Ich weiß, dass
ich normalerweise niemand bin, der unnötige Gewalt befürwortet. Joran
aber ist ein Fluch, der seit viel zu langer Zeit über mir hängt, und
ich werde mögliche Verhandlungen über seine Aufgabe nur bis zu einem
gewissen Grad akzeptieren. Er wird natürlich versuchen, auf Zeit zu spielen,
aber ich habe keine Lust mehr darauf. Dieses Kapitel muss abgeschlossen werden,
und ich werde es abschließen. Ihre Hilfe benötige ich dabei, doch
wenn es an der Zeit ist ...«
    »Eindeutiger Befehl, ja? Lautet der nicht, ihn lebend festzusetzen?«
    An'tas maliziöses Lächeln war unerträglich und testete Sentenzas
Selbstbeherrschung erneut. Doch bevor er etwas entgegnen konnte, hob die Grey
die Hände in einer Geste, die man als Friedensangebot werten konnte.
    »Ich bin vielleicht zu weit gegangen, Captain, entschuldigen Sie. Ich werde
Ihren Befehl nach bestem Wissen und Gewissen ausführen, das sichere ich
ausdrücklich zu. Doch eines sage ich auch ganz klar: Ich werde nicht zulassen,
dass Sie Ihr Leben aufs Spiel setzen und unnötige Risiken eingehen, nur
um eine persönliche Vendetta auszufechten. Wenn ich Joran im Visier habe
und Sie nicht in der Lage sind, ihn zu erledigen, dann werde ich das tun.«
    »Sagt wer?«
    »Das sagt im Zweifel der Rat der Grey.«
    »Sie sind Captain des Raumcorps.«
    An'ta nickte.
    »Ich bin eine Grey. Sie haben Ihre Vendetta, ich habe meinen Auftrag, manifestiert
in einem dafür geschaffenen Körper. Erwarten Sie von mir, dass ich
aus meiner Haut fahre?«
    Sentenza schüttelte angesichts des entwaffnenden Arguments den Kopf.
    »Nein. Ich gehe jetzt und mache mich bereit. Sonja übernimmt die Ikarus .
Trooid wird uns noch begleiten, ebenso Anande. Den Rest des Trupps machen die
Schluttnicks aus.«
    »Ich werde mich mit den Schluttnicks vertraut machen! Denken Sie daran,
dass ich eine Atmosphäre brauche, um meine speziellen Fähigkeiten
einsetzen zu können. Wir sollten daher von unserer Seite her recht schnell
Bereiche ohne Druck wieder herstellen, damit die Outsider eine böse Überraschung
erleben werden.«
    »Es ist alles vorbereitet«, bestätigte Sentenza. »Eine Frage
hätte ich dann aber noch, An'ta.«
    »Ja?«
    »Was wird geschehen, wenn all dies ein Ende genommen hat?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Wenn wir die letzten Outsider vernichtet haben. Wenn diese ganze Geschichte
vorbei ist. Was werden Sie tun?«
    »Ich habe noch Schulden beim Raumcorps.«
    Sentenza schüttelte den Kopf.
    »Nach allem, was Sie geleistet haben, um diese Galaxis inklusive des Raumcorps
zu retten? Ich denke nicht, dass man auf der Rückzahlung länger bestehen
wird.«
    An'ta sah Sentenza überrascht an. Dieser Gedanke schien ihr noch gar nicht
gekommen zu sein. Sie dachte einen Moment nach, wirkte aber letztlich eher ratlos.
Oder unentschlossen.
    »Ich weiß es nicht, Captain. Aber ich erzähle Ihnen sicher nichts
Neues, wenn ich sage, dass ich nicht völlig Herrin meiner Entscheidungen
bin. Dieser Körper hier ...«
    Mehr zur Demonstration fuhren ihre Hände an ihren mächtigen Brüsten
entlang, was Sentenza für einen Moment ebenso mächtig ablenkte.
    »... wurde mir vom Rat der Grey gegeben. Ich bin ihm durchaus verpflichtet.«
    »Sie haben einen kleinen Loyalitätskonflikt vor sich.«
    Die Grey schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht.«
    »Ich möchte wirklich mal gerne mit Ihrem komischen Rat sprechen. Der
sollte mal seine Karten auf den Tisch legen.«
    »Wenn Sie sich auf den Weg machen, sagen Sie Bescheid, Captain. Ich würde
mich an diesem Gespräch gerne beteiligen.«
    Sentenza lächelte.
    »Wir treffen uns an der Schleuse.«
    Sie wandten sich voneinander ab.
    Es war wirklich alles gesagt.
     

 
2.
     
    Die mächtige Unser Heiliger Vater Oliver schwebte nahezu
gemächlich in das System von Sankt Salusa ein. Serbald, der Camerlengo
der Galaktischen Kirche und Führer der Kirchenopposition gegen den Erzprior
Decorian, saß neben Siridan Dante, der Kommandantin des Flaggschiffes
der Apostaten, und schaute gedankenverloren auf den Bildschirm. Sie kamen allein,
soweit man ein Schweres Trägerschiff, frisch von den Werften des Raumcorps
in Dienst gestellt, als ›allein‹ bezeichnen wollte. Doch Serbald hatte
darauf bestanden, dass kein weiteres Schiff seine Rückkehr ins Herz der
Kirche begleiten solle. Es ging um einen symbolischen Akt, ein
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