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Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 027 - Memento Mort
Autoren: Thomas Folgmann
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wolkenverhangenen Himmel noch dunkler gestalteten.

    Stille.
    Schwärze.
    Schwerelosigkeit.
    Das Gefühl einen gewaltigen Körper zu besitzen.
    Trotz der Schwerelosigkeit keine Möglichkeit, einzelne Glieder zu bewegen.
    Ein geistiges Räkeln, Strecken von nur vorgestellten Gliedmaßen in
den umgebenden Raum.
    Raum, der man selbst geworden ist.
    Schwer zu deutende Lichtblitze, das langsame Gewinnen eines Gespürs für
den Körper. Die Herstellung einer Verbindung. Das Wahrnehmen dessen was
der Raum war. Dessen, was außerhalb des Raums war. Der Möglichkeiten,
die der Raum bot.
    Er war das Schiff.
    »In gewissem Sinne bist du das, Jason Knight.«
    »Shanti-21?«
    »Zu deinen Diensten. Ich bin Teil des Schiffs und werde somit auch Teil
deines Selbst. Zumindest so lange du dieses Schiff führen willst. Ich weiß,
dass du eventuell Probleme mit einer Wesenheit haben wirst, die sich mit dir
das Schiff teilt. Die auch das Schiff ist.«
    »Ich weiß es nicht. Es ist zu neu, zu ungewohnt für mich. Zudem
fühle ich mich ungewohnt ruhig. An sich bin ich auf neuen Schiffen eher
nervös, versuche alles aufzunehmen, was wichtig für mich ist. Und
ich bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll, mich mit meinem Schiff
zu unterhalten.«
    »Nimm es als Zeitvertreib, Jason.«
    »Shilla?«
    »Wenn es dir Recht ist.«
    »Natürlich. Ich fühle mich so ruhig, nahezu schläfrig ...«
    »So was wie ein Begrüßungscocktail von Shanti-21, schätze
ich. Es ist für euch beide einfacher, wenn du diese Art ein Schiff zu führen,
in Ruhe kennen lernst.«
    »Ich bin zu ruhig, um mich darüber aufzuregen. Aber meine Zustimmung
dazu ist eher gering.«
    »Tut mir Leid, Jason Knight. Standardprozedur. Selbst für Tomakk war
das eine vorgeschriebene und immer wieder durchgeführte Anwendung. Wie
Shilla schon bemerkte, es ist auch für mich einfacher, mich auf dich einzustellen.
Sieh es also als Gefallen für mich.«
    »Wird es immer so sein?«
    »?«
    »Wirst du immer von dir aus Prozeduren durchführen? Ohne mein Wissen,
ohne meine Zustimmung?«
    »Nein. Vielleicht fällt es dir einfacher, mich als zusätzliches
Crew-Mitglied zu sehen und so mit mir zu kommunizieren und besonders mit mir
zu arbeiten. Ich bin ein zwar künstliches geschaffenes, aber nichts desto
trotz eigenes Lebewesen mit einem ... eigentlich mit mehr als einem Bewusstsein.
Du solltest das nicht vergessen.«
    »Schätze, das dürfte mir schwer fallen. Benötigen wir eigentlich
diesen direkten Kontakt für jede Aktion von dir?«
    »Wenn wir aufeinander eingestellt sind, wird das nicht mehr notwendig sein.
Ich kann über diesen direkten Kontakt schneller umsetzen, was du verlangst.
Einfache Flugbewegungen und Manöver sind aber auch per Zuruf möglich.
Wie gesagt, du kannst mich als Art Steuermann sehen, der – ich muss es
wiederholen: mit eigenem Bewusstsein – auf das reagiert, was du ihm vorgibst.«
    »Ich habe Probleme mit dem Sehen. Ich glaube zwar, das Schiff als Ganzes
zu fühlen, bin aber irgendwie von der Außenwelt abgeschottet.«
    »Dazu musst du mir noch etwas Zeit lassen. Die Synapsenanpassung erfordert
einen ungleich größeren Aufwand, als das einfache Emotionsspektrum.
Zudem befinden wir uns in einem Hangar weiter unter der Oberfläche von
Gelno-P und bis zum Start ...«
    »P? Befand sich die Station nicht auf Gelno-T?«
    »Das ist korrekt. Allerdings wurden auch die anderen Monde des Eisriesen
angepasst und dienten für verschiedene Zwecke. So befindet sich die Schiffsentwicklung
mit ihren Hangars auf Gelno-P. Ihr habt vorhin eine Art Minitatur-Molekularprojektor
durchschritten und seid nun auf dem von Gelno-T am weitesten entfernten Mond
des Planeten. Was insbesondere deswegen vorteilhaft ist, da Gelno-T in Kürze
nicht mehr existieren wird.«
    »Wie war das?« Sowohl Shilla als auch Jason stellten die Frage und
als hätte Shanti-21 nur darauf gewartet, erfolgte sogleich die Antwort.
    »Shanti-26 hat, gemeinsam mit dem Restbewusstsein Nirats, ein fehlgeschlagenes
Experiment mit einem mittelgroßen Molekularprojektor nachgestellt. Dabei
wird es zu einer direkten Übertragung von Planetenströmen in den Projektor
kommen, wodurch dieser für einen kurzen Moment ein Teil des Planeten wird.
Er übt dadurch die Anziehungskraft aus, die auch der Planet in der gleichen
Entfernung hätte. Das Risiko dabei ist nur, die Projektion nur für
die Zeit offen zu halten, die benötigt wird,
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