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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa
Autoren: Dirk van den Boom
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Herzens zum Einsatz und baute dafür einen selbstmörderischen Lockvogel
auf. Die letzte Flotte des Imperiums, ergänzt um Einheiten verbündeter
Sternenstaaten, stellte sich in einem Randbezirk der Galaxis zur Schlacht, einem
Bezirk, der heute weit im Outback liegt, damals jedoch eines der wenigen verbliebenen
industriellen Zentren war. Die Outsider griffen zu und massierten ihre eigenen
Streitkräfte, um dieses letzte Aufgebot – und um nichts anderes handelte
es sich – anzugreifen.«
    »Sagen Sie's nicht«, murmelte Sentenza tonlos. »Als der Feind
versammelt war, wurde die Bombe gezündet und riss nicht nur die Outsider,
sondern auch die Flotte der Verbündeten ins Verderben.«
    »Exakt. Ein Massenselbstmord, wenn Sie so wollen. Aber es musste einfach
echt aussehen – es musste echt sein. Die Hyperbombe zerstörte alles
im Umkreis von vier Lichtjahren – beide Flotten, Planeten, eine Sonne.
Das war das Ende des Krieges. Die verbliebenen, versprengten Outsider-Einheiten
kehrten panikartig zurück, die Sonnentore wurden deaktiviert, da die Outsider
befürchteten, man würde die Bombe ins Nexoversum – das Herrschaftsgebiet
des Angreifers – schicken. Dabei gab es niemanden, der noch dazu in der
Lage war, denn der verheerende Nebeneffekt der Bombe trat schlagartig ein.«
    »Die Große Stille!«
    Serbald nickte.
    »Die Große Stille. Für fast vierhundert Jahre war jegliche auf
Hypertechnik basierende Technologie nicht mehr funktionabel. Von einem Augenblick
zum anderen war das Rückgrat der galaktischen Zivilisation gebrochen. Der
hohe technologische Fortschritt kehrte sich gegen das Zweite Imperium. Kommunikation,
Energieerzeugung, Reisen, Handel – alles basierte auf der Nutzung des Hyperraums
oder der Hyperenergie, und das seit langer Zeit. Es gab so gut wie keine Substitute,
und trotz der Warnungen Horkirs hatte man auch keine geschaffen. Der vollständige
zivilisatorische Zusammenbruch war die Folge. Zahllose Welten versanken in Unruhen,
Krankheiten breiteten sich aus, viele Systeme wurden vergessen, jeder war allein
auf sich gestellt. Gespeichertes Wissen wurde mit einem Schlag vernichtet. Eine
lange, dunkle Nacht brach an. Sie wissen, dass wir erst vor wenigen hundert
Jahren wieder allmählich aus dieser erwacht sind.«
    »Die Kirche scheint jedoch so einiges von sich selbst bewahrt zu haben«,
kommentierte Sentenza mit einem Unterton, der wohl Kritik enthielt.
    »Ja, einiges, nicht alles. Die Kirchenführung hatte auf Horkir gehört
und die letzten eigenen Ressourcen auf Sankt Salusa zum Schutz der hiesigen
Einrichtungen eingesetzt. Der totale Zusammenbruch betraf natürlich auch
das Gefüge der Kirche, aber ... nicht überraschend wurde die Hypertechnologie
auf Sankt Salusa wieder entdeckt. Ja, und einiges an historischem Wissen wurde
erhalten, unter anderem das, was ich Ihnen hier mitgeteilt habe.«
    »Aber nicht alles.«
    »Nein.« Serbald wirkte betrübt. »Bei weitem nicht alles.«
    Wieder herrschte einen Augenblick Stille.
    »Gut«, raffte sich Sally schließlich auf, da sonst offenbar
niemand etwas sagen wollte. »Wir stehen vor der zweiten Invasion der Outsider
und sind in einer denkbar schlechten Position. Der Commonwealth ist nicht nur
alles andere als einig, der größte Sternenstaat ist sogar durch den
Kronprinz ein indirekter Verbündeter des Feindes. Dazu kommt, dass unsere
technologische Basis, wenn ich Sie richtig verstanden habe, deutlich kleiner
ist als die des Zweiten Imperiums. Hört sich für mich wie die Rezeptur
einer umfassenden Niederlage an.«
    Serbald nickte bekümmert. »Ich kann Ihnen nicht widersprechen, Direktorin.«
    »Andererseits wissen wir jetzt exakt, was wir zu tun haben«, erklärte
Sally bestimmt. Sie ignorierte die leicht verwunderten Blicke ihrer Begleiter.
In nachdenklichem Ton fuhr sie fort: »Zwei Dinge stehen an erster Stelle.
Zum einen müssen wir das Multimperium auf die Seite der Outsider-Gegner
stellen und mit Hilfe des Kaisers eine Allianz schmieden. Das ist notwendig,
um Zeit zu gewinnen.«
    »Zeit? Wofür?«, fragte Thorpa.
    »Um die Hyperbombe neu zu entwickeln. Es muss doch irgendwo noch Aufzeichnungen
geben. Es bedarf einer systematischen Suche und des Einsatzes eines hochqualifizierten
Forscherteams. Wir dürfen nicht zögern!«
    Serbald nickte eifrig.
    »Ich stimme dem absolut zu. Aber zumindest in unseren Archiven haben sich
trotz aller
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