Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa
Autoren: Dirk van den Boom
Vom Netzwerk:
Eine fixe Idee, die beim Bau des Kerngebäudes während
des Ersten Imperiums entwickelt wurde. Durchschreiten wir eine Tür, versetzt
uns der Dimensionsfalter in den nächsten Raum. Man merkt davon nichts,
nur die Schwerkraft schwankt manchmal. Zurzeit befinden wir uns tatsächlich
in einem unterirdischen Gewölbe auf Mandax III.«
    »Das ist in der Konföderation Anitalle! Am anderen Ende des Commonwealth«,
rief Sentenza aus.
    »Hm ja, mag sein. Wenn man in diesem Monster lebt, verdrängt man das
ziemlich schnell. Die Räume des Tempels sind sehr versteckt, und man kann
sie im Regelfalle nicht verlassen. Wir wissen nicht einmal von allen Planeten
und Zielorten.«
    »Was ist ein Dimensionsfalter?«, beharrte Sally.
    Serbald zuckte mit den Schultern.
    »Keine Ahnung. Alte Technik. Niemand weiß, wie er funktioniert. Aber
wir wissen, wie er zu warten ist und kennen die Funktion der meisten Bedienungselemente.«
    »Und darauf verlassen Sie sich?«, fragte Sentenza.
    Noch einmal ein Achselzucken.
    »Ja nun. Die Maschine funktioniert seit rund 2300 Jahren tadellos.«
    Er grinste in Sentenzas Gesicht.
    »Wahrscheinlich ist noch nicht einmal die Garantie abgelaufen.«
    Ein Blick auf den Captain genügte, um zu sehen, dass der Scherz ins Leere
gegangen war. Serbald zuckte mit den Achseln.
    »Verzeihen Sie mir meine Anwandlungen. Ich neige dazu, gewisse seelische
Belastungen durch Flapsigkeit zu kompensieren. Nehmen Sie es mir nicht übel,
aber die letzten Wochen waren für mich eine Zeit voller ... Herausforderungen.«
    Nun stahl sich ein Lächeln auf Sentenzas Lippen.
    »Eminenz, ich nehme Ihnen nichts übel. Wenngleich ich sagen muss,
dass mir die Art und Weise, wie Sie uns Informationen zukommen lassen, zumindest
für überarbeitungswürdig halte. Doch lassen Sie uns zum Kernthema
kommen: die Outsider. Diese ganze Vorgeschichte ist interessant und sogar faszinierend,
aber was ich wirklich wissen möchte, haben Sie uns bisher vorenthalten.
Was geschah vor der Großen Stille? Es gab eine erste Invasion der Outsider.
Aber wie kam es dann zur Katastrophe?«
    Serbald schüttelte den Kopf, dann nahm er seinen Weg durch die Gänge
wieder auf. Notgedrungen folgten ihm seine Begleiter.
    »Es war gar keine Katastrophe, es war die Rettung. Gut, ich will es kurz
machen. Die erste Outsider-Invasion traf vor rund 680 Jahren auf das in seiner
Blüte stehende Zweite Imperium. Sie müssen sich das vorstellen: Dieses
Gebilde umfasste deutlich mehr als das, was derzeit unter dem Begriff ›Commonwealth‹
bekannt ist. Ein guter Teil des Outback gehörte dazu, insgesamt schätzungsweise
9000 besiedelte Welten, dazu müssen wir noch weitere 10000 unbesiedelte
Systeme dazu rechnen. Technologisch war man deutlich weiter als selbst die fortgeschrittensten
Sternenstaaten heute. Als die Outsider kamen – durch einige heimlich konstruierte
Sonnentore –, trafen sie nicht auf die zersplitterte und im Grunde rückständige
Staatenwelt wie heute. Ihr Gegner war ein geeintes, starkes Imperium mit einer
großen Militärmacht. Der Krieg dauerte einige Jahrzehnte und ...«
    Serbald hielt inne, als wolle er den Gedanken möglichst deutlich aussprechen
und müsse ihn erst sorgfältig vorformulieren.
    »... es gab in diesen Jahrzehnten nicht einen Moment, an dem das Imperium
Hoffnung auf den Sieg gehabt hätte.«
    Der Prior ließ auch diese Aussage erst etwas wirken, ehe er fortfuhr.
    »Tatsächlich wurde die Lage immer verzweifelter. Das war bis zu dem
Zeitpunkt, dass einer der genialsten Hyperphysiker jener Zeit – Dr. Tonbald
Horkir – im Rahmen seiner militärtechnologischen Forschungen mit einer
neuen Entwicklung an die Öffentlichkeit trat. Es war eine Erfindung, die
aus der Verzweiflung geboren war, eine Art rettender Strohhalm. Er nannte sie
die Hyperbombe. Die genauen technischen Details sind verloren gegangen, aber
ihre Wirkung ist noch recht gut beschrieben: Es war ein Gerät, dass die
Raum-Zeit-Struktur aufriss und ungebremst Energie aus dem Hyperraum in den Normalraum
fließen ließ. Räumlich begrenzt kommt es zu einem massiven
Ausbruch, der jede Materie in diesem Gebiet vernichtet. Die Nebenwirkungen waren
erheblich, und ich vermute, dass sie Horkir bekannt waren. Der Einsatz der Hyperbombe
wurde offenbar noch jahrelang heraus geschoben, bis die völlige militärische
Katastrophe nicht mehr zu verheimlichen war. Man entschloss sich also schweren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher