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Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 020 - Sankt Salusa
Autoren: Dirk van den Boom
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offiziell persönlich
treffen – auf Sankt Salusa, der Hauptwelt des Dritten Imperiums.«
    Decorian senkte den Kopf. Er wusste, dass er seine Seele dem Teufel verkauft
hatte.
    Und das schon vor langer, langer Zeit.

    Serbald hatte wieder mit dem gleichförmigen, aber doch nicht einschläfernd
wirkenden Monolog begonnen, mit dem er bereits die Vorführung im Saal untermalt
hatte. Doch diesmal führte er sie durch endlose Regalreihen, während
er seinen Begleitern erneut eine Lektion in galaktischer Geschichte gab.
    »Sie erinnern sich, an welchem Punkt ich geendet habe? Die Kissari'Iht
wurden von der Allianz der Ushu-Völker militärisch geschlagen und
verbannt. Natürlich hatte diese Verbannung rein symbolischen Wert, längst
hatte der Ushu-Samen überall im Universum, wo er auf fruchtbaren Boden
gefallen war, auch Frucht getragen. Es bestand die Gefahr, dass sich in anderen
Gegenden die Verbannten neu organisieren würden, doch das hat die Allianz
ganz bewusst in Kauf genommen. Der lange Krieg hatte alle geschwächt, und
was wir noch wissen, ist, dass die Allianz kurz nach der Abreise der alten Feinde
zerfiel, viele Mitglieder ihre Geschichte vergaßen und es dann sogar zu
Kriegen zwischen ihnen kam, jetzt, wo der gemeinsame Feind fort war. Diese Entwicklung
dürfte Sie nicht erstaunen.«
    »Bestimmt nicht«, dachte Sentenza, ohne diesen Gedanken jedoch auch
laut auszusprechen. Serbald blieb stehen, als müsse er nachdenken.
    »Die Siedlungsschiffe der Kissari'Iht reisten einige Tausend Jahre, ehe
die automatisierten Fahrzeuge die in Tiefschlaf gehaltenen Passagiere erweckten
und freiließen. Von unbändigem Hass gegen ihre Besieger getrieben,
entschlossen sie sich, die Vernichtung allen organischen Lebens im Weltall –
außer sich selbst natürlich – voranzutreiben und sich auf die
Suche nach der Allianz zu machen, um sich eines Tages an ihr zu rächen.
Da die Siedlungsschiffe sich selbst zerstört hatten, mussten die Kissari'Ith
bei Null anfangen. Trotzdem begannen sie recht rasch, ein kleines Imperium aufzubauen
und in die Fußstapfen ihrer Erschaffer zu treten, indem sie mit genetischen
Experimenten begannen. Diese wurden plötzlich sehr intensiv verfolgt, als
deutlich wurde, welches Geschenk die Allianz den Kissari'Ith hinterlassen hatte:
Während des Tiefschlafes wurde ihr genetischer Code geändert, der
bewirkte, dass das Volk nach drei Generationen fortpflanzungsunfähig wurde
und die genetische Struktur jenseits jeder Kopierbarkeit zerfiel. Das immer
mehr zusammenschrumpfende Volk der Kissari'Ith konzentrierte sich auf immer
raschere und waghalsigere Experimente, die in immer größeren Katastrophen
endeten. Tatsächlich waren sie ein sehr langlebiges Volk. Mit ihren Versuchen
an sich selbst beschleunigten sie jedoch ihren eigenen Untergang. Schließlich
gelang dem Forscher Numtath'Ath, einem der letzten wenigen hundert Kissari'Ith,
die zum Teil von marodierenden Horden ihrer eigenen, mörderischen Schöpfungen
ausgelöscht worden waren, die Entwicklung der Biodrohne A-27. Das einzige
Exemplar dieser Biodrohne überlebte die letzten Kissari'Ith und ihre missgebildeten
Verwandten. Als letztes Lebewesen eines nur noch aus Technologie bestehenden
Sternenreiches, das weitgehend automatisiert sinnlose Produktionsprozesse durchführte,
entschloss es sich, den Auftrag seiner Schöpfer fortzusetzen. So setzte
sich ein unheilvolles Erbe bis in das dritte Glied fort. Das mit hoher Intelligenz
beseelte Wesen gab sich selbst drei Gesetze, die es und seine Kopien, die es
erfolgreich zu produzieren begann, einzuhalten hatte:
    1. Finde die Allianz und vernichte sie!
    2. Finde alles Ushu-Leben und vernichte es!
    3. Vermehre Dich!
    Es gab sich selbst den Namen Numtath'Ath, nach seinem Schöpfer. Das Volk,
das es entwickelte, nannte es ›die Außenseiter‹. Diesen Namen
trugen sie daraufhin für alle anderen intelligenten Spezies, denn die Outsider
waren nie bereit zur Kommunikation und zur Gnade, wenn es nicht ihrem zentralen
Ziel entsprach: Ihr Herrschaftsgebiet zu erweitern und dem Endziel näher
zu kommen.«
    Serbald hielt inne und musterte seine Begleiter gedankenverloren. Sally nutzte
die Pause für eine Frage.
    »Wenn eines ihrer Ziele war, die Allianz zu vernichten, wie reagierten
die Outsider dann auf die Erkenntnis, dass es diese Allianz gar nicht mehr gab?«
    Serbald lächelte schwach.
    »Das ist Sophisterei,
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