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Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium
Autoren: Martin Kay
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Sentenza nicht hier ist, sollte doch jemand hier die Stellung halten.
Ich bin Captain des Raumcorps und könnte genauso gut die Ikarus befehligen.«
    Ein Lächeln huschte über Losians Mund. »Sicher könnten Sie
das, meine Liebe, aber wen schicke ich in den Maschinenraum, wenn es Probleme
gibt? Weenderveen? Zwei wichtige Schiffsfunktionen können nicht von ein
und derselben Person übernommen werden. Das verstehen Sie doch, Captain,
oder?«
    An'ta erwiderte nichts. Sie drehte sich auf dem Absatz um und marschierte schnurstracks
aus dem Büro.
    Irgendjemand wird dir noch Manieren beibringen müssen, Mädchen.

    »Flitterwochen?« Sonjas Gesichtszüge entgleisten. Von einem Moment
auf den anderen tauschte ihr schönes Antlitz den Platz mit einer vor Unglauben
verzerrten Fratze, wie sie direkt aus einem Horrorkabinett hätte stammen
können. Zumindest hatte es für Roderick Sentenza den Anschein.
    Er beobachtete, wie sich der skeptisch-zweifelnde Ausdruck in eine wütende
Grimasse verwandelte. Jedenfalls erwartete er diese Reaktion von Sonja DiMersi.
    »Hab ich etwas Falsches getan?«, fragte Sentenza. »Ich meine,
was ist schon dabei. Wir sind ein Paar und ...«
    »Mein lieber Roderick Sentenza!« Sonjas Stimme klang nun doch aufgebracht.
»Dass ich mit dir das Bett teile und wir Körperflüssigkeiten
austauschen, bedeutet nicht, dass ich so bescheuert bin, dich gleich zu heiraten.«
    Sentenza sog scharf die Luft ein und lief rot an. »Du liebe Güte,
es war nur ein Gag !«, versuchte er die Situation zu retten, ehe
sie gänzlich außer Kontrolle geriet. Dass er weit mehr als einen
Gag darunter verstanden hatte, verschwieg er wohlweislich.
    »Ein Gag, ja?«
    »Ja, doch«, beharrte er. »Wir beide unterwegs, in geheimer Mission,
was lag da näher, als die Operation ›Flitterwochen‹ zu nennen.
Und die anderen wissen doch Bescheid mit uns ... ich meine natürlich ...
ähm ... ach du weißt, wie ich das meine ...«
    »Rede dich nur nicht um Kopf und Kragen, mein Liebster.« Sonja schüttelte
den Kopf und drehte ihm den Rücken zu.
    Sie tat so, als blicke sie aus dem Fenster ihrer Kabine, doch Sentenza wusste
ganz genau, dass sie nur darauf wartete, dass er zu ihr ging und sich entschuldigte.
Er überraschte sich selbst damit, als er genau das auch tat. Sanft legte
er seine Hände auf ihre Schultern, beugte sich zu ihrem Hals herunter und
hauchte ihr einen Kuss in den Nacken, einen weiteren auf ihr Ohr.
    »Komm schon, ist doch halb so wild, oder?«
    Langsam drehte sich Sonja zu ihm um. Ihr Lächeln sollte ihm eine Warnung
sein, dennoch erwiderte er es.
    Na bitte , dachte er, geht doch ...
    Sonja trat an ihn heran, legte ihm einen Arm um den Hals und zog seinen
Kopf hinunter zu ihrem. Sanft streiften ihre Lippen sein Ohrläppchen. Sentenza
genoss das feine Kitzeln, fühlte sich wie elektrisiert, als wohlige Schauer
seinen Rücken hinunter liefen.
    Und er schrie laut auf, als sich die Zähne Sonjas plötzlich in sein
Ohrläppchen gruben. Der Schmerz schoss ihm bis ins Hirn und ließ
ihn die Augen fest zusammenkneifen. Als er die Lider wieder öffnete, war
Sonja bereits an ihm vorbeigestürmt und hatte das gemeinsame Quartier verlassen.
Ihre Schritte hallten auf dem angrenzenden Gang wider.
    »Sonja!« Roderick Sentenza fluchte und rannte ihr hinterher, doch
draußen auf dem Korridor stieß er mit einem Mann zusammen, den er
am allerwenigsten bei den Mannschaftskabinen erwartet hatte: Den Captain des
Zubringerschiffs.
    »Sonja?«, fragte der Mann in der Uniform Seiner Majestät nach
und schüttelte tadelnd den Kopf. »Wenn Sie sich privat weiterhin bei
Ihren richtigen Namen anreden, Cycho Telchu , dann haben Sie die besten
Chancen, hier nicht mehr lebend raus zu kommen.«
    Sentenza schluckte und seufzte. Der Captain hatte natürlich Recht. Zur
Tarnung ihrer Mission hatten er und Sonja sich andere Namen zugelegt. Hier an
Bord waren sie zwar sicher, doch sobald sie das Schiff am Zielort verließen,
würde jedes noch so kleine Detail, das sie an das Raumcorps erinnerte,
entlarven.
    »Ja ...«, sagte Sentenza. »Ja, natürlich, Captain. Ich frag
mich nur, wer beim MND auf diese bescheuerten Tarnnamen gekommen ist.«
    Der andere zuckte die Achseln. »Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass
diese beiden gerade verfügbar waren und man schnell Ihre und die ID-Merkmale
Ihres Chiefs in die gefälschten Ausweise kopieren konnte.«
    Cycho Telchu und
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