Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium
Autoren: Martin Kay
Vom Netzwerk:
Hände vor sich auf
dem breiten Tisch ineinander und genoss das Gefühl, die Crew der Ikarus aus der Fassung gebracht zu haben. Ein feines Lächeln umspielte seine Lippen.
Er amüsierte sich königlich.
    »Das ... das ist nicht Ihr Ernst, Captain, oder?«, fragte Darius Weenderveen
verstört und fuhr sich dabei unablässig über die faltige Stirn.
    Interessanterweise war es An'ta, der die Eröffnung, Sentenza und DiMersi
befänden sich in den Flitterwochen, am meisten zu schaffen machen schien.
Losian hatte seit der Rückkehr der Grey stets das Gefühl gehabt, dass
sie sich an den Chef der Rettungsabteilung und Captain der Ikarus heranmachen
wollte, auch wenn dieser bereits eine Liaison mit Sonja DiMersi begonnen hatte.
Ob An'tas Gefühle für Sentenza echt, oder ob überhaupt Gefühle
im Spiel waren, vermochte Losian nicht zu sagen. Die Grey war gerissen, soviel
hatte er mitbekommen. Ihr passte es ganz und gar nicht, dass sie an Bord der Ikarus nur die ›Nummer Drei‹ war, obwohl sie im Rang eines
Corps-Captains stand und bereits ein eigenes Schiff befehligt hatte. Sonja war
ihr stets ein Dorn im Auge gewesen – und dennoch hatte sie ihr Leben für
das der Chefingenieurin gegeben. Losian vermutete, dass An'ta sich bessere Chancen
ausrechnete, aus der Schuld an das Raumcorps entlassen zu werden, wenn sie mit
Sentenza anbändelte.
    Cleveres Mädchen. Aber damit wirst du nicht weit kommen.
    »Hätte ich gewusst, dass Sie diese Nachricht so schockt, hätte
ich eine Holocam mitgebracht, um ihre urkomischen Gesichtsausdrücke für
die Nachtwelt aufzunehmen«, sagte Losian.
    »Na hören Sie mal, die beiden sind erst seit ein paar Monaten offiziell
zusammen. Wer kann ahnen, dass sie sich so schnell das Ja-Wort geben?«
Wenderveens Hand fuhr von der Stirn über das dünne Haar. In seinen
Augen stand immer noch die Fassungslosigkeit.
    Losian überlegte, wie weit er das Spiel noch treiben konnte, und ob er
die Crew tatsächlich noch ein Weilchen im Glauben ließ, dass Sentenza
und DiMersi geheiratet haben. Aber er brauchte die Mannschaft einsatzbereit.
Sie mussten sich auf ihre Aufgaben konzentrieren und sich nicht Gedanken über
Gegebenheiten machen, die gar nicht zutrafen.
    »Captain Sentenza befindet sich zusammen mit dem Chief auf einer Mission
namens Flitterwochen .«
    »Eine Mission?«, echote An'ta, die sich nach Losians Worten kein bisschen
erleichtert zeigte, sondern nur noch irritierte dreinschaute. »Warum sind
wir nicht informiert worden? Wir gehören immerhin zur Crew!«
    Losian schmunzelte, denn in ihren Augen las er einen ganz anderen Satz: Ich
bin immerhin Captain des Corps.
    Du wirst noch viel lernen müssen , dachte er.
    »Und wieso ausgerechnet Flitterwochen ?«, fragte Thorpa.
    Eine Weile blickte Losian den Pentakka einfach nur an. Seine Lippen teilten
sich, die anderen hingen begierig daran und lechzten förmlich nach einer
Antwort auf Thorpas Frage. Doch der alte Captain enttäuschte sie alle.
    »Trooid, machen Sie die Ikarus startklar. Captain An'ta, Sie übernehmen
DiMersis Posten als Chief. Wir brechen in einer Stunde zu einem Routineflug
auf.«
    Die Überraschung, die den anderen ins Gesicht geschrieben stand, sprach
Bände. Losians Anordnung traf sie noch unvorbereiteter als die Geschichte
mit den Flitterwochen . Alle starrten den alten Mann nur wie blöde
an. Als sich nach einer Minute noch immer niemand regte, sagte er: »Sie
sind entlassen. Wir sehen uns in einer Stunde. Worauf warten Sie?«
    Anande reagierte zuerst, murmelte eine Entschuldigung und verließ dann
das Büro. Auch Trooid gab sich einen Ruck und zog Weenderveen und Thorpa
einfach mit sich. Nur An'ta blieb mit unnatürlich weit aufgerissenen Augen
vor Losians Schreibtisch stehen.
    »Captain?« Losian hob die Brauen und nickte in Richtung Tür.
    »Sir ...« An'ta straffte sich. Der Stoff ihrer viel zu eng geschnittenen
Corps-Uniform spannte sich über ihre Brüste. Sicherlich war sie nicht
darauf bedacht, den alten Losian mit ihren Reizen zu betören, doch es blieb
nicht aus, dass selbst er einen interessierten Blick auf ihren ausladenden Busen
warf.
    »Ja?« Seine Stimme war heiser. Er schalt sich selbst dafür, sich
so ablenken zu lassen und versuchte den Blick zu An'tas Augen aufzurichten.
    »Sir«, sagte die wiedergeborene Grey bestimmt. »Wäre es
nicht besser, wenn Sie hier als Verbindungsoffizier auf Vortex Outpost blieben.
Da Captain
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher