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Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 018 - Präludium
Autoren: Martin Kay
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davon
habt ihr Trottel nicht verstanden?«
    Einer der beiden murmelte eine unterwürfige Entschuldigung, verneigte sich
tief und beeilte sich, auf den Gang hinauszutreten. Der andere war weniger geistesgegenwärtig
und starrte Joran an, als hätte er einen Geist gesehen.
    Seine Majestät ließ ihn einfach stehen und drückte im Vorbeigehen
die Sendetaste seines Kommunikators, der am Handgelenk befestigt war.
    »Captain Hooyar, teilen Sie die beiden Wachen vor meinem Quartier zum Reinigen
der Außenhülle ein. Ohne Raumanzug natürlich.«
    »Eure Hoheit?«, drang die tiefe Stimme des Kommandanten der Praetorianer aus dem Miniaturlautsprecher.
    »Seit wann stellen Sie meine Befehle in Frage, Captain?«
    »Wie Ihr wünscht, Eure Majestät.«
    Joran unterbrach die Verbindung und stolzierte mit weit ausgreifenden Schritten
zum nächsten Lift. Nach der Niederlage im Pronth-Sektor hatte sich die
beschädigte Antagonist mit der Praetorianer an einem Rendezvous-Punkt
in einem neutralen Sektor getroffen, um dem Kronprinzen wieder eine voll funktionsfähige
Operationszentrale zu bieten. Die Antagonist kehrte derweil ins Hoheitsgebiet
des Multimperiums zurück, um in einem Reparaturdock ihre Wunden zu lecken.
Joran vermisste sein Flaggschiff jetzt schon, auch wenn es sich bei Pronth scheinbar
gegen ihn gestellt hatte.
    »Blödsinn!« Das Schiff war sein Schiff. Sentenza besaß
keine Macht mehr darüber. Der Grund seiner Niederlage war woanders zu suchen,
nicht in dem naiven Gedanken, die Antagonist könne Sentenza noch
immer treu ergeben sein.
    Ein Schiff. Nicht mehr.
    Mehr als einmal hatte Joran bereits mit dem Gedanken gespielt, Hooyar zum
Ersten Offizier zu degradieren und dafür einem Captain seiner Wahl das
Kommando über die Praetorianer zu übertragen. Gerne wäre
seine Wahl dabei auf Nicole van der Lindern gefallen, aber die aufstrebende
Offizierin mit Kapitänspatent hatte sich erst vor kurzer Zeit die Seezunge von einem Corpskreuzer in Stücke schießen lassen. Sie hielt sich
derzeit auf Jorans Geheiß an Bord der Praetorianer auf und erwartete
noch immer die Strafe für ihre Inkompetenz.
    Der Lift stoppte. Hinter dem Ausgang befand sich der direkte Zugang zur Brücke.
Als Joran sie betrat rief eine Ordonanz ein lautes »Kommandant an Deck!«.
    Das stehende Personal wandte sich um und salutierte. Die Besatzungsmitglieder
in den Sitzen hielten in ihrer Arbeit ein und warteten bis Joran mit einem Wink
zu verstehen gab, dass sie weitermachen konnten. Captain Hooyar stemmte sich
eilig aus dem Sitz des Kommandanten, verneigte sich vor Seiner Majestät
und bot ihm den Platz dar.
    Joran ließ sich in das Polster fallen und würdigte den Captain keines
Blickes. Er starrte nur den Hauptschirm an, auf dem der Ausschnitt eines blau
funkelnden Planetenjuwels zu sehen war. Im Orbit waren zwei schwere Kreuzer
der multimperialen Flotte zu sehen: Die Stählerne Faust und die Britannia.
    Über dem fernen Horizont der bisher namenlosen Welt, die der Erste Offizier
der Praetorianer wegen ihres strahlenden Blauschimmers auf den Namen
Saphir getauft hatte, schwebten weitere Schiffe mit Hoheitsabzeichen des Kaisers.
Ein halbes Dutzend Zerstörer und einige Jagdgeschwader.
    »Ausschnittvergrößerung zum Generator.«
    Captain Hooyar nickte kurz und wiederholte den Befehl etwas lauter. Der Erste
gab ihn an die Ortungsstation weiter. Kurz darauf flackerte das Bild auf dem
Hauptschirm und zeigte einen herangezoomten Bereich auf der Planetenoberfläche.
Zwischen bläulichen Wolkenformationen, in denen unablässig Elmsfeuer
und Blitze züngelten, war die Infrastruktur einer Zivilisation zu erkennen.
Ein dichtes Straßennetz sowie unzählige Kanäle umrahmten die
in der Vergrößerung erkennbaren Fabrik- und Energieanlagen. In den
äußeren Bereichen waren Wohnsiedlungen des Personals und ein Raumhafen
untergebracht. Im Gegensatz zu Saphir selbst hatte Joran verboten, der Industriestadt
auf der Oberfläche einen Namen zu geben. Die Anwesenheit des Multimperiums
in den äußeren Regionen des Outbacks war ohnehin schon brisant genug.
Je weniger nach außen drang, umso sicherer fühlte der Kronprinz sich.
Er machte sich keine Gedanken darüber, hier entdeckt zu werden – dafür
waren sie einfach zu weit vom nächsten Außenposten des Freien Raumcorps
entfernt. Die Navigation hatte ihm versichert, dass zwischen Vortex Outpost
und Saphir mindestens 250
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