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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem
Autoren: Dirk van den Boom
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Zapfstation aktiviert werden,
in der Hoffnung, dass irgendetwas in der Nähe war, das angezapft werden
konnte.
    Das Kollektive Ich verlangsamte seine Gedanken, reduzierte alle Aktivität
auf ein Minimum. Es durfte jetzt nicht einschlafen. Es musste die Zapfstation
im richtigen Moment aktivieren. Wenn eine Energiequelle sich dem Sensor der
Station näherte, würde das Ich dies spüren. Mehr konnte es nicht
tun.
    Für einen Moment verfolgte das Kollektive Ich mit Erstaunen, dass
sich tief in ihm so etwas wie Hoffnung breit machte.
    Und Gewissheit.
    Es würde alles aus dem Weg räumen, um an mehr Energie zu gelangen.
    Es würde alles tun, um dieses Gefängnis verlassen zu können.
    Es gab für das Kollektive Ich keine Alternative.

    »Das sieht wirklich sehr interessant aus!«, erklärte Thorpa.
Er hatte sich die Scans des Bioroboters noch einmal vorgenommen, als Sentenza
mit den anderen die Ikarus verlassen hatte.
    Weenderveen saß auf dem Sitz des Captains, musterte die Kontrollen mit
einer Mischung aus Unbehagen und Hilflosigkeit und hörte dem Pentakka nur
mit einem Ohr zu. Sein Blick war auf den Bildschirm gerichtet, der ihm ein Abbild
des Wracks zeigte, in dem vor wenigen Minuten die Kameraden verschwunden waren.
Er bekam von den Schutzanzügen und von den Robotern seitdem keine Telemetriedaten
mehr, und auch seine Bemühungen um Funkkontakt hatten sich als fruchtlos
erwiesen, doch hatte man allgemein damit gerechnet. Alles andere wäre ja
auch zu einfach gewesen.
    »Hm, hm«, machte Weenderveen dementsprechend und starrte weiter auf
den Schirm.
    Trooid, bisher wie fest verwachsen im Pilotensitz hockend, erhob sich plötzlich
und gesellte sich zu dem Pentakka.
    »Ich kann mir nicht wirklich erklären, wie all dies zustande gekommen
ist«, erläuterte Thorpa seinem Zuhörer. »Irgendjemand hat
die Ökosphäre dieser Welt auf molekularer Ebene umgemodelt. Ich vermute,
dass dies mit dem Absturz des fremden Schiffes zusammenhängt, aber ich
kann keinen Sinn darin erkennen.«
    Trooid nickte. »Was mich beschäftigt ist eine andere Frage. Wir wurden
von den seltsamen Wesen auf der Spielhölle direkt hierher gesandt, und
das muss einen Grund gehabt haben. Ihre Andeutungen waren mehr als vage, und
trotzdem lässt mich das Gefühl nicht los, als würden wir vor
irgendeiner ziemlich großen Sache stehen. Wenn ich nur wüsste, wie
ich all das einschätzen soll ... Ich fühle mich ... verwirrt.«
    »Da bist du nicht der Einzige, Arthur«, murmelte nun Weenderveen und
sah kurz auf. »Ist es eigentlich unsere Aufgabe, Leben zu retten oder intergalaktische
Rätsel zu lösen?«
    »Ob man beides in diesen Zeiten voneinander trennen kann?«, antwortete
Thorpa mit einer Gegenfrage. »Irgendein Zeichen vom Wrack?«
    »Nichts.«
    »Dann können wir uns wohl auf eine längere Wartezeit gefasst
machen. Will jemand einen Kaffee?« Obgleich an alle gestellt, erwartete
der Pentakka eigentlich nur von Darius Weenderveen eine Antwort.
    Doch dieser starrte unvermittelt wieder auf seinen Schirm, diesmal mit gerunzelter
Stirn. »Irre ich mich ...«
    Trooid und Thorpa waren sofort an seiner Seite. Die Abbildung zeigte nun den
nahen Dschungelrand.
    »Da hat sich doch was ...«
    »... bewegt!«, vervollständigte Trooid. Er wies auf den Schirm.
»Hier, das ist nicht normal.«
    »Das ist alles nicht mehr normal!«, rief Thorpa entsetzt aus.
    Aus dem Dschungel marschierten Lebewesen. Die gesamte Fauna des Waldes schien
sich versammelt zu haben und auf die Lichtung zu treten. Vor den erstaunten
Augen der Beobachter gingen, hüpften und krochen Lebewesen aller Art über
den Grasboden, tigerähnliche Großkatzen ebenso wie riesige Schlangen,
kleine murmeltierähnliche Kreaturen und eine Unmenge an Insekten, die wie
ein lebender Teppich den Boden bedeckten und auf die Ikarus zuwallten.
    »Verdammte Scheiße, das ist nun wirklich kein Zufall!«, brach
es aus Weenderveen heraus.
    »Und alles absolut still!«, murmelte Thorpa.
    Tatsächlich, die Außensensoren übertrugen keinen Laut.
    »Wir sollten das Schutzfeld aktivieren«, entschied Weenderveen.
    Trooids Finger huschten über die Kontrollen. Die Energiemeiler des Schiffes
liefen donnernd an, als die Generatoren das hochenergetische Feld um den Druckkörper
legten.
    »Sie kesseln die Ikarus ein! Die wissen genau, was sie tun!«
Die beginnende Panik hallte in Thorpas Tonfall wider.
    Er hatte richtig beobachtet: Die
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