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Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem

Titel: Rettungskreuzer Ikarus Band 005 - Requiem
Autoren: Dirk van den Boom
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Arsenal eines Schweren Kreuzers
moderner Baureihe. Ein dauerhafter Beschuss entwickelt genug Energie, um in
ein Schiff ohne Schutzfeld ein Loch von 20 Metern Tiefe zu bohren, von der Streustrahlung
einmal ganz abgesehen. Ich meine, unser Geschütz kann jemandem richtig
wehtun – und das hier ist nicht mehr als ein Kratzer !«
    »Wohl wahr«, erwiderte Sonja DiMersi lakonisch. »Und da hätten
wir einen Zugang.«
    Die Drei hatten mittlerweile den abgebrochenen Teil des Schiffes umrundet und
standen vor dem Innenteil des Wracks, das sich als gähnende Öffnung
präsentierte.
    »Das Schiff muss insgesamt etwa 70 Meter lang gewesen sein mit einem mittleren
Durchmesser von etwa zehn Metern. Etwas kleiner als die Ikarus , aber
offenbar ein ziemlich gehässiger Brocken.«
    Anande warf dem Chief einen vorwurfsvollen Blick zu. »Ob dieser Brocken
›gehässig‹ war oder nicht, können wir derzeit wohl kaum ermessen«,
erklärte er spitz.
    Sonja DiMersi zog nur eine Augenbraue hoch. »Doktor, irgendjemand hat viel,
sehr viel getan, um dieses Ding zum Absturz zu bringen, und das tut keiner aus
purer Lust an der Sache. Ich behalte mein Vorurteil, bis ich eines Besseren
belehrt werde!«
    Anande seufzte.
    Sentenza wies nach oben. »Wenn wir dieses Trümmerstück hinaufklettern,
werden wir das Innere dieses Teils des fremden Schiffes betreten können.
Wir haben noch etwa eine Stunde Tageslicht. Das möchte ich nutzen. Ich
gehe als Erster.«
    Der Captain wartete eventuelle Einwände gar nicht ab und zog sich an dem
herausragenden Bruchstück des Wracks hoch. Seine Begleiter und die Roboter
folgten ihm. Wenige Minuten später standen sie in einer Art Gang, wenngleich
seine Verschlungenheit eher an ein großes Kabel erinnerte.
    »Captain, sehen Sie da!« Sonja wies auf eine Art flache Mulde in der
Gangwand.
    Darin waren Anschlüsse zu erkennen; zumindest hielt die Ingenieurin die
kleinen, wulstartigen Ausbuchtungen für solche. Sie winkte den Mehrzweckroboter
heran, der sofort einen Sensor ausfuhr. Auf ihrem tragbaren Empfangsgerät
liefen Darstellungen ab.
    »Es gibt etwas wie Energieleitungen, aber sie sind völlig tot. Das
hier scheint tatsächlich entfernt eine Anschlussbox zu sein für ...
na ja, für was auch immer. Wenigstens diesen Teil der Technik kann ich
begreifen. Ob das auch für den Rest gilt ... ich weiß es nicht ...«
    Sentenza nickte. »Das werden wir nur herausfinden, wenn wir tiefer vordringen.«
    Die Gruppe wandte sich ab und aktivierte die Helmscheinwerfer, um in den Gang
hinein zu leuchten.
    Auch der Mehrzweckroboter drehte sich um.
    Niemand beobachtete den winzigen Überschlagsblitz, der entstand, als einer
der äußeren Energieadapter des Roboters, der normalerweise zum Anschluss
weiterer externer Geräte benutzt wurde, der Mulde bei der Drehung sehr
nahe kam. Der Energieabfall innerhalb des Roboters lag innerhalb der Toleranzgrenze,
also gab er keinen Alarm und setzte sich folgsam in Bewegung, als der Trupp
tiefer in das Innere des Schiffs vordrang.
     

 
4.
     
    Erwachen.
    Plötzliches Erwachen.
    Der metallische, fremde Geschmack einer Energie. Nicht weich und sanft
wie die Plasmaströme aus den Prozessoren, aber verwertbar, reichhaltig,
wenngleich auch im Umfang beschränkt, doch von einer Stärke, wie sie
das Eigenfeld der Teile nur in Jahren aufbauen konnte.
    Dem Kollektiven Ich schwindelte. Es verarbeitete die Energie und versuchte,
sie effektiv einzusetzen. Es war nur wenig, unendlich wenig, doch es reichte,
einen kleinen Prozentsatz der Komponenten in Bewegung zu halten, Scheinbewusstsein
zu erzeugen und Wachheit bereit zu halten für ... Minuten. Das war länger
als alles, was das Kollektive Ich in den letzten hundert Jahren zustande gebracht
hatte. Es war blind und taub und stumm, aber immer noch zu logischer Deduktion
in der Lage.
    Es gab auf diesem Planeten keine künstlichen Energiequellen.
    Eine künstliche Energiequelle hatte soeben – absichtlich oder
unabsichtlich – Energie an das Kollektive Ich abgegeben.
    Die letzte Phase des Scheinbewusstseins lag nur etwa zwanzig Planetentage
zurück.
    Konsequenz: Irgendjemand hatte die Welt besucht und Energie zugeführt.
    Konsequenz: Es gab eine Quelle von Energie in Reichweite.
    Konsequenz: Es musste auf alle Fälle mehr Energie beschafft werden.
    Schlussfolgerung: Sobald wer auch immer den Raum der Beherrscher betrat,
würde die letzte noch funktionsfähige
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