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Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Rescue me - Ganz nah am Abgrund

Titel: Rescue me - Ganz nah am Abgrund
Autoren: Sabine Koch
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erregenden Geräuschen, die wir inmitten golddurchfluteter Geborgenheit von uns gaben. Da war zartes, keuchendes Aufseufzen. Ins Ohr geflüsterte Liebesschwüre. Rascheln von Laken, die über schweißige, ineinander verschlungene Leiber rieben.
    Wir schenkten uns Leidenschaft und Begehren. Teilten unendliche Lust, hatten aber keine Eile, sie voranzutreiben. Ich kostete von ihm, er erschauerte. Ryan berührte mich, und ich erbebte.
    Bis ich es nicht mehr länger aushielt, in meinen Adern heißes Feuer strömte, mein Herz wie eine Dampframme raste.
    Jetzt würde ich ihn nehmen. Ihn zu dem Meinen machen.
    Aufstöhnend tastete ich nach dem Gleitgel, welches ich unter dem Kopfkissen versteckt hatte. Mit einem Blick tief in seine himmelblauen Augen versicherte ich mich, dass es Okay war, dann griff ich nach Ryan und brachte ihn in Bauchlage. Ich richtete mich auf, öffnete die Tube und ließ das kühle Gel auf meine Hand tropfen. Ryan lag still, bot mir mit leicht gespreizten Beinen seinen schönen Po dar. Ein Anblick, der mich bis ins Mark traf, und mir den Atem verschlug.
    An der ins Laken gekrallten Faust und den heftigen Atemstößen konnte ich erkennen, dass er genauso entflammt, genauso aufgewühlt war, wie ich. Nicht verwunderlich, schließlich hatte keiner von uns beiden Erfahrungen auf diesem Gebiet. Aber das war egal. Solange es Ryan war, mit dem ich diese einzigartige Erfahrung machte, wir es waren, die sich einander anvertrauten, zählte das alles nicht. Nichts zählte. Nur unsere Liebe.
    Und als ich endlich langsam in ihn hineinglitt, ich mich in ihm bewegte, war es, als müsste mein Herz vor Glück bersten. Ich schmiegte mich an ihn, suchte seine Hand. Verflocht sie miteinander, gab ihm so ein stummes Versprechen. Schwor bei mir, ihn zu lieben, ihn zu achten.
    Ich verharrte. Gab ihm Zeit, sich an mich, an meine Größe zu gewöhnen. Langsam und stetig stiegen wir auf, bis sein heiserer Aufschrei der Erfüllung zum Echo meines eigenen wurde. Gemeinsam schwebten wir zur Erde zurück.
    So fest miteinander verbunden, wie man sich nur verbinden konnte, wenn man sich in Liebe hingab.

 Epilog
    Der Parkplatz der Highschool war schon voll belegt. Langsam fuhr ich die Reihen entlang und ergatterte eine freien Platz ziemlich am Ende. Ryan hatte es inzwischen zur Fahrerlaubnis geschafft, doch ließ er sich viel zu gerne von mir kutschieren. Mir war es nur recht, hatten wir mit dem Shelby doch ein kleines Rennmonster geschaffen. Die Sache mit den ungeklärten Eigentumsverhältnissen war gut ausgegangen. Der Drogenkurier hatte als Wiedergutmachung für den Überfall auf Ryan auf seine Besitzrechte verzichtet. Hoffte wohl auf Sympathiepunkte beim Richter.
    Der Motor des Mustangs erstarb mit einem satten Blubbern. Wir waren mit Absicht spät dran, hofften, so der geballten Ladung allgemeiner Aufmerksamkeit zu entkommen, weil sich die meisten Schüler schon in den Klassenräumen befinden würden.
    Nervös fummelte ich an dem schmalen Ring herum, der an meinem Finger steckte. Ryan musste ähnlich aufgeregt sein, denn auch er schob einen fast identischen Reif an seiner Hand hin und her.
    Sie hatten sich in der Schublade in Dads Schreibtisch befunden und unterschieden sich nur in der Art der Gravierung. Der Kleinere war mit meinen Initialen versehen, den trug Ryan, den anderen mit seinen Initialen, den trug ich.
    Ich hatte keine Ahnung, wie und wann diese Ringe dort hingekommen waren, oder wer sie hatte gravieren lassen. Ich sah sie als eine Art Abschiedsgeschenk von Dad. Und das reichte mir.
    „Wollen wir?“, fragte ich und nahm seine Hand. Hielt sie fest, strich mit dem Daumen über die Innenfläche und spielte mit seinen Fingern.
    „Wir wollen.“ Er seufzte leise und sah auf unsere ineinander verschlungenen Hände. „Bist du sicher, du willst das durchziehen? Wir müssen es nicht tun, wirklich nicht!“ Aufgeregt rutschte er auf dem Sitz herum. Dem mit roten Leder bezogenen Sitz, wohlgemerkt. Natürlich hatte ich meinen Willen durchgesetzt.
    Ich legte ihm meine freie Hand unters Kinn und hob es an. Dann sah ich ihm in die Augen. „Doch, wir müssen! Keine Diskussion mehr darüber!“ Ich hatte beschlossen, unsere Liebe, unsere Beziehung auch außerhalb unserer Familien nicht zu verheimlichen. Hatte keine Lust auf dieses ganze Versteckspiel. Ryan war nicht wirklich damit einverstanden, hatte so seine Zweifel, befürchtete insgeheim, es könnte Ärger geben.
     
    Als wir das Schulgrundstück betraten, war ich immer noch
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