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Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02

Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02

Titel: Ren Dhark - Sternendschungel Galaxis 02
Autoren: Alfred Bekker
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wenig ausgenutzt haben.«
    »Um den goldenen Buccaneer herum bildete sich eine Religion mit der Statue als Heiligtum«, stelle Dhark fest.
    »Ja«, bestätigte Sepok. »Und die Ehrfurcht der Planetarier sorgte dafür, daß die Antenne über Zeitalter hinweg unbeschädigt blieb. Und das war letztlich das beabsichtigte Ziel.«
    »Warum besitzt die Statue – so wie fast alle Goldenen, von denen ich je gehört habe – kein Gesicht?« erkundigte sich Dhark.
    Sepok wirkte etwas überrascht. Ein mildes, fast verlegenes Lächeln glitt über die Züge der Holographie, deren Perfektionsgrad fast schon beängstigend war. »Eine interessante Frage«, gab Sepok zu. »Leider sind in meinen Speichern dazu keine Daten verfügbar.«
    Eine Antwort, die Dhark stutzen ließ.
    Wie war es möglich, daß dieses Programm, das mit dem Erbauer der Station sämtliche Erinnerungen teilte, über diesen in Dharks Augen wesentlichen Punkt bei der Gestaltung der Anlage nichts wußte?
    Lag da vielleicht irgendeine Form der Blockade vor?
    Der Schluß lag nahe.
    Die Beantwortung dieser Frage mußte allerdings wohl fürs erste offenbleiben.
    »Die Worgun zogen schließlich aus der Milchstraße ab und hinterließen ihre technischen Artefakte«, stellte Dhark fest. »Die Goldenen …«
    Die Sepok-Holographie neigte etwas den Kopf und fragte: »Wünschen Sie weitere Informationen über die Station?« Die Bilder auf der Sichtsphäre zeigten nun die Buccaneers bei ihren religiösen Festen, die den Goldenen zum kultischen Zentrum hatten. Gruppen von ihnen hatten sich – offenbar nach Geschlechtern getrennt – aufgestellt und murmelten Gebete vor sich hin. Dabei konnte Dhark sehen, daß die Buccaneer-Frauen im Durchschnitt ein ganzes Stück kleiner waren als die männlichen Vertreter dieser Spezies. Ähnlich wie bei den Menschen waren auch ihre Stimmen heller, was sich die Gestalter dieser religiösen Zeremonien beim Chorgesang zunutze machten.
    Ein Priester leitete die Feier und imitierte dabei die Körperhaltung des Goldenen.
    »Wir haben aus dem Orbit versucht, mit To-Richtfunk unsere Heimatwelt zu erreichen«, berichtete Dhark, um einen anderen wichtigen Punkt anzusprechen, über den er gern mehr erfahren hätte.
    »Was Ihnen mißlungen sein dürfte«, erwiderte Sepok.
    »Was ist der Grund dafür, daß sämtlicher Funkverkehr blockiert zu sein scheint?«
    »Ich litt für Jahrhunderte unter diesem kommunikationslosen Zustand«, gestand das Hologramm. »Die Worgun zogen aus der Milchstraße ab und hinterließen diese Anlagen wie mich. Ich hatte die Anweisung, strikte Funkstille zu halten und nur im Notfall ein Alarmsignal zu senden, wenn ich Anzeichen für das Auftauchen von Zyzzkt registrierte. Aber gut zwei Jahrhunderte nach dem Exodus der Worgun erlangte die auf diesem Planeten beheimatete Bevölkerung die Fähigkeit zur Raumfahrt und unternahm erste Expeditionen ins All. Kurze Zeit darauf entwickelten die Planetarier eine äußerst effektive Methode der Funkstörung, die jeglichen Kontakt zur Außenwelt unmöglich machte. Ob dies eine gezielte Maßnahme war oder nur der Nebeneffekt einer anderen, von den Bewohnern dieses Planeten entwickelten Technik, vermag ich nicht zu sagen. Tatsache ist, daß ich über lange Zeitalter hinweg keinerlei Funksignale senden oder empfangen konnte. Dies änderte sich erst, nachdem die Planetarier diese Welt verließen. Das war vor etwa zehn Jahren der Fall.«
    »Hatten Sie danach noch einmal Kontakt mit den Worgun?« fragte Dhark.
    »Nein«, erklärte Sepok. »Nachdem diese Welt vollkommen entvölkert war, konnte ich meine Horchsysteme voll aktivieren und den Hyperfunkverkehr der Galaxis zu einem gewissen Prozentsatz abhören. Aber es waren keinerlei Signale der Worgun darunter. Darum hielt ich Funkstille, wie es meiner Direktive entspricht, und beschränkte mich auf das passive Belauschen fremder Botschaften. Allerdings muß ich gestehen, daß sich diese bruchstückhaften Nachrichten einfach nicht zu einem stimmigen Bild zusammenfügen wollten. Ich konnte mir von der Situation in der Milchstraße keinen wirklichen Überblick verschaffen, hatte aber genügend Anzeichen dafür, daß in weiten Teilen dieses Spiralnebels offenbar blankes Chaos und Krieg herrschten. Aus diesem Gewirr von Botschaften filterte ich dann jedoch auch einige wenige heraus, die mich zutiefst beunruhigten und äußerst vorsichtig agieren ließen. Dieser erhöhten Wachsamkeit habe ich es wohl zu verdanken, daß ich den Hyperraumblitz, der die
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