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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden
Autoren: Mrgot Berger
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Medizinausdrücke benutzte. »Haarscharf an einer Lungenentzündung vorbeigeschrammt«, stellte er bei der Untersuchung fest, »aber die Bronchitis, die du dir gefangen hast, ist auch kein Grund zum Jubeln.«
    Jedenfalls durfte erst mal niemand zu Jule.
    Nur Bastian. Für zehn Sekunden unter ärztlicher Aufsicht. Genau so lange, wie er brauchte, um auszurichten: »Wir lassen dich nicht hängen. Es gibt schon einen Plan für Sally: Anfang der Woche gehen die Killerbienen mit ihr grasen und Ende der Woche Conny, Luisa und ich.«
    Auf dem Weg zur Schule und zum Reiterhof fuhren sie jeden Tag an Jules Haus vorbei und klingelten »Vor-der-fuß-wur-zel-ge-lenk«.
    Freitag. Ende der Boxenruhe. Der Humanmediziner erlaubte Besuch!
    Jule saß in Jeans und T-Shirt auf ihrem Bett. Wie sie darauf brannte, den anderen alles zu berichten! Von ihrer Flucht. Und das Neueste von ihren Eltern. Dass ihr Vater das Tagebuch nicht gelesen hatte (das rechnete jule ihm hoch an). Die Power-Nachhilfe war auch geklärt.
    Und das Stallverbot - ach ja, das hatte sie beinahe vergessen. Ganz wollten ihre Eltern es nicht aufheben. Sie hielten die Flucht für Erpressung. Na ja. Auslegungssache. Immerhin - Ahrends sahen ein, dass ihre Vorschrift »zweimal pro Woche« nicht fair gewesen war. Die neue Einigung hieß: viermal pro Woche Stall, dreimal hartes Lernen.
    Damit konnte Jule leben. Und Sally auch. Herr Jensen hatte klasse Neuigkeiten auf Ahrends Anrufbeantworter gesprochen: Ankum wirkte auf Sally wie eine Beruhigungspille. Jedenfalls graste sie neben ihm ziemlich lange ohne Theater. Erst nach fast zwei Stunden drängte sie zurück in den Stall.
    Jule fuhr zusammen, als es endlich klingelte.
    »Das Tier auch?«, hörte sie die entgeisterte Stimme ihrer Mutter. Jule grinste. Zwergmann! »Na, wenn Sie meinen ...«, kam es gedehnt von unten.
    Alle Achtung, dachte Jule anerkennend. Dass ihre Mutter den Riesenhund des Schmieds auf ihrer weißen Treppe duldete!
    Jules Zimmer war nicht klein, aber für mehr als zehn Leute und einen ausgewachsenen Schäferhund doch etwas eng. Der halbe Stall war gekommen! Nicht nur Jules Clique, auch die Nervis. Und drei der Killerbienen. Der Schmied brachte Sallys gefundenes Hufeisen mit und Steffi Keck zwei neue Pferdebücher von der Damenreitabteilung.
    Herr Jensen brummelte etwas, was niemand richtig verstand.
    Jule schnappte nur auf, dass unschöne Begriffe darin vorkamen wie »Pferdeentführung«, »schlaflose Nächte« und »ernstes Wort reden«.
    »Vielleicht kann ich es ja irgendwann wieder gutmachen«, sagte Jule kleinlaut.
    Kai Jensen blies die Backen auf und stieß dann die Luft aus. Das machte er immer, wenn ihm etwas auf der Zunge lag, was er momentan nicht sagen wollte. Sein nüchterner Blick drückte es aber deutlich aus: »Und wie stellst du dir das bitte vor?«
    Tatsächlich sollte Jule bald Gelegenheit haben sich für Kai Jensens Großzügigkeit zu bedanken. Schneller, als allen auf dem Reiterhof lieb war ...
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