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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden
Autoren: Mrgot Berger
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Zwergmann ist auch empfindlicher, als ich dachte. Gegen Nässe und Wind. Er war doch gestern draußen im Sucheinsatz.«
    Unglücklich hob der Schmied die Schultern. »Schlechte Nachrichten! Wir konnten heute nicht auf Spurensuche gehen. Buddy hat sich eine Blasenentzündung geholt. Ich war schon bei Dr. Teichmüller mit ihm.«
    Der Tierarzt hatte Wärme und Ruhe verordnet. Mit einer Wärmflasche lag der Hund nun zu Hause in seinem Korb und wollte nicht aufstehen.
    »Er soll viel trinken, am besten Tee«, berichtete Kubi. »Heute geht das ja, aber was wird morgen? Ich kann doch den kranken Kerl nicht zu den Reitställen mitnehmen! Und allein möchte ich ihn nicht zu Hause lassen.«
    Axel Rakete, Bastian und Conny wechselten einen raschen Blick. »Luiiisa«, riefen sie dann wie aus einem Mund.
    Ein klarer Fall für die Zehnjährige mit der Leidenschaft alle kranken Tiere zu umsorgen! Und für Luisas Oma, Hilla Steffen. Die ehemalige Krankenschwester hatte ein großes Herz für Tiere. Und sie besaß die nötige Fachkenntnis für die Pflege. Wie oft hatte sie schon für hustende Pferde Anis tee gekocht oder Quarkumschläge auf lahme Beine gelegt!
    Luisa holte sich noch vom Stalltelefon aus die Erlaubnis, dass Kubi seinen Hund Montag und Dienstag vorbeibringen durfte. Sie konnte darauf wetten, dass ihre Oma den kranken Zwergmann mit Wärmflaschen und Bärentraubenblättertee rührend versorgen würde.

Kapitel 11
    Unvergessliche Nacht

    Jule hätte sich bestimmt liebend gern zu ' Zwergmann in den Korb gelegt und von Oma Hilla bemuttern lassen. Denn die Erkältung, die sie in der Regennacht buchstäblich angefallen hatte, nahm bedenkliche Ausmaße an. Die Nacht zum Sonntag hatte sich für Jule quälend lang hingezogen. Immer wieder war sie von Hustenattacken geschüttelt worden.
    Am Morgen fühlte sie sich wie gerädert.
    Der einzige Lichtblick war das Wetter. Keine Wolken mehr, nur blauer Himmel. Jetzt wollte sie sich für ein paar Stunden in die Sonne legen. Wärme half immer bei Erkältungen.
    Jule zerrte zwei Heuballen nach draußen, hievte Sallys Sattel als Kopfstütze darauf und streckte sich lang aus. Aufatmend schloss sie die Augen.
    Sie dachte an Dr. Träger, ihren Mathelehrer. An die Leute im Stall.
    Und natürlich an ihre Eltern. Ob sie ihre Tochter vermissten? Nun mussten sie ihre kostbare Zeit mit der Suche nach ihr verbringen! Das geschah ihnen recht. Sollten sie doch sehen, was dabei herauskam, wenn man nur hysterisch auf Schulnoten starrte. Stallverbot! Das würden sie sicher zurücknehmen, wenn sie noch ein paar Tage wegblieb. Darauf konnte Jule wetten. Vielleicht sollte sie noch eine ganze Woche dranhängen? Die Phantasie ging wieder mit ihr durch. Dann würden ihre Eltern so weich sein, dass sie noch mehr herausschlagen konnte. Möglicherweise kaufen sie ihr sogar Sally ... Ein Jammer, dass sie sich so mies fühlte. Es machte gar keinen richtigen Spaß, den Triumph zu genießen.
    Jule seufzte. Die anderen hatten es gut. Die mussten sich nicht mit Nässe herumplagen und mit Halsschmerzen dazu.
    Bevor sie ihre Gedanken weiterspinnen konnte, fing plötzlich der Heuballen unter ihr zu wackeln an.
    Seit wann gab es Erdbeben in Hamburg? Schläfrig öffnete Jule die Augen. Trotz ihrer Halsschmerzen musste sie lachen.
    Kein Beben - Sally!
    Mit den Zähnen zog die Stute eine Hand voll Halme aus dem Ballen. Ihr vorwurfsvoller Blick sprach Bände: »Muss man jetzt schon damit rechnen, dass Menschen sich an unserem Futter vergreifen?«
    »Nein, musst du nicht, Mäuschen«, sagte Jule. Sagen stimmte nicht ganz - was sie herausbrachte, ähnelte mehr dem Krächzen eines heiseren Graupapageis.
    Jule machte Sally Platz. Sie selbst sollte auch zusehen, dass sie etwas in den Magen bekam. Jule stand auf, ging zurück in den Unterstand und durchsuchte ihren Proviantsack. Sie musste etwas essen, obwohl sie überhaupt keinen Hunger hatte. Im Gegensatz zu Sally, die sich sofort über das Heubett hermachte. Jule entschied sich für Bananen und Jogurt. Das rutschte leicht und schmerzte nicht beim Schlucken.
    Ihre »Stallerlaubnis« musste sie sich wirklich hart erkämpfen! So krank, wie sie sich fühlte, wäre Jule gern sofort auf Sallys Rücken gestiegen und zurückgeritten. Die spontane Idee, noch eine Woche dranzuhängen, verwarf sie wieder. Dazu ging es ihr einfach zu schlecht. Aber einen Tag wollte sie noch aushalten. Wenigstens. Ein bisschen mehr Angst sollten ihre Eltern bekommen. Und einsehen, dass man sie und Sally nicht
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