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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden
Autoren: Mrgot Berger
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blitzschnell. Keinen Augenblick zu früh. Genau eine Sekunde bevor Oie seine Vorderbeine einknickte und sich lang ins Wasser warf, wo er sofort prustend bis zum Hals untertauchte.
    Conny schaffte es noch soeben, mit abgespreizten Beinen von Oles Rücken herunterzugleiten. Leider konnte sie sich dabei nicht aufrecht halten und sie verschwand an Oles Seite im Alsterwasser. Ebenfalls bis zum Hals. Übermütig planschte das gemütliche Fjordpferd neben ihr herum.
    Das alles kam so überraschend und schnell, dass die anderen nur mit offenem Mund zusehen konnten.
    ». . . und manche werfen sich sofort ins Wasser«, beendete Herr Jensen jetzt seinen Satz überflüssigerweise. Conny sprang auf die Füße und schüttelte sich wie Blaumann, wenn er aus dem Regen kam.
    »Hast du Jule auf dem Grund gesucht?«, erkundigte Bastian sich trocken.
    Conny zog eine Grimasse, halb unglücklich, halb erheitert. Aber dann überwog doch das Lachen.
    »Schön, dass du es mit Humor nimmst.« Herr Jensen lächelte angestrengt »aber so amüsant ist das gar nicht. In nassen Sachen kannst du schlecht zwei Stunden auf dem Pferd sitzen.«
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete er Conny, klemmte seine Reitgerte zwischen Knie und Sattel und zog sein dunkelblaues Sweatshirt aus. Darunter trug er noch ein Jeanshemd. Er wendete mit Ankum, ritt zu Conny zurück und reichte ihr den Pulli hinunter.
    »Lauf ins Gebüsch und wechsle die Sachen«, sagte er, »und dann nichts wie ab nach Hause.«
    Conny hatte wirklich Glück, dass das Hamburger Wetter sich heute von seiner besten Seite zeigte. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel, seit sie gegen neun Uhr losgeritten waren. Jetzt, um die Mittagszeit, konnte man schon fast von Hitze reden. Trotzdem - die ga nze Zeit in einer nassen Hose zu stecken, das war auch bei Wärme eklig. Mit nasser Reithose fing man sich außerdem schnell Scheuerstellen ein. Und unterwegs gab es keine Möglichkeit, sich Trockenes zu besorgen. Oder doch?
    “Am Erlenmoor«, rief Conny, als sie hinter dem Gebüsch hervorkam. »Die Kranichschützer. Jens Witt und die anderen.« Sie stopfte Herrn Jensens Pulli in die triefende Reithose, um die Nässe vom Rücken fern zu halten. »Die können mir bestimmt Sachen leihen.« Natürlich dachte sie kein bisschen an Jens Witt, sondern an Daniel. Aber das musste Herr Jensen nicht wissen. Weil das Erlenmoor auf dem Weg lag und in zwanzig Minuten zu erreichen war, war Herr Jensen einverstanden.
    Oie war auf dem Rückweg glänzend aufgelegt. Conny hatte das Gefühl, dass er am liebsten vor sich hin gepfiffen hätte - wenn Pferde pfeifen könnten. Sie hätte auch gern gepfiffen. Einmal, weil sie das Gefühl hatte, etwas Entscheidendes für Jule getan zu haben. Zum anderen natürlich, weil sie Daniel noch sehen würde, bevor er nach Heidelberg zurückfuhr. Damit hatte sie schon nicht mehr gerechnet.
    Weil sie die Hälfte der Strecke zum Erlenmoor im Trab zurücklegten, trafen die vier schnell in der Nähe der Beobachtungsstation, des blauen Bauwagens, ein. Ein Stück davor parierte Kai Jensen Ankum zum Halten durch.
    »Luisa und ich warten hier«, sagte er zu Conny. »Reite fix mit Bastian zum Bauwagen. Ich glaube, deine Kranichmänner sind froh über jeden, der dort keine Unruhe verbreitet.«
    Conny lachte.
    Mit einer Kopfbewegung forderte sie Bastian auf ihr zu folgen. Wie jeder, der sich näherte, waren die beiden von Jens Witt und Daniel längst erspäht worden. Die beiden
    Vogelschützer warteten mit umgehängten Ferngläsern vor den Stufen des Wagens.
    »Leider keine guten Nachrichten von eurer Freundin«, sagte Jens Witt statt einer Begrüßung. »Daniel ist stundenlang marschiert, ohne eine Spur von ihr zu finden.«
    »Ja, tut mir echt Leid«, ergänzte Daniel und zupfte sich heruntergefallene Blätter aus seinem blonden Haar. »Und heute Nachmittag muss ich zurück nach Heidelberg. Keine Chance weiterzusuchen. Das wolltet ihr doch wissen, oder?«
    Er musterte Bastian wie beim letzten Mal mit Argwohn und machte einen Schritt auf Oie zu, der ihn gleich beschnupperte.
    »Ist das Rocky?«, fragte Daniel.
    Bastian brach in schallendes Gelächter aus, was Jens Witt mit »Psst, nicht so laut« quittierte.
    »Nein, das ist Oie, ein Fjordpferd«, sagte Conny ruhig, obwohl sie sich auch ein Lachen verkneifen musste. Und zu Bastian: »Du brauchst gar nicht zu kichern - woher soll wohl ein normaler Mensch den Unterschied zwischen Trabern und Fjordpferden kennen?«
    »Ja, du hast Recht, Fjordpferde
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