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Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden

Titel: Reiterhof Birkenhain 03 - SOS Pferd verschwunden
Autoren: Mrgot Berger
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auch dazu. Die natürlich zu Fuß.«
    Eberhard Kubelik saß die ganze Zeit mit gesenktem Kopf vor seiner Kaffeetasse und grübelte, das Kinn auf die Hand gestützt. »Wisst ihr, was?«, sagte er schließlich. »Ich suche mit meinem Geländewagen die Feldwege hinterm Golfplatz ab. Frau Steffen . . . kann ich Ihnen noch mal Zwergmann anvertrauen?«
    Der Schäferhund drehte den Kopf zur Wand, als Kubi ihm beim Hinausgehen »Tschüs, Kleiner« zurief. Beleidigt rollte Zwergmann sich auf seiner Wolldecke zusammen. Heute Morgen fühlte er sich völlig übergangen.
    Auf dem Reiterhof Birkenhain wartete Kai Jensen bereits neben seinem Gespann aus Pick-up und Pferdeanhänger. Hinter den getönten Frontfenstern sah man die Gesichter von Oie und Kalle. Die beiden Fjordies zupften Halme aus einem Heunetz über ihren Köpfen.
    Am Stallausgang wartete noch ein Hänger. Kai Jensen hoffte, dass der Schmied den zweiten Transporter zum Golfplatz fahren würde. Er hatte Glück. Der Schmied setzte gleich seinen Wagen rückwärts, als er kam, bis er direkt vor der Deichsel des Hängers stand.
    »Wir reiten erst vom Golfplatz los. Von hier aus brauchen wir zu lange«, verkündete Herr Jensen, während er Eberhard Kubelik half den Hänger hinter den Geländewagen zu kuppeln. »Conny und Bastian nehmen die Fjordies. Die sind trittsicher, wenn wir durchs Gelände müssen. Ich reite Ankum ... Mist...«
    Leise fluchend bückte er sich nach dem Stecker, der ihm heruntergefallen war, und entwirrte die Kabel für die Lichtanlage. »... also ich nehme Ankum. Der kommt in diesem Hänger mit. Und Luisa geht mit dir zusammen auf die Suche, Kubi. Im Auto.« Herr Jensen hatte dieselbe Idee gehabt wie sein Schmied.
    Luisa schluckte ihre Enttäuschung herunter. Wenn es brenzlig wurde, durften immer nur die Großen reiten. »Warum nehmen wir nicht vier Pferde mit?«, maulte sie. »Dann könnte ich auch reiten.«
    Herr Jensen deutete mit dem Kopf in den leeren Doppelhänger. »Ein Platz muss frei bleiben, Mädchen.« Fachmännisch hantierte er an der Deichsel. »Auf dem Rückweg haben wir doch Sally dabei - wenn wir sie finden...«
    Ankum war gerade verladen, da rasten Conny und Bastian im Rekordtempo mit ihren Rädern die Hofeinfahrt herunter.
    »Nun aber los«, sagte Kai Jensen.
    Der Platzwart hielt es für seine Pflicht, die Stallmannschaft zu empfangen. Geduldig harrte Dieter Lindemann fast zwei Stunden vor dem Golfplatz aus. In der Wartezeit spielte er Detektiv - er suchte nach Hufspuren. Und tatsächlich fand er Abdrücke auf der Böschung. Unscharfe Spuren, aber deutlich genug, um sicher zu sein: Über diesen Erdwall war das Pferd auf die Anlage gelangt.
    Für Eberhard Kubelik stand sofort fest, dass die Hufspuren, die er nach dem Eintreffen als Erstes unter die Lupe nahm, von Sally stammten.
    Der Platzwart, der ihm das gefundene Hufeisen zum Vergleich gegeben hatte, sah ihn zweifelnd an. »Wie können Sie so sicher sein? Ein Huf sieht doch aus wie der andere ...«
    »Meister ...«, sagte der Schmied leicht gereizt. »Ich mache meinen Job schon ein paar Tage. Ein Hufabdruck ist für mich so verräterisch wie ein Fingerabdruck für die Kripo. Hier . . .«, er zeigte auf den äußeren Rand des Hufeisens, aus dem ein schief getretener Hufnagel hervorstand. »Sally läuft ihr rechtes Vordereisen immer ungleichmäßig ab. Und dann die Größe, die Form - ich kenne meine Pferde ...«
    In der Zwischenzeit lud Kai Jensen Oie, Kalle und Ankum aus. Während die Pferde gesattelt wurden, breitete der Stallbesitzer eine Landkarte auf der Motorhaube aus. Sein Zeigefinger glitt über mögliche Suchstrecken. Dann nickte er und warf den Plan nachlässig gefaltet in den Wagen. »Von hier aus kommt gar nicht viel in Frage«, sagte Kai Jensen zuversichtlich und schwang sich auf Ankums Rücken. »Der Norden fällt weg - da fließt die Alster. Süden und Westen auch - Golfplatz.«
    Mit einem Seitenblick überzeugte er sich, dass auch Conny und Bastian im Sattel saßen.
    »Okay, Kubi«, sagte Herr Jensen und zog den Sattelgurt nach, »wir reiten jetzt die Weiden im Nordosten ab, nimm du die Feldwege im Südosten.«
    Woher sollten sie wissen, dass Jules Unterstand nur zehn Minuten entfernt lag? Es führte ja nur ein schmaler Pfad hin, kein Reitweg. Und so schlugen die drei Reiter erst mal die falsche Richtung ein.
    Logisch, dass ihre Gespräche nur um ein Thema kreisten - würden sie Jule und Sally heute finden? Jeder der Reiter war angespannt bis in die Haarspitzen.
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